Geiselnahme by Jenny
Summary: Lest selbst.....
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Action, General, Hurt/Comfort
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Nein Word count: 3792 Read: 2352 Published: 01.10.12 Updated: 01.10.12

1. Kapitel 1 by Jenny

Kapitel 1 by Jenny
Geiselnahme


"Die Temperatur beträgt konstant minus siebzehn Grad, Sir!"

Sam sah besorgt nach den eingefrorenen Leitungen der Sonde.

"Wir sollten das Gerät wieder zurückschicken, bevor es noch ganz von der Kälte zerstört wird!"

O`Neill nickte und rief Daniel herbei, um das Stargate zu aktivieren.

Gerade rechtzeitig, als sich der Ereignishorizont stabilisierte, hatte Carter die Sonde startbereit gemacht und steuerte nun das Gerät durch das geöffnete Tor.

"So, das wär’s...", sie zog sich bei dem aufkommendem Wind eine Mütze über.

"Was haben sie jetzt vor, Colonel?"

Jack zuckte mit den Schultern.

"Unser Hobby- Schatzsucher hier wollte doch unbedingt her!"

Daniel sah ihn böse an, ersparte sich aber einen Kommentar.

"Hammond hat gesagt, wir sollen auf jeden Fall Proben von den Gesteinsmassen mitnehmen und hoffen, dass sie irgendeinen militärischen Vorteil bringen können, wegen der Strahlung, die sie umgibt..."

Müde stapfte der Colonel durch den hohen Schnee und wäre fast über die Äste gestürzt, die verdeckt am Boden lagen.

"Herrgott!" schrie er erschrocken und stoppte den kleinen Trupp.

"Was ist los, O`Neill?" fragte Teal`c, der binnen Sekunden bei ihm war.

"Nichts weiter- bin nur beinah über den Mist hier gestolpert!"

Vorsichtig legte er einige Äste frei und entdeckte schon bald die zentimeterlangen Dornen, die bis in die kleinsten Zweige reichten.

"Ich schätze, wir müssen einen anderen Weg nehmen..." kommentierte Daniel und lief bereits in einem großen Bogen zu einem kleinen Waldstück, dass an die weite Schneeebene grenzte.

"Was sie nicht sagen..." antwortete O`Neill mürrisch und folgte ihm mit den anderen.

Der Wissenschaftler hatte an einem Baumstumpf Halt gemacht und wartete nervös auf die anderen.

Jack war noch keine zehn Meter an seinen Freund heran gekommen, als Daniel bereits wieder loslegte.

"Sie sollten sich das hier mal ansehen- die Bäume ragen nicht nur bis in den Boden, sondern sogar bis unter den Boden..."

Erstaunt gesellte sich Sam zu ihm und beide sahen sich den hohlen Baumstumpf an.

"Sir, der Stamm ragt tatsächlich mehrere Meter in den Boden hinein- wir sollten das genauer untersuchen!"

Zittern nickte Jack und lief einige Meter weiter.

"Können wir, aber zuerst bauen wir unser Lager für die Nacht, es wird nämlich schon langsam dunkel und ich fürchte auch ziemlich kalt!"

Die Teammitglieder nickten und liefen weiter in den Wald hinein, während Daniel unauffällig an der linken Seite einem kleinen Abhang hinunter ging und auf einen Baum zu steuerte, der mitten in einem zugefrorenen See stand.

Er musste wissen, ob sie auch genauso weit unter das Wasser ragten, wie es an Land der Fall war.

Das Eis schien fest genug, und so stapfte er über den See.

Offensichtlich hatte Jack seine kleine Extratour noch nicht bemerkt, und das machte auch nichts, denn so konnte sich Daniel ungestört daran machen, das Gewächs genauer anzusehen.

Schließlich würde er dann anschließend ja wieder zu seinen Freunden zurückkehren.

Er war bereits mehr als zwanzig Meter vorsichtig über das Eis gelaufen, als er bereits O`Neills Schreien hörte, dass vom Ufer her drang.

"Daniel! Was machen sie da, zum Teufel?!"

"Bin gleich wieder da!" antwortete er und hatte den Baum fast erreicht, als er ausrutschte und böse auf dem Rücken landete.

