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Underestimated von moth-to-flame

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3. Kapitel

Der Zwerg nickte.

"Mein Name ist Inuma, was in eurer Sprache etwa so viel wie wandelnder Smaragd heißen würde.", sagte er.

Wieder versank Sam in den wunderschönen Tiefen der Augen des Zwerges. "Deine Augen haben dir diesen Namen gegeben, nicht wahr?", sagte sie sanfter. Ein seltsam beruhigende Ausstrahlung ging von seinen Pupillen aus.

"Ja in der Tat. Jedoch hat in unserem Volk ein jeder ganz besonders schöne Augen. Aber zurück zum Thema. Ich kann euch helfen. Die Ekwins besitzen große magische Fähigkeiten, von denen sie oft von anderen Völkern beneidet werden.", sprach er fast feierlich.

"Wer ist hier arrogant?", fragte Sam plötzlich wieder bissig.

"Ich spreche die Wahrheit, aber wenn du nicht sofort aufhörst, mich zu beleidigen wirst du nie erfahren, zu welch großen Dingen ich fähig bin. Du sollst wissen, dass wir unsere Fähigkeiten niemals Fremden preisgeben, deshalb halten sie uns alle für klein und schwach. Ich sage die Wahrheit, wenn ich behaupte, dass ich deinem Freund hier mit meinen magischen Fähigkeiten weit mehr Leid zufügen hätte können als mit einer so primitiven Waffe wie einem Schwert. Aber wir leiden darunter, dass uns alle für schwach halten...", sagte er und Sam lauschte gespannt, bis sie ihn unterbrach.

"...das ist mir auch schon aufgefallen.", sagte sie sarkastisch.

"Du sollst mir zuhören! Ich warne dich das letzte Mal, dummes Menschenweib!", schrie der Zwerg plötzlich. Sam wollte ihm sofort eine Gegenbeleidigung an den Schrumpfkopf werfen, besann sich aber eines Besseren und murmelte eine leise Entschuldigung. Inuma nickte bestätigt und fuhr fort.

"Aus diesem Grund hat vor vielen Jahren einmal ein Vertreter unseres Volkes seine Macht einem Jaffa demonstriert, der in seiner Überheblichkeit nicht glauben wollte, dass sein Gefangener stärker war als er, obwohl er kleiner war. Er hätte den Jaffa beinahe umgebracht, so wütend war er. Aber schließlich dachte er an sein eigenes Wohl und floh, bevor andere Jaffa auf ihn aufmerksam geworden wären. Doch der Jaffa überlebte und berichtete seinem Herren alles über den mysteriösen Zwerg, der ihn fast getötet hätte. Seitdem sind die Ekwins andauernd dem Terror der Goa'uld ausgesetzt. Wir haben uns geschworen, nie wieder einem Fremden unsere Mächte zu zeigen, und sei er noch so Überzeugt von seiner eigenen Stärke. Es ist schwer, aber bisher ist es uns gelungen. Das ist auch der Grund dafür, dass ich deinen Freund mit einem Schwert verletzt habe.

Wir können uns natürlich mit unseren Fähigkeiten ohne Probleme gegen die Goa'uld zur Wehr setzen und wir haben schon unzählige Krieger getötet, aber es werden immer mehr geschickt. Und je mächtiger wir unsere Macht einsetzen, desto größer wird die Gier des Goau'ld Herrschers, sie ebenfalls zu besitzen. Deshalb haben wir vor einem Jahr beschlossen, uns im Untergrund zu verstecken und uns nur mehr zu zeigen, wenn kein Weg daran vorbeiführt. Doch die Goau'ld geben nicht auf, und es werden immer mehr. Sam nickte. "Das tut mir sehr leid für euch....aber ich höre andauernd von Fähigkeiten und dass du uns helfen willst, aber wie und wann?", fragte sie ein wenig ungeduldig.

"Ich habe lange nachgedacht und mit mir selbst gerungen, aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, meine Kräfte für euch einzusetzen. Ich erwarte dafür von euch, dass ihr niemandem von mir erzählt. Du musst es mit deinem Leben schwören. Und du musst mir verzeihen, dass ich deinen Freund beinahe getötet habe. Denn es war ein törichter Fehler, denn ihr seit nicht unsere Feinde. Die Goau'ld sind unsere Feinde, ebenso wie die euren.", sagte er andächtig.

