In des Teufels Feuer werd ich ewiglich brennen by Jolinar_MV
Summary: Eigentlich war nur seine übersetzungskunst gefordert, aber dann kommt es für Daniel ganz anders...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Other Character, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Alternativ Universum, Drabble, Hurt/Comfort
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 11501 Read: 3155 Published: 24.10.11 Updated: 24.10.11
Story Notes:
Die Idee zum S7-AU gehört Leila und ich habe daran herumgebastelt und eine Alternative dazu geschrieben.
Aus einem kleinen Wort ist unter Mithilfe von Bastet-X eine Idee und dann ein Plot entstanden, so dass es nicht mehr allzu schwer war, die Story zu schreiben. Danke Bastst-X. Ich wollte schon immer mal so eine Geschichte schreiben und das habe ich hiermit getan. Für die wenigen Leute, die diese FF lesen: bitte steinigt mich nicht für dafür. Wenn ihr sie gelesen habt, werdet ihr wissen, wovon ich rede.

1. Kapitel 1 by Jolinar_MV

Kapitel 1 by Jolinar_MV
In des Teufels Feuer werd ich ewiglich brennen


"Carter, sind Sie endlich fertig?" fragte O'Neill sie nun schon zum x-ten Mal und langsam aber sicher war er etwas genervt, obwohl das seine Laune eigentlich nicht annährend beschrieb. Aber da war er nicht der einzige.
"Nein, Sir!" antwortete sie ihm, im selben genervten Ton.
"Sie sagten doch, es dauert nur ein paar Stunden. Und jetzt sitzen wir schon drei, ich wiederhole drei, verdammte Tage hier."
"72 Stunden."
"Was?"
"72 Stunden, Sir. Ich habe nicht gelogen. 72 Stunden sind ein paar Stunden", antwortete sie in einem sehr patzigen Ton.
"Carter, ich bin nicht zum Scherzen aufgelegt. Ich habe seit 3 Tagen keine trockenen Klamotten mehr angehabt und mir ist kalt und ich langweile mich."
"Glauben Sie etwa, der Regen trifft nicht auch mich?...... Ich arbeite, so schnell ich kann, und es wird wesentlich schneller gehen, wenn sie mich in Ruhe arbeiten lassen. Sir." Er warf ihr einen Blick zu, der nichts gutes ahnen ließ. Er wollte schon zu einer passenden Antwort ansetzten, aber er entschied sich dann doch, es lieber sein zu lassen, bevor sie noch etwas sagten, was sie später bereuen würden. Dieser Planet brachte in allen nur die schlechtesten Eigenschaften hervor. Was aber auch kein Wunder war, denn es regnete hier ununterbrochen. Was die Nächte anging, na ja, so waren diese kein Zucker schlecken. Es war so gut wie unmöglich, ein Feuer anzumachen, wie denn auch, wenn es regnete? Wenn Carter das Tor nicht wieder hinbekommen würde, dann würde er bald jemanden umbringen. Zu allem Überfluss musste er jetzt auch noch niesen. Das fehlte ihm gerade noch, eine Erkältung! Die brauchte er so dringend wie ein Loch im Kopf. Er verfluchte Carter im stillen. Sie war schuld, entschied er sich. Sie hatte diesen gottverlassenen Planeten ausgesucht. Wieso hatte er nur ja gesagt, da es doch offensichtlich war, dass es hier nichts außer Regen gab. Die Andern waren wenigstens so schlau und gingen ihm aus dem Weg. Sogar Teal'c geriet an seine Grenzen. Er war jetzt auch langsam genervt und das war etwas, was nur sehr selten bei ihm auftrat. Langsam aber sicher bekam er Hunger, aber dieser Fraß, den die Air Force für sehr nahrhaft hielt, war nicht gerade wohlschmeckend und ehrlich gesagt konnte er ihn nach drei Tagen nicht mehr sehen. Er hoffte, dass Carter wirklich bald fertig werden würde.
"Sir, es geht wieder", drang es durch sein Funkgerät.
"Wird ja auch Zeit", gab er zur Antwort. Genau in dem Moment, wo er den Knopf der Sprechtaste los ließ, wünschte er sich, er hätte es nicht gesagt, aber nun war es zu spät.
Er machte sich sofort auf den Weg zu diesem verdammten Gate, bevor es sich die Sache wieder anders überlegte und seine Funktion erneut aufgab. Er konnte den Ereignishorizont schon vom weitem sehen und es war ein sehr schöner Anblick. Vor allem war es ein Anblick, den er schon vor drei Tagen genießen wollte. Aber besser spät als nie, dachte er sich. Wenn er zurück war, brauchte er erstmal ein paar Tage Urlaub. Aber so wie er es im Gefühl hatte, war es bestimmt kein Urlaub, den er genießen durfte. Fraiser würde ihn nach hause schicken, um sich auszukurieren. Er konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal krank gewesen war, Verletzungen aus Feindeshand nicht mitgerechnet. Nicht mal als er mit Carter in der Eishöhle fest saß, hatte er eine Erkältung bekommen, aber 3 Tage Dauerregen hinterließen nunmal ihre Spuren. Was ihn ein wenig tröstete war, dass die anderen auch nicht ungeschoren davon kommen würden, bis auf Teal'c, aber der zählte nicht. Als er durch das Stargate ging und im SGC ankam, spürte er sofort die Wärme. Sie war so angenehm. Er konnte sehen, dass Hammond irgend etwas sagen wollte, es sich aber dann verkniff. Statt dessen ergriff O'Neill das Wort.
"Sir, wenn Sie nichts dagegen haben.......Hatschi...... ziehen wir uns erst einmal trockene Sachen an."
"Tun Sie das und anschließend gehen Sie zu Dr. Fraiser. Wenn Sie dort fertig sind, treffen wir uns zur Abschlussbesprechung." O'Neill nickte nur und schloss sich seinen Kameraden an, die sich gerade in Bewegung gesetzt hatten.

"Was haben Sie denn nun gefunden?"
"Außer Regen?"
"Colonel."
"Entschuldigung General. Es gibt dort nichts, außer jede Menge Wasser, das von oben kommt, und ein Stargate, das nur funktioniert, wenn es gut gelaunt ist."
"Gut, dann legen wir den Planeten zu den Akten. Wie ich von Dr. Fraiser gehört habe, sollen Sie, Major Carter und Dr. Jackson erst einmal ein paar Tage zu hause bleiben und ihre Erkältung auskurieren. Teal'c, wenn Sie wollen, können Sie die Zeit, die die anderen nicht einsatzfähig sind, bei ihrer Familie verbringen. Ich werde Sie dann rufen, sobald sie wieder gesund sind."
"Danke General Hammond. Das Angebot nehme ich gerne an."
"Gut, dann können Sie alle wegtreten."

Teal'c machte sich unverzüglich auf den Weg zu seiner Familie. Seine Laune verbesserte sich schlagartig. Er war wieder gut aufgelegt, im Gegensatz zu seinen Freunden. Jack ging man immer noch besser aus dem Weg. Sam war nicht gerade die Freundlichkeit in Person und Daniel schien es einfach hinzunehmen. Es schien ihm auch nicht so schlimm wie Carter und O'Neill zu gehen.



5 Tage später

"Unplanmäßige Aktivierung von außerhalb", drang wieder einmal durch die Lautsprecher der Anlage und gleichzeitig schellte der Alarm los. Sofort liefen sämtliche Soldaten auf ihre Stationen.
"Wir empfangen eine Transmission von SG 5", sagte der diensthabende Soldat.
"Iris öffnen und den Alarm aufheben."
"Sie können sprechen, General."
"Hier ist Hammond, sprechen Sie SG 5."
"Major Randall hier. Sir, wir sind hier auf eine Kultur gestoßen. Sie scheinen friedlich zu sein, aber leider können wir uns mit ihnen nicht unterhalten. Auch mit Zeichensprache kommen wir nicht wesentlich weiter. Lt. Black meint, dass die Schriften, die wir gefunden haben, in Keilschrift sind. So weit ich weiß, kann Dr. Jackson diese Sprache. Wir wollten Sie bitten, ihn uns zur Unterstützung zu schicken."
"Einverstanden, Major. Ich werde ihn rufen lassen. Es wird aber einige Stunden dauern."
"Kein Problem, Sir. Wir warten am Stargate auf ihn. Randall Ende."
"Rufen Sie Dr. Jackson an. Er soll umgehend hierher kommen", sagte Hammond zum diensthabenden Soldaten.
"Ja, Sir." Und im selbem Augenblick nahm er den Telefonhörer in die Hand und wählte Jacksons Nummer.
Es dauerte einen Moment bis jemand an der anderen Seite ran ging.
"Wer stört?" blaffte eine männliche Stimme in den Telefonhörer und die Stimme vermittelte den Eindruck: wehe wenn es nicht wichtig ist, dann kannst du was erleben!
"Dr. Jackson?" fragte der Soldat etwas verlegen.
"Ja!"
"General Hammond möchte, dass Sie sofort ins SGC kommen. SG 5 braucht ihre Hilfe."
"Worum geht es denn?" fragte er diesmal schon etwas freundlicher. Der Soldat atmete erleichtert auf.
"Es geht um Keilschrift, glaube ich. Der General kann es Ihnen genauer sagen, wenn Sie hier sind."
"Ok, ich bin unterwegs." Beide legten den Hörer wieder auf. Der Soldat meldete Hammond, dass Dr. Jackson unterwegs wäre.