Daniel stand langsam wieder auf, rieb sich die schmerzhafte Stelle und wollte schon umkehren, als er ein Knacken unter ihm hörte.

"Ich bringe ihn noch mal um!...Ich bringe ihn noch mal um!" fauchte O`Neill gereizt und stampfte auf der Stelle.

"Er ist Wissenschaftler- ein Zivilist- irgendwann lernt er bestimmt noch mal den Militärischen Codex..." versuchte Sam ihn zu beruhigen, doch das half wenig.

"Hat er denn niemals etwas davon gehört, Befehle zu beachten?! Das gibt’s doch einfach nicht, dass er bei allem, was ich anordne genau das Gegenteil tut!"

Jack beobachtete, wie er zu Boden stürzte und musste fast lachen, wenn er nicht so wütend gewesen wäre.

"Da- sag ich’s nicht! Das geschieht ihm ganz recht!...Daniel, kommen sie jetzt verdammt noch mal hier her, sonst hole ich sie persönlich!"

Nervös erkannte O`Neill, dass etwas nicht stimmte.

Jackson war stehen geblieben und sah hilfesuchend nach dem Ufer.

Ohne nachzufragen stürmte der Colonel auf das Eis zu, schmiss seine Waffe und den Rucksack beiseite und rutschte vorsichtig an seinen Freund heran.

"Ich glaube,...hier ist es nicht besonders dick..." bemerkte Daniel, als Jack noch etwa acht Meter von ihm entfernt war.

"Und ich glaube, dass ich sie tö..." weiter kam er nicht, als das Eis unter ihnen zerbrach, und sowohl Jackson, als auch ihn in das kalte Wasser stürzen ließ.

O`Neill hörte von weitem Sams Schreien, doch er geriet unter den Eispanzer und brauchte mehrere Sekunden, um wieder an die Luft zu kommen.

Die Kälte ließ ihn fast ohnmächtig werden, als er sich verzweifelt an einer Scholle festhielt und erneut unter Wasser kam.

Doch diesmal zog ihn eine rettende Hand wieder hoch.

Weniger Glück hatte Daniel, dessen Rucksack sich langsam mit Wasser füllte.

Er hielt sich verzweifelt an einem dünne Eisbrocken fest, doch der gab schon bald nach und er befand sich wieder in der Kälte des Sees.

Von weitem erkannte Daniel, wie Sam und Teal`c O`Neill aus dem Wasser zogen, denn das Eis war bei ihm viel dicker und zerbrach nicht weiter.

Doch bei Jackson war es genau umgekehrt.

Er spürte, wie sich sein Rucksack nun endgültig gefüllt hatte und begann, ihn unweigerlich in die Tiefe zu ziehen.

Verzweifelt versuchte Daniel ihn abzustreifen, doch das verwickelte ihn nur noch mehr in diese missliche Situation.

Ein letztes mal tauchte er keuchend auf und versuchte, soviel Luft wie möglich einzuatmen, doch es war schon bald mehr Wasser in seiner Nase als Sauerstoff.

Daniel erkannte unter den Schollen plötzlich einen festeren Brocken und griff durch ein Loch in der Oberfläche danach, doch das Eis war so rau, dass seine steifen Hände daran abrutschten ,aufgeschnitten wurden und er vor lauter Blut fast nichts mehr sehen konnte.

Das letzte bisschen Sauerstoff hatte nun endlich seinen Körper verlassen und stieg in Form kleiner Bläschen an die Oberfläche, während Daniel aussichtslos begann, das eisige Wasser einzuatmen, dass seine Lungen schon bald gefrieren ließ .

Sams Muskeln spannten sich verkrampft an, als sie langsam Jack mit Teal`cs Hilfe aus dem kalten Wasser fischte.

O`Neill keuchte und blieb noch eine ganze Weile auf dem Eis liegen, als sie sich endlich nach Daniel umsah, der eben noch im Wasser strampelte.

Erschrocken stelle sie fest, dass er nicht mehr da war und sprang kurzentschlossen selbst in den See.

In der Kälte des Wassers wäre sie fast ohnmächtig geworden und es fiel ihr schwer, überhaupt die Augen zu öffnen.