Sam nickte wieder.

"Ich schwöre es, bei meinem Leben! Und ich verzeihe dir.....Kannst du ihn jetzt heilen?", fragte sie leise.

"Leider sind unsere Heilungskräfte sehr begrenzt.", sagte er traurig, aber legte seine winzig erscheinende Hand sanft auf die Wunde des Colonels.

Ein gleißender Lichtstrahl kam plötzlich aus den Handflächen des Zwerges und ließ Sam geblendet die Augen schließen.

"Das wird lediglich den Heilungsprozess beschleunigen, er wird nicht sterben. Er wird bald zu Bewusstsein kommen. Ich werde jetzt deinen Freunden am Stargate helfen. Auf Wiedersehen. Und irgendwann werden die Goau'ld vernichtet werden.", sprach der Winzling noch und verschwand dann wie vom Erdboden verschluckt.

Sam seufzte und versuchte alles zu verdauen, was ihr dieser seltsame Zwerg gerade gesagt hatte.

Plötzlich hörte sie ein leises Stöhnen und lächelte, als Jacks Augenlider sich leicht hoben und sein Gesicht sich zu einer schmerzverzerrten Grimasse verzog.

"Oh Gott sei Dank!", rief sie ungehalten aus.

Jack stöhnte wieder und schloss die Augen.

Sam rückte näher an ihn fühlte seinen Puls. Er war definitiv stärker geworden. "Hi!", flüsterte sie.

Jack glaubte die Stimme eines Engels zu hören und öffnete unter unendlichen Anstrengungen seine Augen. Der Dunkelheit wich dem schönsten Wesen, das er je gesehen hatte, seinem ganz privaten Engel.

"Carter?", hauchte er schwach.

"Oh Gott sei dank!!! Ja, ich bin hier. Wie fühlen Sie sich, Jack?", fragte sie.

"Ich hatte einen wirklich seltsamen Traum. Ein Zwerg hätte mich fast abgestochen.", raunte er ein wenig verwirrt. Sam lächelte.

"Das war kein Traum, Sir.", sagte sie.

"Ach nein?...Bin ich wirklich wach?", fragte er.

Sam lächelte wieder.

"Ja, ich denke schon, ich kann mich daran erinnern, dass ich jemals bei einem Alptraum Schmerzen hatte. Und das hier tut verdammt weh!", beschwerte er sich. Sie sah ihn mitleidig an.

Langsam aber sicher klärte sich die Benommenheit in seinem Kopf und wurde von der Klarheit der Schmerzen in seinem Unterbauch verdrängt.

"Ich bin wirklich nicht tot?", vergewisserte er sich nach einer Weile.

Sam wiegte schweigend den Kopf hin und her. "Wenn Sie tot wären...dann würde ich auch....", begann sie flüsternd, brach aber mitten im Satz ab.

"Wie?", fragte Jack verwirrt.

"Ich dachte, du würdest sterben, Jack. Du kannst dir nicht vorstellen, was das für mich bedeutet hätte. Ich weiß nicht, was ich getan hätte", sagte sie leise und war über ihre eigene Offenheit erstaunt.

"Ich glaube, ich bin doch im Himmel...", keuchte Jack mehr zu sich selber.

"Doch, ich kann es mir vorstellen, was das bedeutet hätte. In etwa das selbe, dass es für mich bedeuten würde, dich zu verlieren, Sam.", sagte er leise. Sam nahm wie früher schon einmal seine Hand in die ihre und drückte sie, dabei lächelte sie ihn an. Jack fühlte sich nicht nach einem Lächeln, erwiderte aber den Händedruck.

"Wo sind Danny und Teal'c?", fragte er plötzlich. Sam erzählte ihm schließlich die ganze Geschichte mit Teal'c und Daniels Rettungsmission und dem langen Gespräch mit dem Zwerg. Jack lauschte ihren Worten angestrengt und nickte.