Wenige Stunden später stand er in Hammonds Büro. Seine Laune hatte sich auch deutlich verbessert, aber wenn man aus dem Tiefschlaf gerissen wird, hat man nun mal keine besonders gute Laune.
"Wie geht es Ihnen?"
"Ganz gut, General, danke der Nachfrage."
"Schön das zu hören. Colonel O'Neill muss immer noch das Bett hüten und dem Major geht es auch nicht viel besser."
"Grippe?"
"Beim Colonel ja, beim Major ist es eine Lungenentzündung. Dr. Fraiser hat sie ins Krankenhaus einliefern lassen, vorsichtshalber."
"Das hört sich nicht gut an. Ich hoffe Sam wird bald wieder gesund und Jack natürlich auch."
"Sie werden es beide überleben, wobei Colonel O'Neill im Moment ein wenig wehleidig ist." Beide konnten sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
"SG 5 hat um ihre Hilfe gebeten. Sie sind auf eine Zivilisation gestoßen, haben aber Schwierigkeiten sich mit ihnen zu unterhalten. Sie haben auch einige Schriften entdeckt. Sie glauben, es handelt sich um Keilschrift."
"Hmm......lesen ist ja eine Sache, aber sprechen?"
"Kriegen Sie das hin?"
"Ich kann es versuchen."
"In Ordnung. Sie können sofort aufbrechen."
"Ich suche nur noch ein paar Bücher zusammen. In einer halben Stunde bin ich dann soweit."
"Gut, SG 5 erwartet Sie am Stargate."
Daniel brauchte doch nicht ganz so lange, wie er dachte. Er war schon nach 15 Minuten fertig. Nun stand er abmarschbereit vor dem Tor. Einen kurzen Moment später war es dann soweit. Er ging hindurch. SG 5 wartete wie vereinbart auf ihn.
"Ah, Dr. Jackson, da sind Sie ja endlich." Der Major kam mit einem Lächeln auf ihn zu. Er hatte den Eindruck, dass er sich tatsächlich über seine Ankunft freute und irgendwie gefiel es Daniel.
"Was haben Sie denn für ein Problem?"
"Eigentlich nur, dass wir zu dumm sind, mit den Leuten zu reden." Die Aussage entlockte Daniel ein leichtes Lächeln.
"Hammond sagte irgendwas von Keilschrift. Ist das richtig?"
"Ja, jedenfalls denken wir das. Es ist nicht ganz unser Gebiet."
"Na, dann zeigen Sie mir das mal. Oder wollen wir erst zu den Leuten gehen? Entscheiden Sie, Major."
"Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne erst mal zurück ins Dorf gehen." "Kein Problem. Ist es weit?"
"Nein, wieso?"
"Nur so."
Der Major hatte tatsächlich recht, es war nicht weit. Die Ansiedlung befand sich nur eine halbe Stunde Marschweg entfernt vom Dorf. Als er das Dorf sah, fühlte er sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Dieses Gefühl hatte er schon sehr lange nicht mehr. Es gab keine wirklichen Herausforderungen mehr für ihn. Meistens trafen sie nur auf die Goa'uld und das hieß immer nur kämpfen. Er sehnte sich schon seit langem wieder nach einer reinen Entdeckungs- bzw. Forschungsmission. Diese hier schien endlich eine zu sein. Er fühlte sich wie ein kleiner Junge, dem man ein neues Spielzeug geschenkt hatte und der nun endlich damit spielen durfte.

"Und Dr. Jackson, was hat er gesagt?"
"Ich habe keine Ahnung."
"Oh"
"Lassen Sie mir etwas Zeit. Ich kriege das schon hin.........denke ich"
"Kein Problem, Doc. Wir haben uns schon ans Däumchen drehen gewöhnt." Daniel warf dem Major einen vernichtenden Blick zu.
"Sorry, war nicht so gemeint."
"Schon ok, Major. Ich bin so einiges von Jack gewöhnt."
"Was schätzen Sie, wie lange es dauern wird?"
"Kann ich nicht sagen. Beim besten Willen nicht."
"Kommen Sie alleine klar? Ich wollte noch ein wenig die Gegend erkunden."
"Gehen Sie ruhig. Sie können mir sowieso nicht helfen."
"Gut, ich bin in einigen Stunden wieder zurück."
Daniel nickte dem Major zum Abschied kurz zu und dann konzentrierte er sich wieder auf seine Aufgabe. Die Menschen in dem Dorf schienen tatsächlich sehr freundlich und ihnen wohl gesonnen zu sein. Sie deuteten ihm an, dass er ihnen folgen sollte. Er hatte irgendwie das Gefühl, dies schon einmal erlebt zu haben. Damals hatte er so seine Frau kennen gelernt.
Sie gingen in ein Haus, das sehr einfach war. Es war nicht wirklich primitiv. Es war nur einfach. In der einen Ecke befand sich der Kamin, in dem jedoch kein Feuer brannte, da es nicht kalt war. Es schien gerade Sommer auf dem Planeten zu sein. Sie deuteten ihm an, dass er sich setzten sollte und Daniel kam der Aufforderung nach. Er hatte immer noch keinen Schimmer, wie er anfangen sollte. Die Sprache, die die Menschen hier sprachen, unterschied sich von allem, was er bisher gehört hatte. Nichts, aber auch gar nichts, kam ihm an der Sprache bekannt vor. Nach einigen Stunden des Probierens und Versuchens waren beide Seiten müde und erschöpft und in Daniel kamen immer mehr Zweifel auf, dass er es jemals hinbekommen würde. Egal was er auch versuchte, es schlug immer wieder fehl. Das einzige, was sie geschafft hatten, war ihre Namen auszutauschen, was sie aber nicht wirklich weiter brachte.
Er beschloss, jetzt erst einmal an die frische Luft zu gehen und sich ein wenig zu erholen. Er musste auch Hammond Bescheid geben, zumindest Major Randall, damit dieser Hammond einen Bericht abliefern konnte. Daniel trat vor die Tür. In der Zwischenzeit war es schon Abend geworden und der Mond schien hell auf den Planeten herab. Es war ein sehr schöner Anblick. Es schien Vollmond zu sein und er hing sehr tief am Himmel. Man hatte das Gefühl, dass man ihn berühren konnte. Instinktiv streckte er seine Hand aus um dies zu tun, was ihm natürlich nicht gelang.
"Pstbt" sagte eine Stimme auf einmal hinter ihm und Daniel zuckte zusammen. Er hatte niemanden kommen hören. "Pstbt" wiederholte er noch einmal und zeigte auf den Mond. "Mond" sagte Daniel und zeigte ebenfalls darauf. "Pstbt bedeutet also Mond. Hilft mir zwar nicht weiter, aber es ist ein Anfang." Sie machten auf diese Weise noch eine Weile so weiter, aber er kam einfach nicht hinter das Geheimnis ihrer Sprache.
Langsam aber sicher wurde es kalt vor dem Haus und sein Gastgeber zog ihn mit sich ins Innere. Die anderen schienen gegangen zu sein. Sie waren alleine. Daniel sah sich ein wenig um, als er ruckartig herum gerissen wurde, und sein neuer Freund versuchte ihn zu küssen. Es gelang ihm auch. Dann ließ er ihn gleich wieder los und Daniel taumelte etwas hin und her, fing sich aber kurz darauf wieder. Der andere war nach dieser Aktion in sich zusammen gesunken und lag nun regungslos auf dem Fußboden. Daniel sah zu ihm herunter. Sein Gesichtsausdruck war herablassend und angewidert. Er stieg über den Körper hinweg und ging nach draußen.
"Du kannst dich winden, so viel du willst, ich bin stärker als du. Du hast dich immer gefragt, was deine Frau gefühlt hat, als sie von einem Goa'uld übernommen wurde. Und? Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?"
"Elende Schlange! Dafür wirst du bezahlen! Sie werden dich töten!"
"Oh, das glaube ich nicht. Ich habe einen Plan und du wirst mir helfen"
"NEIN NIEMALS!"
"Oh doch, du hast keine Wahl. Ich werde mir all dein Wissen holen. Du kannst nichts tun, um das zu verhindern, und dann wirst du zusehen, wie ich deine Freunde töte. Mal sehen, was du alles in deinem kleinen Gehirn versteckt hast."
Daniel versuchte alles, um Tanith aufzuhalten. Er fing an zu rechnen, sagte immer wieder Gedichte auf oder sang irgendwelche Lieder. Aber nichts half. Er war einfach stärker. Er wusste genau, was er tat. Er wusste, wie er einen Wirt beherrschen konnte und er hatte schon bei seinem ersten Wirt bewiesen, dass er an authentische Informationen kommen konnte. Er konnte sie von den falschen unterscheiden. Er wusste, wann ein Wirt ihn anlog und wann nicht. Es stimmte also, was die Tok'ra sagten, sie werden Eins. Man verschmilzt vollständig miteinander. Nach einer Weile gibt es keine Geheimnisse mehr.
Man kann nichts auf Dauer verbergen und wenn man glaubt, man kann bestimmte Informationen zurückhalten, so ist es schlicht und ergreifend eine Lüge. Denn wenn man daran denkt, ich darf "Dies oder Jenes" auf keinen Fall preisgeben, so hat man es in diesem Moment bereits getan. Das musste Daniel soeben feststellen.
"Die Asgard haben nur geblufft? Sie haben ganz andere Probleme? Das ist eine sehr wertvolle Information, in jeder Hinsicht. Es war sehr klug von mir auf dich zu warten. Eigentlich hatte ich vor gehabt einen von den anderen zu nehmen, aber als ich hörte, dass sie dich hierher holen wollten, konnte ich einfach nicht widerstehen. Das ist meine kleine persönliche Rache an euch. Zuerst wollte ich mich nur an euch rächen, aber jetzt kann ich die Erde zerstören lassen und die Tok'ra bekomme ich auch noch obendrein. Du bist wirklich der Hauptgewinn. Ich werde es genießen. Jetzt muss ich nur noch überlegen, was ich zuerst machen will und wie ich dabei vorgehe, denn mit so vielen nützlichen Informationen habe ich nicht gerechnet. Mal sehen, was du noch alles zu verbergen hast."
Daniel konnte absolut nichts gegen ihn ausrichten. Tanith genoss es sichtlich, der Herr im Hause zu sein. Immer wenn er versuchte, ihn davon abzuhalten, an Informationen zu kommen, bekam er als Antwort einen starken Schmerz zu spüren. Und schon war er anderweitig beschäftigt und Tanith konnte ungehindert in seinem Gehirn herumstochern. Aber auch er erfuhr Dinge, die sehr nützlich gewesen wären. Die Schwachstellen der Goa'uldsytemlords und Details über Anubis. Er konnte alles sehen. Aber es nütze ihm überhaupt nichts, denn er konnte sie nicht weiter geben. Er hoffte, dass er später dazu in der Lage sein würde.
"Das kannst du gleich vergessen. Du wirst nie dazu in der Lage sein. Die Tollaner sind tot und die Tok'ra werden es bald sein."
"Wir werden sehen. Ich gebe nie auf"
"Ist mir egal. Und jetzt gehen wir auf die Erde und holen das Auge des Tiamat."
"Dafür ist es also gut? Darauf wäre ich nie im leben gekommen! Ja, geh auf die Erde, dort kommst nie wieder lebend weg."
"Ich denke schon. Durch dich weiß ich, welche Fehler ich nicht machen darf"