Sie tauchte bis zu einer Stelle, an der unter dem Eis Blut schwamm und gelangte einen Meter weiter sofort an die Oberfläche, von der aus sie Teal`c rief, der Daniels Verschwinden ebenfalls bemerkt hatte.

Der Jaffa sprang ihr nach und Sam ging wieder runter, doch es wurde immer dunkler und sie hatte Schwierigkeiten, sich in der Tiefe überhaupt noch zu orientieren.

Trotz der knappen Luft tauchte sie weiter, und gelangte schon bald auf den Grund des Gewässers, der von Algen und anderen Pflanzen übersäht war, doch von Daniel fand sie keine Spur.

Für den Bruchteil einer Sekunde vermochte sie etwas glitzerndes unter Wasser entdeckt zu haben, doch ihre Vermutung bestätigte sich nicht, und so tauchte Sam wieder auf.

Teal`c hatte derweil die Schollen so zerschlagen, dass Daniel mühelos wieder an die Oberfläche gekommen wäre, wenn es ihm möglich war, doch auch er hatte keine Spur von seinem Freund gefunden.

O`Neill versuchte sie derweil vom Ufer aus zu navigieren, doch das brachte nur wenig.

Sam tauchte wieder ab, und erneut kam sie auf den Grund, doch wie das letzte Mal fand sie auch dieses Mal nichts.

Sie hatte noch etwas Luft und schwamm weiter in den See hinein, denn es war gut möglich, dass Daniel in einen Sog geraten war, doch auch hier blieb die Suche erfolglos.

Nicht einmal Luftblasen konnte sie unter Wasser ausmachen.

Völlig erschöpft tauchte sie wieder auf und musste verzweifelt mitansehen, wie Teal`c bereits zum Ufer lief, da er die Hoffnung, Daniel lebend zu finden offenbar schon längst aufgegeben hatte.

"Wo willst du hin?!" schrie sie ihm nach, doch der Jaffa drehte sich nicht einmal um.

Auch Sam konnte nicht mehr.

Ihre Hände waren bereits blau verfärbt und sie zitterte wie Espenlaub.

Von weitem rief O`Neill sie zurück, doch sie zögerte.

Wo konnte Daniel nur hin sein?

Sie wollte nicht akzeptieren, dass er vielleicht ertrunken war und so tauchte sie ein weiteres Mal unter, doch die Kälte setzte ihr nach wenigen Metern schon so zu, dass sie aufgeben und an Land schwimmen musste, wo Jack schon mit Decken auf sie wartete.

"Wo zum Teufel steckt er?!" schrie sie ihn an, doch der Colonel schüttelte den Kopf.

"Er ist in der Kälte bestimmt schon erfroren Carter!" antwortete er verbittert und sah auf den See, in dem sich von der zerbrochenen Schollen bereits wieder eine feste Eisschicht gebildet hatte.

"Er kann nicht tot sein..."

Sam begann zu weinen und presste sich an Jack’s Schulter.

"Daniel kann nicht tot sein!"

Vier Stunden nach ihrer Rückkehr saßen sie bereits wieder mit Hammond im Besprechungsraum, während Sam noch immer in der Krankenstation behandelt wurde.

Der General war über die schlechten Nachrichten ebenso erschüttert gewesen, wie SG-1 selbst, deshalb rang er noch immer nach Worten.

"Sie bekommen natürlich Urlaub für die nächsten Wochen zugesichert und wir werden einen Bergungstrupp nachschicken, um nach der Leiche zu suchen..."

Jack hörte schon seit Minuten nicht mehr zu.

"Ich hab ihm ausdrücklich gesagt, er soll bei uns bleiben,...trotzdem ist er aufs Eis gegangen..."

Hammond unterbrach sich in seiner Rede und hörte ihm zu.

"Ich habe gesagt, dass ich ihn töten würde, aber..."

Verbittert blickte O`Neill zu Boden und sah nicht einmal auf, als jemand den Raum betrat.

Erst als er den Namen Samuels hörte, reagierte er entsprechend.

"Es freut mich auch, sie wiederzusehen, wenn auch unter so tragischen Umständen..." beantwortete er Jacks Kopfschütteln.