"Er wird ihnen also sicher helfen?", versicherte er sich noch einmal und Sam nickte überzeugt.

"Dann sollten wir ihnen entgegen gehen. Nichts gegen das Plätzchen hier, aber, Sie wissen, wie ich Bäume hasse.", sagte er und Sams Mundwinkel umspielten ein kleines Lächeln. Es tat gut, ihn wieder schlechte Witze reißen zu hören.

Jack versuchte aufzustehen, doch wie ein Blitz raste der Schmerz durch seinen Körper und er stöhnte leise.

Sam half ihm sofort und zusammen gelang es ihnen, ihn auf die Beine zu bringen. Jack schob sein T-Shirt nach oben und betrachtete sich den blutdurchtränkten Verband. "Autsch!", machte er und vorsichtig berührte er die darunter liegende Wunde. Sam kam näher und warf ebenfalls einen Blick darauf. "Der Zwerg hat den Heilungsprozess wirklich rapide beschleunigt!", staunte sie.

Schnell verdeckte Jack die Wunde wieder. "Fit wie ein Turnschuh...gehen wir.", sagte er, mehr um sich selber davon zu überzeugen und setzte einen Fuß auf den Boden.

Sam reichte ihm ihre Hand und nach einem abschätzenden Blick und einem kurzen Zögern ergriff er sie schließlich und ließ sich von ihr stützen.

Sachte legte sich seine Hand auf Sams Rücken und sie durchflutete eine Gänsehaut. Jack ging es nicht anders, auch Sams Hand auf seiner Schulter verursachte ihm wohlige Schauer, die gegen seinen Schmerz besser wirkten als irgend eine Tablette es je tun könnte.

Langsam setzten sich die beiden in Bewegung.

Schon nach wenigen Metern fing Jack an zu keuchen und zu stöhnen.

"Ich glaube das wird nichts.", sagte Sam leise. Jack wiegelte ab.

"Wir müssen weiter.", sagte er.

"Jack! Du siehst doch selbst, dass es dir wieder schlechter geht. Du machst es noch schlimmer. Daniel und Teal'c sind in Sicherheit, das hat mir der Zwerg versprochen.", sagte sie. Die Aussprache seines Vornamens weckte seine Aufmerksamkeit und er sah ihr tief in die Augen. Ein Kribbeln machte sich in seinem Magen breit.

"Du hast recht.", sagte er schließlich resignierend und die beiden setzten sich neben einen Baumstamm.

"Danke...", flüsterte Jack nach einer Weile hustend.

"Wofür?"

"Ich hatte einfach das Bedürfnis, mich zu bedanken.", antwortete er mit einem Schulterzucken. Sam lächelte.

"Gern geschehen", sagte sie.

Jack hob den Kopf und sein Blick traf Sams. Sie starrten sich in die Augen, ozeanblau traf haselnussbraun. Lange Zeit sagte keiner etwas und die Stille wurde nur durch Jacks heftigem Atem durchbrochen.

Sam und Jack fühlten, wie die Luft um sie langsam zu knistern begann und die Spannung zwischen ihnen fast greifbar wurde.

Sam betrachtete das schweißbedeckte Gesicht mit den markanten Zügen, die sich in letzter Zeit so in ihr Gehirn gebrannt hatten. Jack verlor sich in ihren Augen. Langsam hob er seine rechte Hand und legte sie sanft auf Sams Wange. Die Gefühle schienen bei der Berührung Oberhand über ihr logisches Denken zu nehmen. Sachte strich Jack die einzelne Träne fort, die ihren Weg über Sams Wange gefunden hatte.

Sie kamen sich immer näher, und Jack lehnte zögernd seine Stirn, die immer noch feucht vom Schweiß glänzte, gegen die ihre.

"Oh Sam. Wenn ich jetzt nur vergessen könnte, dass das verboten ist.", flüsterte er und sprach ihr damit aus der Seele. Sie nickte und rieb dabei ihre Stirn an die seine. "Ich weiß.", sagte sie mit erstickter Stimme.

Auch sie legte ihre Hand nun auf seine Wange und so blieben sie eine Weile ohne je den Blickkontakt zu verlieren.