Daniel musste zugeben, dass Tanith recht hatte. Er kannte die Vorsichtsmaßnahmen, die im Center getroffen wurden. Wenn wenigstens Sam oder Teal'c im SGC gewesen wären, so hätte man ihn enttarnt. Sie hätten ihn gespürt. Aber so war die Chance gleich Null, dass man ihn entdeckte.
Langsam aber sicher verzweifelte Daniel. Im Moment gab es nichts, absolut nichts, was er gegen Tanith unternehmen konnte. Und dieser versicherte ihm, dass er es auch nie tun könnte. Er war jetzt sein Gefangener und würde es bis in alle Ewigkeit bleiben.
Daniel seinerseits versicherte ihm, dass er alles versuchen würde, um ihn aufzuhalten. Als Tanith dies hörte, fing er lauthals an zu lachen, was Daniel nur noch wütender machte und Tanith gefiel das. Mit einem Mal kam Daniel der Gedanke dass, wenn SG 5 die Leiche finden würde, sie Verdacht schöpfen und ihm helfen oder ihn zumindest töten konnten. Just in diesem Moment wusste das auch Tanith und meinte dann, dass er die Leiche dann eben fort schaffen würde und bedankte sich bei Daniel dafür.
Daniel verfluchte sich. Es war wie verhext, sobald er auch nur ein Fünkchen Hoffnung hegte, machte der Goa'uld sie wieder zunichte.
Tanith wollte sich gerade um die Leiche kümmern, als er die Stimmen von SG 5 vernahm. Daniel freute sich, dass sie früher zurück kamen und Tanith seine Arbeit nicht beenden konnte. Er ließ den toten Körper wieder fallen, trat vor die Tür und begrüßte Major Randall.
"Dr. Jackson sind sie schon weiter gekommen?"
"Ja das kann man wohl sagen. Ich habe viele nützliche Dinge erfahren", antwortete Tanith mit Daniels Stimme.
"Welche denn?"
"Das kann ich noch nicht sagen. Ich muss erst noch einmal auf die Erde zurück kehren und etwas holen. Ich will es erst noch einmal überprüfen. Ich will mich ja nicht blamieren."
"Wie Sie meinen. Wann wollen Sie gehen? Soll Lt. Black Sie begleiten?"
"Nein, das ist nicht nötig."
"Gut, wir werden dann im Haus auf Sie warten" Daniel fing an zu grinsen und als Quittung verstärkte Tanith den Impuls und löste somit eine starke Schmerzattacke in seinem Kopf aus. Und sein Grinsen verschwand augenblicklich.
"Das geht nicht!"
"Wieso?" fragte Randall etwas erstaunt.
"Die Bewohner haben Angst vor Ihnen. Ich schlage vor, sie schlagen Ihr Lager etwas abseits vom Dorf auf und warten dort, bis ich wieder zurück komme."
"Das ist irgendwie eigenartig, da wir die ersten zwei Nächte hier im Dorf verbrachten. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie sich vor uns gefürchtet haben."
"Vertrauen Sie mir. Ich erkläre es Ihnen, wenn ich wieder zurück bin. Es wird nicht lange dauern."
"Wie Sie meinen, Dr. Jackson." Tanith drehte sich um und wollte wieder ins Haus gehen, als er vom Major zurück gehalten wurde. Tanith drehte sich ruckartig wieder um und der Major zuckte augenblicklich zusammen, denn so einen Gesichtsausdruck hatte er bei Dr. Jackson noch nie gesehen. Als Tanith das sah, wurde ihm bewusst, dass er einen Fehler begangen hatte. Es sträubte sich alles in ihm, sich bei Randall zu entschuldigen, aber wenn er keinen weiteren Verdacht erregen wollte, musste er es tun.
"Tut mir leid, Major Randall. Die Gespräche waren sehr anstrengend und wenn ich müde bin, reagiere ich des öfteren etwas gereizt."
"Nicht so schlimm. Wollten Sie nicht zum Stargate gehen?"
"Doch, aber ich habe da drinnen noch etwas zu erledigen."
"Soll ich Ihnen helfen?"
"Nein, das ist nicht nötig."
"Wie Sie wollen. Wir gehen dann und schlagen unser Lager auf. Meine Leute sind erschöpft."
"Wir sehen uns dann, wenn ich zurück komme. Ich beeile mich auch."
"Bis nachher, Dr. Jackson." Er drehte sich abermals um und ging in das Haus, um seine angefangene Arbeit zu beenden. Zwar hatte er noch keine genauen Vorstellungen, was er mit der Leiche machen sollte, aber er musste sie verschwinden lassen. Nur wohin? Sie durfte bis zu seiner Rückkehr von der Erde nicht gefunden werden. Vergraben wollte er sie nicht, einmal aus Zeitgründen und zum anderen wollte er sich nicht die Hände schmutzig machen. Wenn er sich nur sicher sein konnte, wie lange er auf der Erde brauchte. Es konnte in ein paar Minuten erledigt sein oder es könnte auch Stunden dauern. Es kam ganz drauf an, ob Hammond noch in der Basis war oder nicht. Das war eine Information, die Daniel nicht hatte. Tanith ging in das Nachbarzimmer und sah sich um. Es gab dort nicht wirklich was, womit er etwas anfangen konnte. Wenn er doch bloß eine von den Zat-Waffen hätte, dann könnte er ihn auf nimmer Wiedersehen verschwinden lassen.
Daniel gefiel das Dilemma, in dem Tanith steckte. Dieser merkte es und verpasste ihm abermals starke Schmerzen, was ihm eine gewisse Befriedigung verschaffte. Daniel wusste, dass er jedes Mal den kürzeren zog, aber er konnte sich dennoch so manche Bemerkung nicht verkneifen.
Tanith ging zu einer der Truhen hinüber und machte sie auf. Er hatte Glück, eine war dabei, die leer war und sie würde vielleicht sogar von der Größe her passen. Er ging wieder zurück und holte den Leichnam. Er ließ ihn unsanft in die Truhe gleiten. Dann stopfte er den rechten Arm noch hinein und schloss den Deckel. Zufrieden machte er sich auf den Weg zum Stargate, um das Auge zu holen.
Ob er es nun zugeben wollte oder nicht, er war doch etwas nervöser, als er dachte, beim Durchschreiten des Tores. Aus irgendeinem Grund glaubte er, dass die Iris auf der anderen Seite geschlossen war und er gleich sterben würde. Und das, obwohl er von Daniel wusste, dass dies nicht der Fall sein würde, und natürlich hatte Daniel recht.
Als er auf der andere Seite ankam, sah er sich erst einmal um. Er wusste, wie es dort aussah und was nun auf ihn zukommen würde. Alles kam ihm seltsam bekannt vor. Er fühlte sich sogar ein wenig heimisch. Auf einmal blitzte ein Bild vom sterbenden Apophis auf.
"Wie erbärmlich" Er verdrängte es, suchte nach Hammond und fand ihn in der Kommandozentrale. Hammond beugte sich gerade zum Funkgerät herunter.
"Gibt es Probleme, Dr. Jackson?"
"Nein, aber ich habe eine interessante Entdeckung gemacht. Ich muss Sie unter vier Augen sprechen."
"Kommen sie in mein Büro."
"Bin schon unterwegs."