"Was wollen sie denn hier?" fuhr er den Mann an und blickte ihm böse in die Augen.

Samuels räusperte sich einen Augenblick, dann sprach er.

"Ich weiß,...es ist etwas schnell, aber ich wollte ihnen einen unserer besten Anthropologen, Ägyptologen und Archäologen zustellen, der möglicherweise den- durch so einen schrecklichen Unfall- verstorbenen Doktor Jackson ersetzen könnte..."

Hammond beobachtete, wie Jack in dem Moment zu explodieren schien.

"Haben sie denn überhaupt keinen Sinn für Pietät?"

Jack schnappte ihn sich am Kragen, doch der General hielt ihn nicht zurück.

"Mein Freund ist da draußen gestorben und sie bieten mir an, ihn zu ersetzen wie ein verlorengegangenen Schlüssel?"

"Ich...ich wollte ihn diesen Vorschlag schon länger unterbreiten und bin deshalb extra her gefahren- von Doktor Jacksons Tod habe ich erst vorhin erfahren!" rechtfertigte sich Samuels und stieß O`Neill beiseite.

"Der Mann hat viele von Doktor Jacksons Arbeiten gelesen und von ihm gelernt- ich finde, er verdient eine Chance!"

"Wie fühlen sie sich?" fragte Fraiser, während sie Sams beunruhigenden Blutdruckwerte ablas.

"Wie soll ich mich schon fühlen?"

Carter ließ ihre erfrorenen Hände verbinden und beobachtete Janet, die unterdessen begann, ihre Werte in das Krankenblatt einzutragen.

"Wir haben ihn sterben lassen..." stellte sie nach einiger Zeit frustriert fest und erntete ein Stöhnen von der Ärztin.

"Sam...das war doch nicht ihre Schuld- es war ein Unfall, den Daniel dazu noch selbst provoziert hat."

Die Astrophysikerin nickte.

"Aber wir hätten ihn im Auge behalten sollen..."

Janet wartete, bis eine der Krankenschwestern das Bett neben ihr leergeräumt hatte und setzte sich dann zu ihr.

"Vielleicht lebt er ja noch- möglicherweise ist er irgendwo anders aus dem Wasser herausgekommen und jetzt auf dem Weg zum Stargate..."

Sam schaute ihr lange in die Augen.

"Das glauben sie doch selbst nicht!?"

Die Ärztin schüttelte resigniert den Kopf.

"Nein,...tue ich nicht..."

"Das ist Jason Simmons, Colonel!"

Samuels Stimme hörte sich fast wie in einer Zirkusaufführung an.

Müde und verbittert schüttelte er dem jungen Mann mit den braunen Haaren die Hand und setzte sich anschließend wieder.

"Sie werden die nächsten Jahre miteinander verbringen!" kündigte Samuels an und lächelte schmierig.

O`Neill wollte den jungen Mann nicht verletzen, dennoch konnte er über Daniels plötzlichen Tod nicht hinweg sehen.

"Wunderbar- kann’s kaum erwarten…"

Der Archäologe räusperte sich kurz, und begann dann sein Plädoyer.

"Ich freue mich auch schon darauf, mit ihnen zusammen zu arbeiten, Colonel O`Neill; ich habe schon viel von ihnen und ihrem Team gehört.

Am besten hat es mir gefallen, wie sie mit nur drei anderen Jaffa diese zwei Goa`uldschiffe zerstört haben…"

"…Hm…"

"…und als sie Heru`ur dieses Messer in die Hand geworfen haben- das war echt cool!"

"Sparen sie sich ihr Gesülze!" Jack sah dem Jungen böse in die Augen und erkannte beruhigt, wie er sich erschrocken abwandte.

Hammond schaltete sich ein.

"Sie müssen den Colonel entschuldigen- er macht gerade einen schweren Verlust durch- Doktor Jackson war für die Gründung des Stargateprogrammes mitverantwortlich und wir sind über seinen Tod alle sehr erschüttert…"

Simmons nickte und hielt die Klappe.

"Naja…" warf Samuels wieder großmäulig ein.

"Sie sollten sich trotzdem schon mal ein bisschen beschnuppern, denn Doktor Simmons ist außerdem einer der führenden Größen in der Primatenforschung!"

Jack nickte und verließ den Kommandozentrale.

"Ich brauche keinen neuen Wissenschaftler- ich brauchte nur meinen alten Freund!"

"Ich habe die Fässer zum Haupttor gebracht, Vater..."

Fremde Stimme drangen leise in Daniels Ohren und er glaubte sekundenlang daran, wirklich im Himmel zu sein, als er langsam wach wurde.

"Sei still, Sohn- der Mann hier braucht Ruhe!"

Müde öffnete er die Augen für einen Moment und fand sich in einer Art Höhle wieder, die durch eine spärliche Gaslampe beleuchtet wurde.

"Ich frage mich, von welcher Welt er gekommen ist, Vater!"

Daniel stöhnte leicht, als ihm seine schmerzenden Hände bewusst wurden und erlangte dadurch die Aufmerksamkeit der beiden Personen in dem Raum.

Sofort band man ihm Hände und Füße an das Bett, auf dem er lag fest und Daniel war es unmöglich, sich zu bewegen.

Erwartungsvolle Stille trat ein, als er endlich die Augen öffnete, und in die eines alten Mannes und seines Sohnes blickte.

"Wer bist du, Fremder?" fragte der Außerirdische, doch Daniel war noch immer viel zu schwach, um zu sprechen.

Der Alte sah dass offensichtlich auch ein und deckte ihn mit einem weichen Wolltuch zu.

"Er ist noch nicht stark genug, Sohn- geh und hol noch einige von den Anphimalinpflanzen aus unserem Garten!"

Daniel hörte, wie eine Tür vorsichtig geschlossen wurde und der Mann ihm anschließend etwas bitteres in den Mund tropfte.

Sekundenspäter war er schon wieder eingeschlafen.

"Was machen wir jetzt mit Daniels Sachen?" fragte Sam vorsichtig, als sie Jack im Umkleideraum traf.

"Keine Ahnung...wir hatten doch die Idee mit dem Museum..."

Müde setzten sie sich auf den Bank.

"Ich kann es immer noch nicht fassen,...von einem Moment auf den anderen soll er tot sein?"

Carter rieb sich die Augen.

"Haben sie schon den Ersatz gesehen?" wollte O`Neill ablenken.

Nervös warf er einen kleinen Ball wieder und wieder gegen seinen Spind.

Sie nickte.

"Geben sie ihm eine Chance- er kann auch nichts dazu..."

"Ja..."

Jack zog seine Zivilkleidung an und machte sich auf den Weg zum Ausgang.

 

Als Daniel das nächste Mal aufwachte, fühlte er sich bedeutend besser.

Dennoch brauchte er mehrere Minuten, um überhaupt erst mal die Augen zu öffnen.

Er war noch immer in der gleichen Höhle, das Licht brannte noch und auch der alte Mann saß noch immer neben ihm.

Weiterhin waren seine Hände und Füße an der Liege festgebunden und er wurde von dem Mann eingehend beobachtet.

"Wie geht es dir, Fremder?" fragte er und rückte näher.

"Besser..." antwortete Daniel und spürte wieder die Verletzungen an seinen Händen.

Als er zu ihnen sehen wollte, stellte er fest, dass man sie mit einer Art Binde versorgt hatte.

"Woher kommst du, und was führt dich hierher?"

Müde schloss er wieder die Augen.

"Ich...ich gehöre zu einem Erkundungsteam, dass sich SG-1 nennt..."

Daniel stockte.

Er erkannte auf der Stirn des Mannes ein kleines Symbol.

Es schien eine Art Sonne zu sein.

"Wo bin ich hier?" änderte Daniel das Thema.

"In Heliopolis, der Stadt des Lichts!" antwortete der Alte sarkastisch.

"Dort, wo niemals die Sonne scheint und es keine Alten und Kranken gibt, denn sie werden in regelmäßigen Zyklen als Opfergaben an unseren Gott dargebracht! Du hättest dir keinen besseren Ort zum sterben suchen können, Fremder!"

"Sterben?" bemerkte er erschrocken.

"Ich...ich will nicht sterben- und warum wurdest du noch nicht geopfert- du bist schließlich alt?!"