"Sind Sie sich dabei auch vollkommen sicher?"
"Eben nicht, deswegen benötige ich es ja."
"Sie wissen, dass ich das nicht so einfach genehmigen kann."
"Das ist mir klar, General, aber wenn ich es nicht mitnehmen darf, um es zu überprüfen, werden wir nie herausfinden, wofür es gut ist."
General Hammond holte tief Luft und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. Er dachte einen Moment angestrengt nach.
"Zu irgendwas muss es ja nütze sein, wenn Marduk es unbedingt haben wollte. Ok, nehmen sie es mit, aber sein sie vorsichtig damit. Sie wissen, wir haben es den Russen vorenthalten und ich möchte nicht, dass sie es heraus bekommen."
"Ich werde vorsichtig sein, Sir."
"Und beeilen Sie sich, ich will es so schnell wie möglich wieder in Verwahrung haben." "Verstanden." Tanith grinste innerlich. Es ging leichter, als er dachte, und schon wieder war er froh, dass er auf Daniel gewartet hatte. Daniel versuchte sich zwar quer zu stellen, aber es gelang ihm einfach nicht. Tanith hielt ihn mit Schmerzen unter Kontrolle. Wenn er wieder einmal sarkastisch wurde, verstärkte er den Impuls und wenn er sich etwas ruhiger verhielt, dann lockerte er den Griff. Doch meistens musste er ihn sofort wieder anziehen. Aber Tanith war sich sicher, das Daniel sich sehr bald fügen würde.
"NIEMALS" donnerte es auf einmal in seinem Kopf mit einer ungeahnten Stärke. Es lagen soviel Hass und Verachtung darin, dass Tanith davon beeindruckt war. Ob beeindruckt oder nicht, so etwas konnte er nicht durchgehen lassen und die Bestrafung folgte auf dem Fuße. Außenstehende bekamen von all dem nichts mit. Sein Gesichtsausdruck blieb neutral.
Er war mittlerweile an seinem Bestimmungsort angekommen. Er gab den Code ein und ging zielstrebig auf das Auge des Tiamat zu. Er steckte es in seinen Rucksack und machte sich sofort wieder auf den Weg zum Stargate. Auch wenn ihm das Spiel hier gefiel, so wollte er doch sein Glück nicht herausfordern und so schnell wie möglich wieder zurückkehren, um erst einmal von der Bildfläche zu verschwinden. Er hatte sich schon einen Plan zurecht gelegt, was er als nächstes tun wollte und das würde den Tau're ganz und gar nicht gefallen.
Er gab dem diensthabenden Soldaten ein Zeichen, dass er den Planeten wieder anwählen sollte und dieser tat das auch unverzüglich.
Das Wurmloch hatte sich vollständig aufgebaut. Als er die Rampe hinauf schritt, konnte er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Auf der anderen Seite angekommen machte er sich sofort daran, neue Koordinaten in das Anwahlgerät einzugeben. Er wollte von hier sofort verschwinden. Das Stargate wählte noch, als er eine Stimme nach ihm schreien hörte. Er drehte sich um und sah, wie Major Randall auf ihn zugelaufen kam. Aber bevor er ihn erreichen konnte, war das Gate fertig und Tanith ging zu der silbern schimmernden Oberfläche. Bevor er hindurch schritt, drehte er sich um und sah Randall, der an Tempo zugelegt hatte, an. Er hob seinen rechten Arm und winkte ihm zu. Dabei lächelte er verräterisch.
Tanith machte sich nicht die Mühe, sich noch einmal umzudrehen, sondern schritt rückwärts durch das Tor. Von dort ging er sofort noch einmal auf eine andere Welt. Er wollte nicht riskieren, gefunden zu werden.
"Was zur Hölle soll das denn?" schrie Randall Daniel noch hinterher, aber dieser konnte ihn nicht mehr hören. Irgend etwas stimmte hier nicht. Er wusste noch nicht was hier schief gelaufen war oder was dabei war schief zu laufen. Aber das würde er heraus finden. Als erstes musste er den General davon in Kenntnis setzten. Im stillen hoffte er, dass es Hammond angeordnet hatte, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass dem nicht so war. Er rief zuerst seine Leute zusammen und dann wählte er die Erde an und ging nach Hause.
"Major Randall? Was machen sie denn hier und wo ist Dr. Jackson?"
"General Hammond, ich glaube, wir haben ein Problem."
"Im Besprechungsraum, sofort."
"Aye, Sir"

"Was meinen Sie damit, wir haben ein Problem?" Eigentlich wollte er es gar nicht hören. Wenn er könnte, würde er es ignorieren. Nur hatte er diese Option leider nicht. Er hatte von dem Moment an ein komisches Gefühl, als Daniel nach diesem Auge fragte. Aber er sagte sich 'sei nicht albern, es ist Daniel und er würde nicht fragen wenn es nicht wichtig wäre'. Hätte er doch mehr nachgehakt. Er war einer seiner Leute und er sah keinen Grund, ihm zu misstrauen. Und was hatte er jetzt davon? Genau das würde er jetzt erfahren.
"Wir hatten unser Lager in der Nähe des Stargate aufgeschlagen. Ich hielt gerade Wache, als ich Dr. Jackson wieder zurückkommen sah. Ich beschloss, ihm entgegen zu gehen, da ich auch neugierig auf das war, was er entdeckt hatte, und dann sah ich, wie er zum DHD ging und einen anderen Planeten anwählte. Ich versuchte ihn noch einzuholen, aber er ging hindurch, bevor ich ihn erreichen konnte. Es war merkwürdig, dass er mir noch zuwinkte und sein Gesichtsausdruck war........war..... ich weiß nicht genau wie ich ihn beschreiben soll. Triumphierend vielleicht? Ja das trifft es: triumphierend!"
"Goa'uld?"
"Ich weiß es nicht, aber die Anzeichen sprechen dafür. Nur wüsste ich nicht wie. Er war doch hier, haben Sie nichts bemerkt, General?"
"Nein, natürlich nicht oder meinen Sie, wir hätten ihn dann wieder gehen lassen?"
"Entschuldigen Sie, ich wollte nicht......"
"Ist schon in Ordnung, Major." Unterbrach ihn Hammond. "Sind Sie sich sicher, dass er ein Goa'uld ist?"
"Nein Sir, bin ich nicht. Aber es wäre eine logische Erklärung. Obwohl... wer weiß was ihm die Leute dort erzählt haben."
"Egal, was sie ihm erzählt haben. Er würde nicht, ohne etwas zu sagen, verschwinden. Denn er weiß, dass er nicht so ohne weiteres zurückkommen kann. Die Iris bleibt für ihn geschlossen, das weiß er."
"Haben sie die Koordinaten gesehen?"
"Ja habe ich, aber wenn er tatsächlich.... also wenn er einer.. .ist, dann wird uns das nicht viel nützen."
"Das glaube ich auch, aber dennoch will ich nichts unversucht lassen."
"Ja, ich auch nicht. Ich gehe gleich in den Stargateraum und lasse die Adresse überprüfen."
"Ja, tun sie das. Schicken sie eine Sonde durch."
"Aye Sir."
Hammond gefiel der Gedanke nicht, dass Daniel vielleicht ein Goa'uld war. Es hätte ihm auch nicht gefallen, wenn es jemand anderes gewesen wäre. Aber vor allem schmeckte es ihm nicht, dass er nichts bemerkt hatte. Er dachte immer, er würde so etwas mitbekommen. Diese Dinger schienen verdammt schlau zu sein. Aber bei einem genetischen Gedächtnis wäre wohl jeder schlau. Jetzt musste er erst einmal Teal'c zurück holen und Jack ebenfalls. Sam war noch zu krank. Mit einer Lungenentzündung konnte sie auf keinen Fall herkommen, aber mit einer Grippe war dies schon zumutbar und wenn er ihn nicht informierte, würde Jack es ihm verdammt übel nehmen.

Tanith hatte sich einen verlassen Planeten ausgesucht. Er wollte zuerst das Auge in Sicherheit bringen. Es sollte seine Lebensversicherung werden. Er hatte zwar genug Informationen um damit zu handeln, aber er musste dafür sorgen, dass sie ihn nicht einfach umbrachten, wenn er die Informationen heraus gerückt hatte. Er hatte keine andere Wahl als sich einem Systemlord anzuschließen, denn er hatte keine eigene Armee. Seit seiner Zeit bei den Tok'ra, hatte er sich angewöhnt, immer eine kleine Tasche mit dem Notwendigsten an einem sicheren Platz zu deponieren. Er musste ein wenig im Sand graben um an das Objekt seiner Begierde heran zu kommen. In der Tasche hatte er noch einige Kristalle, die er bei den Tok'ra hatte mitgehen lassen. Er steckte einen davon in die Erde und sofort trat der angestrebte Effekt ein. Es wurde kein sehr großer Tunnel, nur ein Hohlraum. Er legte das Auge hinein und verschloss den Hohlraum mit einen andern Kristall wieder. Jetzt brauchte er sich nur die entsprechende Stelle gut zu merken. Die Tasche brachte er wieder in ihr ursprüngliches Versteck zurück.
Er hatte sich schon einen Plan zurecht gelegt, und seinem neuen Wirt gefiel das gar nicht, denn er könnte Erfolg haben. Es gab nur zwei kleine Hindernisse. Zuerst musste er einen Weg finden um zu diesem Systemlord zu kommen ohne von seinen Jaffa getötet zu werden und dann musste er, wenn er dies geschafft hatte, den Systemlord überzeugen, ihn am Leben zu lassen.
Daniel hoffte, dass die Jaffa ihn töteten oder zumindest Yu so wütend auf ihn war, dass er ihn ohne Umschweife umbrachte. Tanith überlegte hin und her und kam dann irgendwann zu dem Schluss, es über einen Außenposten zu versuchen. Er konnte nicht direkt auf die Heimatwelt von Yu gehen. Das Tor wurde dort sehr stark bewacht und bevor er auch nur den zweiten Fuß auf die Welt gesetzt hätte, wäre er schon tot. Er wählte Akasha an, setzte sein Handgerät auf und durchschritt dann das Chaapa'ai.
Wie nicht anders zu erwarten war, empfingen ihn ein Dutzend Jaffa. Als sie erkannten wer da durch das Tor kam, fingen sie augenblicklich an zu feuern. Wie Tanith gehofft hatte, gab es hier keine großen stationären Stabkanonen vor dem Chaapa'ai. Die Energieentladungen der Stabwaffen wurden vom Schutzschild abgefangen. Seine Augen fingen an zu glühen. Diese Tatsache überzeugte die Jaffa, das Feuer vorerst einzustellen um zu klären, wer der Fremde denn nun tatsächlich sei.
"Wer seid Ihr?" fragte der Ranghöchste unter ihnen.
"Tanith, bringt mich zu euerem Herrn!" Dieses Mal benutzte er die für Goa'uld typische Stimme.
"Euer Name sagt mir nichts. Welchem Goa'uld dient ihr?"
"Keinem! Und das geht euch nichts an. Bringt mich zu Yu, sofort!"
"Nein. Nicht so ohne weiteres. Wir werden euch in Gewahrsam nehmen und dann werde ich Lord Yu über euere Ankunft in Kenntnis setzen. Jaffa, bringt ihn fort, während ich mit Lord Yu Kontakt aufnehme!" Vier Jaffa traten näher an ihn heran. Sie hatten immer noch ihre Stabwaffen im Anschlag, auch wenn ihr Stabwaffenfeuer bei ihm nicht viel brachte im Moment, so konnte man, wenn es nötig war, die Stabwaffen immer noch als Schlagwaffe benutzen. Sie deuteten ihm an, voraus zu gehen. Tanith gehorchte.

"N'ton warum kontaktierst du mich?"
"Mylord, es ist jemand hier angekommen, der euch zu sprechen wünscht."
"Wer?"
"Tanith."
"Er war ein Untergebener von Apophis. Kam er allein?"
"Ja."
"Tötet ihn."
"Jawohl, aber eins solltet ihr noch wissen. Er hat die Kleidung der Tau're an und wenn ich mich nicht irre, hat er Daniel Jackson als Wirt."
"Das ändert alles. Bringt ihn mir. Aber seid auf der Hut, vielleicht ist es nur ein Trick der Tok'ra oder Tau're."
"Verstanden Mylord."

Yu betrachtete ihn jetzt schon eine ganze Weile. Er schien sich über etwas klar werden zu wollen. Durch Daniel wusste Tanith, dass er Yu schon einmal ganz schön reingelegt hatte, zusammen mit den Tok'ra. Er hatte sich als sein treuer Diener ausgegeben und ihn dann in Misskredit gebracht, indem er Osiris angriff und seltsame Fragen bei den anderen Sklaven gestellt hatte. Und zu allem Überfluss war er ihm dann auch noch entkommen. Aber das Mittel, das Jackson damals zu seiner Tarnung einsetzte und das Yus Erinnerungsvermögen manipulierte, hatte bei ihm mittlerweile keine Wirkung mehr.
Yu war sich nicht sicher, ob Daniel Jackson nun derjenige war, der ihn beim Zusammentreffen so blamiert hatte, aber so groß war die Auswahl nicht. Er wusste, dass er von den Tok'ra eingeschleust worden war. Und so viel er wusste, gab es nur einen oder zwei unter den Tau're, die seine Sprache gut genug sprachen, um so etwas durchzuführen. Er war eigentlich einer der ruhigen Vertreter seiner Rasse, aber wenn man ihn so herein legte, konnte er sehr ungemütlich werden. Seit er rausbekommen hatte, dass er einem Tok'raspion vertraut hatte, wollte er sich nur noch rächen. Er wollte die Tok'ra vernichten, sie am Boden sehen! Und die Tau're gleich mit, aber an die kam er nicht ran. Er hatte die leise Hoffnung, dass Anubis sie vernichten würde. Auch wenn er Anubis hasste und er einer seiner Erzfeinde war, so hatte er doch nichts dagegen, wenn er sich die Erde vornahm. Er hatte zwar nicht vorgehabt, sich das anzuhören, was ihm Tanith zu erzählen hatte, aber als er ihn jetzt so beobachtete, entschied er, ihn doch am Leben zu lassen, denn von einem Goa'uld beherrscht zu werden, war meistens keine angenehme Sache. Der Gedanke, dass sich der Wirt quälte, gefiel ihm.
"Du wolltest mit mir reden?"
"Ja, ich habe dir einen sehr interessanten Vorschlag zu machen."
"Meinst du? Ich glaube kaum, dass du etwas hast, was für mich interessant ist."
"Und ob. Ich denke, du erkennst meinen Wirt wieder."
"Und?"
"Er hat sehr viele nützliche Informationen."
"Die werden mir nicht viel nützen, da die Erde geschützt ist."
"Wie man es nimmt."
"So langsam machst du mich neugierig."
"Hier ist mein Vorschlag." Er machte eine kurze Pause und Yu deutete ihm an weiter zu sprechen. "Ich gebe dir die Informationen, um die Erde zu vernichten und ich kann dir auch den aktuellen Aufenthaltsort der Tok'ra sagen. Im Gegenzug hilfst du mir, Anubis zu vernichten. Ich weiß, du warst gegen seine Aufnahme bei den Systemlords. Ich kann dir Dinge über ihn verraten, die dir einen Vorteil gegenüber den anderen Systemlords verschaffen. Ich habe ihm gedient nachdem Apophis vernichtet wurde. Ich hatte damals keine Wahl."
"Und was springt für dich dabei heraus?"
"Rache."
"Vielleicht dienst du Anubis ja noch."
"Nein, er denkt, ich bin tot."
"Ich verstehe deine Motive noch nicht ganz."
"Ich habe eine Weile bei den Tok'ra gelebt, als Spion, nur wussten sie leider, dass ich einer war. Als ich entkommen konnte, ging ich zu Apophis, wo mein Platz war. Als er dann von den Tau're getötet wurde, konnte ich nur knapp entkommen und lief Anubis in die Arme. Er stellte mich vor die Wahl zu sterben oder für ihn zu arbeiten und ich wählte das Leben. Sollten wir uns einig werden, erzähle ich dir mehr von ihm. Bei einer dieser Mission kamen mir dabei wieder einmal die Tau're in die Quere"
"So kann man es auch nennen."
Er verstärkte den Impuls wieder. Jetzt konnte er die Kommentare von seinem Wirt überhaupt nicht gebrauchen. "Er machte mich persönlich dafür verantwortlich. Der Rest der Geschichte geht dich nichts an. Bei einem früheren Versuch, mich an den Tau're zu rächen, stürzte ich mit einem Tel'tak ab und Anubis dachte, ich wäre tot und hat mich zurück gelassen. Noch aus meiner Zeit bei den Tok'ra wusste ich, wo die Tau're in nächster Zeit auftauchen würden. Ich ging dorthin und habe mir einen Einheimischen als Wirt genommen, damit sie mich nicht erkennen. Zuerst hätte es mir gereicht an irgendeinen von ihnen heran zu kommen, aber als ich hörte, dass er kommen sollte", dabei zeigte er auf sich selber, "beschloss ich zu warten und diesen hier zu nehmen, was sich als äußert glücklich erwies. Er steht als Vertrauensperson ganz oben auf der Liste. Er weiß eine Menge geheimer Dinge. Aber du musst dich schnell entscheiden. Denn die Zeit läuft uns davon."
"Wenn du ein Spion warst und sie das wußten, wieso haben sie dir dann gesagt wo sie in nächster auftauchen werden?"
"Haben sie nicht. Bei einem Besuch erkundigten sie sich mal nach dem System und die Tok'ra meinten, es wäre nicht gefährlich und sie könnten sich dort in Ruhe umsehen. Sie wußten nicht, dass ich mithöre. Und da in diesen System ein paar interessante Planeten liegen, jedenfalls für die Tau're, brauchte ich mir nur einen auszusuchen und zu warten."
"Ist ja auch egal. Was willst du als Gegenleistung für deine Informationen?"
"Vernichte Anubis für mich, ich habe nicht die Mittel, aber du. Wenn du das tust, hast du einen neuen treuen Untertan."
"Deine Rache ist dir so viel wert?"
"Ja, und mehr wirst du nicht darüber erfahren."
"Ich werde darüber nachdenken und in zwei Stunden werde ich dir meine Entscheidung mitteilen. Du kannst es dir solange hier gemütlich machen. Natürlich nicht unbewacht." "Natürlich nicht."

Jack hatte nicht gerade die beste Laune, als er ins SGC zurückgerufen wurde. Der Soldat sagte, er solle kommen, egal, wie es ihm ging. Er wusste, das bedeutete Ärger. Wahrscheinlich hatte es irgend etwas mit den Tok'ra zu tun. Es hatte immer mit ihnen zu tun, wenn es Probleme gab. Er wollte es nicht hören, was immer sie für Sorgen hatten, das Universum würde auch ohne ihn klar kommen. Er wollte nur seine Ruhe. Er wollte sich bemitleiden und vor allem wollte er schlafen. Er war müde, unendlich müde. Zwar war er schon auf dem Wege der Besserung, aber dennoch war er viel zu müde, um die Erde zu retten.
Aber als er den Grund seines Erscheinen erfuhr, wich die Müdigkeit der Wut. Er war wütend auf den Goa'uld, der es wagte, Daniel in Besitz zu nehmen. Er war wütend auf Daniel, weil er es geschehen ließ und auch auf SG 5, die nicht auf Daniel aufgepasst hatten. Er war wütend auf Hammond, der ihn zu diesem Planeten hatte gehen lassen und er war außerdem wütend auf sich selbst, weil er nicht da war, um auf ihn aufzupassen.
Nachdem er sich etwas abreagiert hatte und auch etwas ausfallend und ungerecht gegenüber den anderen geworden war, vermischte sich seine anfängliche Wut mit der Sorge um Daniel. Hammond sagte ihm zwar, dass sie sich nicht sicher waren, aber es gab eigentlich keine andere Erklärung für Daniels Verhalten. Man hatte über die Möglichkeit nachgedacht, dass er einen geheimen Auftrag hatte, so wie er es auch einmal hatte, aber dann hätte Hammond es gewusst, und das war hier nicht der Fall.
Die Untersuchung des Planeten ergab auch keine neuen Erkenntnisse. Mit größter Wahrscheinlichkeit war er von dort sofort weiter gegangen. Jedenfalls hätte er es so gemacht, und diese Schlangen waren nun mal auch nicht dumm.
Eine Frage formierte sich langsam in seinem Gehirn: Welcher Goa'uld hatte sich in Daniel festgesetzt? War es jemand den sie kannten? Oder ein Unbekannter. Im Prinzip spielte es keine Rolle. Das sollte es jedenfalls nicht, aber für ihn machte es einen Unterschied und für Teal'c würde es auch einen machen. Er musste auch jeden Moment wieder zurück kommen. Hammond hatte in der Zwischenzeit den Code von SG 1 sperren lassen, was natürlich auch bedeutete, dass Teal'cs Code gesperrt war. Aber da er sowieso abgeholt wurde, spielte das keine Rolle.
Sie hatten überlegt, ob sie Sam davon erzählen sollten, aber Dr. Fraiser meinte, sie brauchte noch 2 Tage absolute Ruhe, dann würde sie sie hierher verlegen und dann könnte man es ihr sagen.
Hammond hatte auch ein Signal an die Tok'ra geschickt, aber die hatten bis jetzt noch nicht geantwortet. So dringend war es ja auch nicht, da niemand aus dem SGC den Standort des Tok'rastützpunktes kannte. Er wollte es ihnen nur mitteilen, damit sie, falls sie auf ihn trafen, nicht auf ihn hereinfielen, so wie es ihm passiert war. Obwohl sie den Goa'uld spüren konnten, waren Daniel einige Tok'ra bekannt, die vielleicht als Spione irgendwo fungierten. So konnten sie diese wenigstens aus der Schusslinie bringen. Da er der Nachricht keinen Dringlichkeitsvermerk beifügen konnte, konnte er nur hoffen, das sich sehr bald einer von ihnen hier blicken ließ.
Eigentlich hatte keiner von ihnen eine Ahnung, was sie jetzt tun sollten. Wenn sich die Befürchtung bestätigen sollte, dann war Daniel so gut wie verloren für sie. Wenn Teal'c endlich wieder da war, dann würden sie allen in Frage kommenden Planeten einen Besuch abstatten. Major Randall hatte zwar die Symbole auf den DHD gesehen, aber er war sich bei einem Symbol nicht ganz sicher. Der Computer errechnete die in Frage kommenden Adressen.
SG 5 wollte unbedingt bei der Aufklärung dabei sein, weil sie sich die Hauptschuld gaben, obwohl Hammond ihnen versichert hatte, dass sie keine Schuld hatten. Aber es waren zwei ganz verschiedene paar Schuhe, ob man jemandem sagte, er sei nicht schuld, oder ob er sich nicht schuldig fühlte. Bis auf Jacks kleinen Ausraster am Anfang warf ihnen niemand diesen Unfall vor und O'Neill hatte sich mittlerweile auch für seinen Ausrutscher entschuldigt.