Der Mann lächelte.

"Aus jedem Haus muss ein Opfer dargebracht werden- deshalb bin ich ein Pfleger- ich pflege die Kranken, und wenn es soweit ist, übergebe ich sie Helios als Opfer!"

"Was?...Wer ist Helios?"

Ein ungutes Gefühl stieg in Daniel auf und er versuchte sich zu befreien, doch vergebens.

"Lass es sein- habe noch Spaß an deinem Leben, solange es geht, ruhe dich aus, werde stark und gut genährt- in einigen Tagen werde ich dich als Opfer darbringen!"

"Gut genährt?" fuhr Daniel den Mann an.

"Bin ich für dich nicht mehr als Schlachtvieh?"

"Nein..." der Alte sah sich seine Hände an.

"Meine Haustiere würde ich nie opfern...deine Wunden heilen gut- Helios wird sich über so ein Opfer freuen!"

 

O`Neill saß an diesem Abend lange auf seinem Balkon und sah in die Sterne.

Er verfluchte diesen Himmel, jeden einzelnen Stern, dafür, dass sie seinen Freund das Leben gekostet hatten.

All diese Erkundungsmissionen, der Cheyenne Mountain Complex, SG-1... nur um diese verdammten Steinbrocken zu erforschen.

Daniel hatte sich immer zu sehr durch seine Leidenschaft lenken lassen, sich von all den Planeten verzaubern lassen, bis er jetzt in eine ihrer Fallen getappt war.

Eine lange Sternschnuppe huschte über den Himmel und sogar diese verfluchte O`Neill.

Es wurde immer kälter, doch trotzig blieb er auf seinem Stuhl sitzen, überflog mit dem Teleskop die Sterne und hoffte irgendwo einen Grund zu finden, sie alle in die Luft zu jagen.

Als er gerade die Plejaden erreicht hatte, fuhr ein Militärwagen vor die Einfahrt seines Hauses und hupte laut.

"Ich bin nicht zu Hause!" antwortete Jack und trank einen Schluck heißen Tee.

"Colonel, ich muss mit ihnen reden!" rief Samuels, der auf seinem Rasen stand.

"Jeder, der es wagt auf meine Grünfläche zu treten, wird erschossen- besonders wenn er Samuels heißt!"

"Hören sie auf mit dem Unsinn- es ist wichtig!"

"Nichts ist wichtiger als mein Rasen und die Plejaden, tut mir Leid!"

Es dauerte einige Zeit, bis Samuels diesmal antwortete.

"Sie haben Doktor Jacksons Sachen gefunden!"

Abrupt schaute O`Neill auf und blickte den Mann an.

"Was ist mit ihm?"

Er schüttelte den Kopf.

"Keine Spur- vermutlich haben die Fische unter Wasser schon ihr Übriges getan..."

Jack wäre fast explodiert.

"Setzten sie ihren verfluchten Arsch von meinem Grundstück und sagen sie Hammond, dass ich in einer Stunde da bin!"

Der General war noch am Telefonieren, als Jack in sein Büro trat.

"Ja,...ja, ich werde es ihm ausrichten, Mr. Präsident...ja, ja...ich ihnen auch, auf Wiedersehen!"

Als der stämmige Vorgesetzte O`Neill erkannte, zögerte er einen Augenblick und deutete ihm anschließend an, sich zu setzen.

Obwohl ein entsprechender Gag jetzt gepasst hätte, war ihm nicht nach Späßen zumute, und so platzierte er sich auf dem gepolsterten Stuhl.

"Ich muss mit ihnen reden, Colonel..." begann Hammond und seine Stimme wurde noch ernster, als sie es sonst schon war.

Jack nickte, wohlweislich, was jetzt für ein Gespräch anstand.

"Wie ihnen Samuels bereits mitgeteilt haben wird, hat unser Bergungsteam Teile von Doktor Jacksons Ausrüstung gefunden, die mehrere Meter tief am Boden des Sees lagen..."

Hammonds Telefon klingelte, doch er nahm kurz den Hörer ab und legte ihn gleich wieder auf.

"Und...?" Jack hob die Augenbrauen, als sein Vorgesetzter nicht weiter sprach.