Yu hatte ihn in einen Raum bringen lassen, der an ein Gästezimmer erinnerte. Es war bestimmt nicht sein bestes, aber immer noch bequemer und luxuriöser als das, was er in den vergangenen Monaten über sich ergehen lassen musste. Auch wenn er auf so viele Annehmlichkeiten in der Zeit des Wartens hatte verzichten müssen, was ihn auf eine harte Probe gestellt hatte, so konnte er die Bequemlichkeiten, die ihm Yu jetzt zur Verfügung gestellt hatte, nicht wirklich genießen. Die Ungewissheit über Yus Entscheidung machte ihm mehr zu schaffen, als ihm lieb war. Er wünschte sich, dass er Yu besser kennen würde, um ihn einschätzen zu können. Wenn er von sich ausging, so musste er zugeben, das er seine persönliche Rache über alles andere stellen würde. Er hoffte, dass Yu die Chance, die ihm jetzt geboten wurde, annehmen würde und nicht nur an seine Rache dachte.
"Kein Wunder dass du nur ein kleiner Lord bist."
"Halt die Klappe!"
"Wieso?"
"Ich dachte immer, ihr seid lernfähig, aber dem scheint wohl nicht so."
"Doch sind wir."
"Und dann hast du immer noch so eine vorlaute Klappe?"
"Ja, wenn ich schon Schmerzen kassiere, dann will ich auch wissen, wofür."
"Vielleicht würde ich ja damit aufhören, wenn du dich benimmst."
"Schon vergessen? Der Gedankenaustausch funktioniert in beide Richtungen."

Tanith grinste nur zur Antwort. Er beschloss auf eine üble Bestrafung zu verzichten. Kurz darauf ging die Tür auf und zwei Jaffa deuteten ihm an mitzukommen. Er wurde wieder in den selben Raum wie vorhin geführt. Yu saß wieder auf seinem Thron.
"Ich habe mich entschieden, auf dein Angebot einzugehen. Aber wenn du mich reinlegst, dann sei dir im klaren, dass ich mir sehr viel Zeit nehmen werde, um dich hinzurichten."
"Das ist mir durchaus bewusst."
"Dann lass mal hören."
"Wir müssen uns zuerst um die Tok'ra kümmern. Und anschließend erst um die Tau're."
"Wieso?"
"Ich muss davon ausgehen, dass sie wissen, dass er von einen Goa'uld beherrscht wird. Sie werden zuerst seinen Zugangscode sperren und dann ihre Verbündeten warnen. Aber da sie denken, dass niemand den aktuellen Aufenthaltsort der Tok'ra kennt, werden sie es nicht so eilig haben. Und dennoch werden sie ihnen eine Nachricht schicken und dann werden sie ihre Basis verlegen. Die Erde läuft uns nicht weg."
"Du sagtet, dass niemand den Stützpunkt der Tok'ra kennt, also wieso ist er dir dann bekannt?"
"Ja... Er ist der einzige."
"Wie kommt das?"
"Als sie fluchtartig vom großen Treffen der Goa'uld abreisen mußten, war er zusammen mit Selmak auf dem Weg zurück, als der neue Standort der Tok'ra durchgeben wurde. Er musste versprechen, niemandem zu sagen, dass er wusste, wo sie sich aufhalten. Und er hat sein Versprechen gehalten. Niemand bei den Tau're weiß es. Ach übrigens, Selmak dürfte dir bekannt sein."
"Der Name ist mir unbekannt."
"Das ist der Tok'ra, der dich reingelegt hat. Er lebt noch."
"Aber nicht mehr lange. Wo ist der Stützpunkt?"
"Schiras."
"Die sind aber mutig, mitten in meinem Gebiet. Ich gebe zu, da hätte ich zuletzt gesucht. Wir werden mit 5 Mutterschiffen dorthin fliegen. Ich will diese Plage endgültig ausrotten."

"Wir erhalten Tok'raidentifizierung."
"Iris öffnen", befahl O'Neill. Er mochte die Tok'ra zwar immer noch nicht besonders, aber sie waren im Moment die einzigen, die ihnen helfen konnten Daniel zu finden. Die Tok'ra hatten wie so oft Jacob geschickt. Er ging ihm entgegen.
"Hallo Jack, was gibt es denn?"
"Hallo Jacob. Am besten erzählt es ihnen General Hammond."
"Wieso gefällt mir das nicht?"
Den Rest des Weges zu Hammonds Büro gingen sie schweigend. Jack klopfte an die Tür des Generals und trat gleich ein, ohne auf ein Herein zu warten.
"Jacob, schön, dass ihr endlich da seid."
"So langsam mache ich mir Sorgen. Klär mich bitte endlich auf, George."
"Wie sage ich es am besten? Wir glauben Daniel ist ein Goa'uld."
"WAS? Seid ihr sicher?"
"Nein, nicht 100%ig. Aber es spricht einiges dafür. Wir wollten euch nur vorsorglich informieren. Er kennt zwar euren Stützpunkt nicht, aber..."
"Doch, den kennt er", unterbrach ihn Jacob.
"Wieso kennt ihn Daniel?" fragte Jack.
"Er hat ihn damals mitbekommen, als wir auf den Rückweg waren von dem Goa'uldtreffen. Ich hatte ihn gebeten, es für sich zu behalten. Ich muss sofort zurück und die anderen warnen. Wie lange ist Daniel schon ein......."
"4 Tage", platze es aus Jack heraus.
"Wisst ihr, von welchem er in Besitz genommen wurde?"
"Nein."
"Danke für eure Warnung. Ich muss jetzt erst einmal zurück. Bevor es zu spät ist."
"Verstehe. Melde dich, sobald es möglich ist, wieder hier."
"Mach ich, George." Zusammen gingen sie zum Stargateraum. Der Techniker gab die Koordinaten ein, die ihm Jacob gegeben hatte. Aber Chevron 7 wollte nicht einrasten.
"Was ist los?" fragte Hammond
"Das Tor auf der anderen Seite lässt sich nicht anwählen. Entweder ist es gerade in Betrieb oder es ist zerstört."
"Wahrscheinlich evakuieren sie schon", meinte Jack.
"Ich hoffe es. Wenn es tatsächlich schon der Angriff ist, kann es nur ein Systemlord sein."
"Was macht dich da so sicher."
"Ganz einfach, George. Wir sind mitten in Yus Gebiet und nur er könnte uns so schnell angreifen."
"Was hast du jetzt vor?"
"Ich kann nur warten. Es wäre nett, wenn ihr es in regelmäßigen Abständen anwählen könntet."
"Sicher. Ein-Stunden-Takt?"
"Ja, danke."
"Dafür nicht."

Yu hatte genau 4 Tage benötigt, für die Vorbereitung des Angriffs auf den Tok'rastützpunkt. In dieser Zeit hatte er viel mit Tanith geredet und ihn auch genau beobachtet. Er vertraute ihm auf keinen Fall. Zum einen, weil er ein Goa'uld war, und zum anderen, weil er seine Motive nicht wirklich verstand. Er hatte ständig das Gefühl, dass Tanith mit etwas hinter den Berg hielt. Er rückte immer nur stückchenweise mit den Informationen raus. Aber das konnte er nachvollziehen. Dieser ersten Aktion gegen die Tok'ra hatte er zugestimmt, weil es für ihn kein großes Risiko darstellte. Die Tok'ra hatten sich in seinem Gebiet festgesetzt und wenn es schief ging, dann würde es keiner erfahren, dafür würde er dann schon sorgen. Die Gefahr, dass es eine Falle sein könnte, war gering. Er hatte beschlossen mit 5 Mutterschiffen und gleichzeitig durch das Chaapa'ai anzugreifen. Es sollte niemand entkommen. Zwar waren 5 Mutterschiffe reichlich viel, da die Tok'ra über keine großen Angriffs- bzw. Verteidigungswaffen verfügten. Aber sie besaßen Tel'taks und sicherlich waren auch einige davon hier auf den Planeten. Sie konnten zwar nicht mit ihnen angreifen, aber zur Flucht wären sie allemal nützlich und genau das sollten sie nicht sein. Mit den 5 Schiffen, gut verteilt um den Planeten, würde nicht mal eine Fliege entkommen. Von Tanith wusste er, dass die Tok'ra sehr geschwächt waren und sich noch immer die Wunden leckten, vom letzten Angriff. Wenn Tanith nicht gelogen hatte, würde in ein paar Stunden die Plage mit Namen Tok'ra nicht mehr existent sein.
"Mylord, das Chaapa'ai lässt sich nicht anwählen."
"Versucht es erneut. Vielleicht wird es nur gerade benutzt."
"Jawohl, Mylord." Einen kleinen Moment später erfolgte die positive Meldung, dass das Tor offen wäre und sie mit dem Angriff beginnen konnten.
"Angriff starten!" befahl Yu.

"Das war jetzt der vierte Versuch, Jacob. Ich glaube, langsam aber sicher müssen wir der Wahrheit wohl ins Gesicht sehen."
"Ja, leider. Ich muss zugeben, dass ich immer noch gehofft habe, aber so langsam glaube ich auch, dass das Tor defekt ist."
"Was hast du jetzt vor?"
"Zuerst einmal wollen wir noch etwas hier warten, George. Ich denke, wenn es tatsächlich ein Angriff ist, werden sie mich, sobald es ihnen möglich ist, informieren, wo sich unser neuer Stützpunkt befindet."
"Und was ist, wenn keine Nachricht kommt?"
"Ich hoffe, das trifft nicht ein, aber wenn, dann gehe ich auf die Suche nach ihnen."
"Auf die Suche? Das Universum ist groß."
"Sicher, aber wir legen natürlich den Fluchtplaneten nicht erst fest, wenn wir angriffen werden. Der steht schon lange fest. Wir gehen erst auf einen Zwischenplaneten und dann entscheiden wir zu welchem Planeten wir endgültig weiter reisen. Wir haben immer eine kleine Auswahl von Ausweichorten. Ich gehöre zum Rat und deswegen sind mir die Planeten bekannt."
"Sollte es so weit kommen, dass du suchen musst, dann helfen wir natürlich."
"Danke, George. Ich werde mich jetzt erstmal zurückziehen. Wir müssen über einiges nachdenken."
"Natürlich, Jacob. Du kannst eines der Gästequartiere haben."
"Ich würde viel lieber an die frische Luft gehen."
"Du kennst ja den Weg nach oben."
"Ja, das tue ich."

Nach 2 Tagen endlosen Wartens, wollte sich Jacob auf die Suche machen. Hammond hielt sein Versprechen und gab ihm Jack und Teal'c als Unterstützung mit. Sam wäre gerne mitgegangen, aber Dr. Fraiser hatte es ihr noch nicht erlaubt. Es ging ihr zwar schon wesentlich besser, was nicht zuletzt am Einsatz des Goa'uldheilungsgerätes durch Jacob lag. Aber egal zu welchem Planeten sie auch gingen, es bot sich ihnen überall das selbe Bild. Keine Spur von den Tok'ra oder irgendjemandem. Wenn er es nicht besser wüsste, würde Jacob glauben, dass die Tok'ra nur ein Mythos waren. Er fing an zu verzweifeln. Langsam aber sicher wusste er nicht mehr weiter. Selmak war keine große Hilfe. Sie war genauso ratlos und verzweifelt wie er. Er konnte nicht sagen, ob es sein oder Selmaks Gedanke war, der die kleine Flamme der Hoffnung wieder heller erstrahlen ließ, aber da war er nun dieser Gedanke, der sich in seinen Kopf festzusetzten begann. Was ist, wenn es gar keinen Angriff gegeben hatte? Was ist, wenn das Tor wirklich nur defekt ist? Das wäre ja nicht das erste Mal. So etwas kommt öfter vor als man denkt. Die Reparaturen dauern einfach nur an. Jetzt, wo er sich dazu entschieden hatte, positiver zu denken was die Tok'ra anging, konnte er sich mehr Gedanken um Daniel machen. Sie hatten immer wieder nach Daniel Ausschau gehalten, aber es gab nirgends eine Spur von ihm.
Sein Verschwinden ging allen im Stargatecenter an die Nerven. Am meisten natürlich seinen Teamkameraden. Jack schien es besonders zu treffen. Er erkannte den Mann überhaupt nicht wieder. Früher hatte er immer einen Witz auf Lager oder eine sarkastische Bemerkung, aber seit Daniels Verschwinden bemerkte er nichts mehr dergleichen. Teal'cs Geschichtsausdruck konnte man als traurig interpretieren. Jacob war sich sicher, dass Teal'c und er die einzigen im Center waren die begriffen hatten, dass es so gut wie unmöglich war Daniel zu finden und zu retten, aber das würden beide niemals laut aussprechen, jedenfalls jetzt noch nicht. Und was Sam anging. Das schmerzte ihn am meisten. Sie hatte des öfteren geweint. Nicht vor ihm oder anderen, aber ihre Augen sprachen Bände und die Tatsache, dass sie nicht hier draußen mit suchen durfte, machte es ihr natürlich nicht leichter.
Zusammen mit Selmak beschloss er noch einige Tage in der Basis zu warten. Es blieb ihnen ja auch nichts anderes übrig. Sie hatten kein Tel'tak, um zu den Planeten zu fliegen und nach dem rechten zu sehen. Und mit den eingeschleusten Spionen konnte er noch keinen Kontakt aufnehmen, das war einfach viel zu gefährlich. Er würde sie nur unnötig in Gefahr bringen. Wenn alle Stricke reißen sollten, dann würde er George bitten, die Asgard zu kontaktieren, damit er sie um Hilfe bitten konnte. In der Zwischenzeit würde er für Sam da sein und helfen nach Daniel zu suchen.

Der Angriff gegen die Tok'ra war ein Erfolg auf der ganzen Linie. Niemand ist mir entkommen. Kann ich es jetzt riskieren die Welt der Tau're anzugreifen, wo sich Taniths Informationen als richtig erwiesen haben? Auch wenn die Informationen bezüglich der Asgard stimmen, so sind sie doch immer noch gefährlich und ich darf sie nicht unterschätzen. Was könnte passieren? Ich greife an und die Asgard kommen, um die Tau're zu beschützen. Mit wie vielen Schiffen würden sie kommen? Mit einem Großteil ihrer Flotte? Sicherlich nicht. Wenn sie diese Probleme haben, von denen Tanith sprach, dann können sie kaum Schiffe entbehren. Vielleicht eine Handvoll. Das heißt, ich könnte durchaus zahlenmäßig überlegen sein und somit wäre ich im Vorteil, auch wenn sie die bessere Technologie haben. Meine halbe Flotte müsste ausreichend sein. Dann habe ich hier immer noch genügend, um präsent zu sein, und die anderen Systemlords bekommen es nicht so schnell mit. Ich müsste die Schiffe gut positioniert und getarnt um die Erde und in Reichweite haben, so dass ich, wenn es nötig ist, die Asgard einkesseln kann. Dann würde ich, sagen wir mal, mit 3 Schiffen die Heimatwelt der Tau're angreifen. Das erste Ziel müsste der Standort des Chaapa'ais sein, damit sie keine Fluchtmöglichkeit haben, der Rest ist dann einfach einzunehmen. Sie haben nichts, was sie mir entgegen setzten können. Dann kann ich die Welt besetzten und ihre Bewohner unterjochen. Was kommt danach? Der Vertrag mit den Asgard ist gebrochen, das heißt wir haben dann Krieg. Das heißt weiter, ich muss die anderen Systemlords wissen lassen, daß ich die Erde vernichtet habe, und dass die Asgard nicht mehr so stark sind und andere Probleme haben. Ob es mir nun gefällt oder nicht, aber wenn ich die Asgard aus den Weg haben will, brauche ich die anderen und wenn wir mit denen fertig sind kümmern wir uns um den größenwahnsinnigen Anubis. Ja der Plan gefällt mir. Eine Woche dürfte reichen, um meine halbe Flotte zusammenzuziehen und zur Erde zu fliegen und sie mir Untertan zu machen.

Daniel hatte während der letzten Woche immer wieder versucht irgendwie aus Taniths Klauen zu entkommen, aber egal, was er auch versuchte, es gelang ihm nichts davon. Er versuchte, ihm falsche Informationen unterzuschieben, aber Tanith bemerkte es sofort und reagierte dementsprechend. Langsam gewöhnte sich Daniel an den Zustand ständigen Schmerzes. So paradox das auch war, er fing an, diesen Zustand als normal zu erachten. Um ihn zu bestrafen, musste Tanith die Latte schon ganz schön hoch schrauben. Heute Morgen hatte er seine absolute Schmerzgrenze erfahren und eingesehen, dass er nichts, absolut gar nichts tun konnte, um ihn aufzuhalten. Er hatte aufgegeben.
Er hatte festgestellt, dass er, wenn sie gerade im erwachen waren, für einen ganz kleinen Moment die Kontrolle über sich selbst hatte. Einem Impuls folgend, hob Daniel die rechte Hand. Er wollte die Handfeuerwaffe, die Tanith ständig trug, gegen sich selber richten und sterben. In dem Moment, als er sie aktivieren wollte, war Tanith wieder völlig bei Bewusstsein und wandte die Hand ab. Der Schuss löste sich und ging ins Leere. Was danach folgte, davon wusste Daniel nicht mehr all zu viel, nur so viel, dass Tanith gewonnen hatte und zwar endgültig.
Jetzt standen sie auf der Brücke eines der Mutterschiffe und sahen auf die Erde hinunter. Tanith hatte den Impuls gegen Daniel verstärkt, auch wenn es eigentlich nicht nötig gewesen wäre, denn er hatte immernoch genug vom letzten Mal. Das wusste Tanith zwar, aber er wollte auf Nummer sicher gehen und Daniel zeigen, dass er mit ihm machen konnte, was er wollte, und dass er die Vernichtung der Erde nicht verhindern konnte. Sie würden zuerst das SGC angreifen und dann das Stargate besetzten oder zerstören. Der Rest der Welt hatte ihnen nichts entgegen zu setzten. Die konnten warten.
Yu gab das Signal drei Mutterschiffe zu enttarnen und mit dem Angriff zu beginnen. Die Mutterschiffe fingen an, aus dem Orbit zu feuern und jeder Schuss saß. Gleichzeitig starteten die Todesgleiter und griffen den Berg frontal an.