"Ich werde die Suche nach ihm einstellen."

Unbewusst sprang O`Neill von seinem Stuhl auf.

"Was? Das...das können sie doch nicht tun!"

"Doch Colonel- ich kann, ich will und ich werde es veranlassen. Mir sind meine Leute zu wichtig, als dass ich sie noch weiter in Gefahr bringe!"

Er hatte sich wieder gesetzt und starrte frustriert auf das rote Telefon in Hammonds Büro.

Als dieser seinen Blick bemerkte, legte er ihm die Hand auf die Schulter.

"Es tut mir Leid, Jack...behalten sie Doktor Jackson einfach so in Erinnerung, wie er war..."

Selbst als seine Handgelenke von den dünnen Seilen aufgeschnitten wurden, gab Daniel nicht auf, weiter zu versuchen, zu fliehen.

Er musste weg.

Danach musste er herausfinden, wie er wieder auf die Erde kam, obgleich er nicht einmal wusste, wie er überleben konnte und letztendlich hierher kam.

Gerade, als Daniel eines der Seile durchgerissen hatte, stürmte der alte Mann in den Raum und befreite ihn von den Fesseln.

"Deine Zeit ist gekommen, Fremder..." raunte er und ließ ihn aufstehen.

"Unser Gott ist soeben eingetroffen und fordert nun seine Opfer!"

Daniel wurde schlecht vor Angst und bemerkte unbedacht:

"Warum bist du dir so sicher, dass ich jetzt nicht einfach fliehe?"

Der Alte lachte verächtlich und zog ein scharfes Messer aus der Jackentasche.

"Weil ich dir vorher die Kehle aufschlitzen würde..."

Jackson schluckte und lief zur Tür.

Auf einem Marktplatz hatten sich mehrere Leute um einen Brunnen eingefunden, und bejubelten die Rückkehr ihres Gottes.

Sie alle hatten Opfergaben in Form von Menschen und Tieren dabei und Daniel geriet langsam in Panik.

Er wollte zum Himmel sehen, doch er erkannte, dass dieser aus einer Kuppel bestand, die das Dorf von dem Wasser des Sees trennte, und in der Mitte dieser Kuppel befand sich so etwas wie ein Scheinwerfer, der die Siedlung mit Licht versorgte.

Erst jetzt hatte Daniel eine etwaige Ahnung, wie er hierher gekommen war.

Der alte Mann stieß ihn in das Zentrum der Menschenmassen- dort wo ihr Gott stand.

Schon von Weitem sah er, dass es sich um einen Goa`uld handelte.

Die Menschen um ihn herum starrten Daniel gierig an und schienen schon sehnsüchtig darauf zu warten, dass man ihn Helios opferte.

"Hier, mein Gott- mein Opfer für euch!" verkündete der Alte voller Ehrerbietung, und als Daniel sah, wie der Goa`uld ihm in Form einer Kerze danke- offensichtlich schien er die Bürger mit dem künstlichen Licht auf irgendeine zu Art erpressen- nutzte er die Gelegenheit und stürmte los.

Die Menge schrie auf und er schaffte es tatsächlich bis zu einem angrenzendem Haus, doch plötzlich sah er sich mit zwei Jaffa konfrontiert, die mit Stabwaffen auf ihn zielten.

Auch Helios war herbeigeeilt, und funkelte ihn böse an.

"Du willst dich also deinem Schicksal nicht ergeben?"

Jackson nickte.

"Ich würde mich niemals einer Schlange in einem Menschenkörper ergeben!"

Der Goa`uld packte ihn und sah ihn lange an.

"Irgendwoher kenne ich dich..."

In der Zwischenzeit beobachtete Daniel, wie die übrigen Jaffa alle anderen "menschlichen Opfergaben" mit Stabwaffen hinrichteten und die Tiere mitnahmen.

Auf seinen Tod gefasst antwortete er:

"Wahrscheinlich aus deinen schlimmsten Alpträumen!"

Statt ihn zu töten, lächelte Helios nur.

"Du bist genauso, wie ich dich mir vorgestellt habe, Daniel Jackson!"


Fortsetzung folgt...


Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=2518