"WIR WERDEN ANGEGRIFFEN! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!" drang es immer wieder durch die Lautsprecher. Wie zur Bestätigung wurde das SGC von einer starken Erschütterung erfasst. Und ihr folgte gleich eine weitere.
"Mit der Evakuierung beginnen", befahl Hammond. Der diensthabende Soldat öffnete das Stargate und die ersten Menschen gingen schon hindurch.
"Sir, die Evakuierung läuft. Sollen alle evakuiert werden?"
"Wie sieht es denn draußen aus?"
"Wir können 3 Mutterschiffe ausmachen, die uns vom All aus angreifen und ständig auf unseren Berg feuern. Die Todesgleiter sind auch schon auf der Erde. Wenn Sie meine ehrliche Meinung hören wollen, Sir, dann können wir nur abhauen. Der Stützpunkt ist nicht zu halten ohne ein Wunder."
"Mit anderen Worten, die Erde ist verloren?"
"Ja, Sir. Wir haben schon immer gewusst, dass wir, wenn sie uns aus dem All angreifen, ihnen nichts entgegen zu setzen haben. Auch wenn wir die Asgard rufen, sind wir vernichtet, bis sie hier sind. Wir haben nur das Stargate, um einigen wenigen das Leben zu retten. Mehr können wir nicht tun."
"Gut, dann sollen alle gehen. Ich werde die Selbstzerstörung aktivieren, wenn sie den Berg haben wollen... dann sollen sie ihn kriegen, in vielen kleinen Stücken." Er griff zum Mikrophon und machte seine letzte Durchsage: "Hier spricht General Hammond. Wir werden von drei Goa'uldmutterschiffen angriffen und können nichts gegen sie unternehmen. Ich werde gleich die Selbstzerstörung aktivieren. Das Tor ist offen und jeder, ich wiederhole jeder, begibt sich in den Stargateraum und verlässt durch das Tor den Stützpunkt. Das ist ein Befehl! Hammond Ende." Hammond holte noch einmal tief Luft und drehte sich dann um. Immer wieder konnte er die Erschütterungen spüren. Es drangen immer die selben Nachrichten an sein Ohr. Die Jaffa gewannen an Boden und sie verloren ihn. Sie wurden zurück gedrängt.
"Jack, können wir?"
"Aye, Sir. Bringen wir es hinter uns." Sie beugten sich beide über eine Tastatur und gaben den Code für die Selbstzerstörung ein. Anschließend liefen sie zum Stargateraum. Sie hatten jetzt genau fünf Minuten, bevor der Laden hier in die Luft ging.
Im Stargateraum traf Jack auf Carter, Teal'c und Jacob.
"Was macht ihr denn noch hier? Los ab mit euch durchs Tor", schrie Jack seine Freunde an.
"Wir halten die Stellung, bis alle weg sind", antwortete Sam.
"Nein, das werden sie nicht. Sie gehen sofort durch das Tor und das ist ein Befehl, Major."
"Nein, was wollen sie tun? Mich erschießen?"
"Teal'c?"
"Ich werde auch die Stellung halten."
Jack ging auf Teal'c und Jacob zu und sprach so leise, dass nur die beiden es hören konnten. "Hört mal zu. Ihr müsst mit Sam durch das Tor gehen. Ihr seid die einzigen, die sie beschützen können. Sie sind doch da draußen verloren. Du und Jacob, ihr müsst auf die anderen aufpassen und denk auch an deine Familie Teal'c. Wir werden versuchen durch das Tor zu kommen, aber ihr müsst jetzt gehen. Einer von uns muss doch den elenden Schlangen in ihren Hintern treten."
"Ok, ich werde gehen", sagte Teal'c kleinlaut, so dass es Jack kaum verstehen konnte.
"Ich auch" flüsterte Jacob.
"Gut und schnappt euch Carter. Ich will, dass sie überlebt."
Jack nahm seine Waffe wieder in den Anschlag und lief los, um Hammond zu helfen, der mittlerweile den Stargateraum wieder verlassen hatte, um sich den Jaffa entgegen zu stellen. Sam wollte gerade hinterher gehen, als sie von Teal'c aufgehalten wurde.
"Teal'c lass mich los."
"Nein. Du kommst jetzt mit." Sam fing an, sich zu winden, aber dann kam ihm Jacob zu Hilfe. Jeder von Ihnen schnappte sich einen Arm von Sam und zusammen schleiften sie sie durch das Stargate.
O'Neill und Hammond hielten die Stellung, so lange es ging. Hammond sah auf seine Uhr und gab Jack ein Zeichen, dass sie sich jetzt zurückziehen sollten. Er kam der Aufforderung sofort nach und lief voraus. Hammond folgte ihm auf dem Fuße.
Die Jaffa waren ihnen dicht auf den Fersen. Jack konnte gerade noch sehen, wie sich das Stargate abschaltete, als er durch die Tür zum Stargateraum trat.
"Ich glaube, mein Glück hat mich verlassen., Sir."
"Sieht so aus, Jack. Das ist dann wohl unser Ende. Dann bleibt mir nur noch eins zu sagen. Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zusammen gedient zu haben."
"Und mir war es eine Ehre, unter Ihnen zu dienen." Beide sahen sich noch einmal an und dann lief die Uhr der Selbstzerstörung ab.

"Mylord, der Berg ist gesprengt worden."
"Gut, das heißt, das Stargate ist nicht mehr aktiv. Sind noch welche entkommen?"
"Ja, ein paar wenige."
"Das macht nichts. Legt den Rest ihrer Welt in Schutt und Asche, landet mit drei Mutterschiffen und besetzt diesen Planeten. Er gehört jetzt mir."
"Verstanden Mylord."
Tanith stand immer noch am Fenster und sah auf die Erde herab. Er freute sich, dass alles nach Plan verlief. Jetzt galt es nur noch, Anubis eins auszuwischen. Und auch das würde ihm gelingen. Denn er hatte das Auge des Tiamat.
Er stellte sich Anubis vor, wie er vor Wut toben würde, wenn er erfuhr, dass die Erde bereits erobert wurde. Somit musste er sich etwas anderes als Eintrittskarte bei den Systemlords einfallen lassen.
Er lockerte den Griff, mit dem er Daniel festhielt. Er hatte mit einem Sturm von Beschimpfungen oder etwas Ähnlichem gerechnet, aber das blieb aus. Er war einfach nur ruhig. Er hatte aufgegeben, das konnte er jetzt deutlicher denn je spüren. Jetzt hatte er nichts mehr, für das es sich zu kämpfen lohnte, selbst wenn ein paar von ihnen entkommen sein sollten. Zwar hoffte er immer noch, dass die Asgard kommen würden, um ihnen zu helfen, aber eigentlich wusste er es besser. Die Aussage damals war sehr eindeutig: Wir können uns keinen Krieg mit den Goa'uldsystemlords leisten, wir kämpfen schon in einem Krieg gegen einen mächtigeren Feind als die Goa'uld. Und er wusste, dass die Asgard der Replikatoren immernoch nicht Herr geworden waren.
Tanith konnte nicht sagen, ob es die Niedergeschlagenheit seines Wirtes war oder etwas anderes, aber er wollte auf einmal allein sein und hatte kein Bedürfnis mehr, auf den Planeten unter sich zu starren.



5 Tage später auf der Alphastation

"Was haben die Asgard gesagt, Major?"
"Daß wir auf uns alleine gestellt sind."
"Sie helfen uns also nicht?"
"Richtig Teal'c"
"Können sie nicht oder wollen sie nicht?" wollte Jacob wissen.
"Wartet, ich werde versuchen das Ende des Gespräches wiederzugeben." Sie schloß ihre Augen und versetzte sich mental wieder in den Versammlungsraum der Asgard. " Es tut uns leid, Major Carter, aber wir müssen eure Bitte um Hilfe ablehnen. Wir haben euch damals gesagt, dass wir momentan nicht in der Lage sind gegen die Goa'uld zukämpfen. Sie haben uns zu diesem Kampf gezwungen, den wir noch nicht bereit sind zu kämpfen und dennoch müssen wir jetzt gegen sie antreten, auch mit der Gewissheit, dass wir wahrscheinlich verlieren werden. Wir können nicht beide Kriege gewinnen. Die Replikatoren setzten uns immernoch zu und die Goa'uld jetzt auch. Es tut uns wirklich leid um deine Heimat, aber wir können nicht um eine zerstörte Welt kämpfen. Wie du weißt, standen oder stehen noch andere Welten unter unserem Schutz und die haben jetzt Vorrang."
"Aber alleine schaffen wir das nie."
"Es tut uns leid Major, aber wir können nichts mehr für die Erde tun."
Sie öffnete wieder ihre Augen, aber vermied es die anderen anzusehen. Sie war schon zum x-ten Male den Tränen nahe. Sie war verzweifelt und am Ende ihrer Kräfte und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie es weiter gehen sollte. Nur eins wusste sie mit Gewissheit, aufgeben kam nicht in Frage.
"Wie soll es jetzt weiter gehen?"
"Ich weiß es nicht Teal'c. Ich weiß nur, dass ich nicht aufgeben werde. Vielleicht helfen wir den Asgard bei ihrem Kampf gegen die Replikatoren. Ich denke, ich könnte mich dort nützlich machen, wäre ja nicht das erste Mal und du könntest vielleicht auf einem Schiff.........Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Ich will hier nur nicht untätig rumsitzen und Däumchen drehen. Denn noch habe ich Hoffung und solange ich die habe, werde ich für die Freiheit der Erde kämpfen."

Ende
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