Sams Augen wanderten weiter nach unten und stoppten bei seinen Lippen. Jack verstand, was sie ihm damit sagen wollte und auch sein Blick blieb an ihren feuchten Lippen hängen.

"Geh in Deckung, Daniel Jackson!", schrie Teal'c. Daniel folgte der Aufforderung und versteckte sich hinter einem großen Felsen.

"Wie viele sind es?", fragte er den Jaffa.

"Ich zähle zwei Dutzend.", antwortete dieser.

"12 für jeden von uns. Das ist unmöglich, Teal'c!", schrie Daniel gedämpft.

"Ich bin es O'Neill schuldig!", gab er zurück.

"Das ist doch Unsinn. Glaubst du er würde wollen, dass du dich selbst für ihn umbringst? Das würde er niemals zulassen.", versuchte Daniel.

Teal'c überlegte kurz und schien die Wahrheit in den Worten des Archäologen zu erkennen. Doch plötzlich gab er seine Deckung auf und begann wütend schreiend auf die 24 Jaffa Wachen zu Feuern. Daniel fluchte leise, tat es ihm dann jedoch gleich, auch wenn er wenig Chancen dabei sah.

Plötzlich wurde die gesamte Szenerie in ein gleißendes Licht getaucht, und sämtliche Jaffas standen da wie Statuen. Keine Regung ging mehr von den Goau'ld aus.

Daniel sah fragend zu Teal'c, der seinen ratlosen Blick nur erwidern konnte. Wie aus dem Nichts aufgetaucht, stand plötzlich wieder der Zwerg von vorhin vor ihnen. "Oh, hallo.", sagte Daniel überrascht.

"Ich werde mich kurz fassen. Ich habe euch geholfen, um mich für die Verletzung eures Freundes zu entschuldigen. Die Jaffa werden ungefähr eine Stunde erstarrt bleiben, bis da hin musst ihr auf euren Planeten zurückgekehrt sein. Das ist eure erste und einzige Chance.", sagte das Männchen und bevor Daniel oder Teal'c auch nur den Mund aufmachen konnten, war es bereist wieder verschwunden. Die beiden Mitglieder von SG1 fackelten nicht lange und liefen in die Richtung, wo sie Sam und Jack zurückgelassen hatten.

"Schnell, wir können jetzt zurück durch das Tor!", schrie Daniel lange bevor sie Sam erreicht hatten. Glücklicherweise gab ihr das genug Zeit, einige Schritte von Jack wegzurutschen und sie stand auf, um die beiden Männer zu erwarten.

"Hat der Zwerg euch geholfen?", fragte sie Daniel und dieser nickte eifrig. "Aber wir haben nicht viel Zeit!", warf Teal'c dazwischen.

"Ich werde O'Neill tragen!", fügte er hinzu.

"Das lässt du mal lieber, Kumpel!", kam es plötzlich müde aber bestimmt von Jack, den die anderen beiden noch gar nicht bemerkt hatten. Der Colonel hatte sich aus eigener Kraft am Baumstamm hochgezogen und trotz der Tatsache, das seine Wunde jetzt wieder sehr stark blutete, versuchte er den erstaunten Jaffa anzugrinsen.

"Jack? Wie kann.......der Zwerg?", fragte Daniel und Sam nickte.

"Er hat mir einiges von seinem Volk erzählt, aber das kann ich euch alles erzählen, wenn wir zu Hause sind. Beeilen wir uns!", forderte sie und Daniel machte seinen Mund wieder zu.

Der junge Wissenschaftler ging voraus, während Sam und Teal'c, Jack links und rechts stützend, das Schlusslicht bildeten.

"Unautorisierte Aktivierung von außerhalb!", kam es wie eine zu oft abgespielte Ansage eines Anrufbeantworters blechern aus sämtlichen Lautsprechern auf der Basis. Sämtliches höheres Personal des SGC tief im Cheyenne Mountain Complex eilte aufgeregt in den weiten Gängen tief unter der Erde herum.

General Hammond stand nervös im Kontrollraum und wartete auf eine Entwarnung.

"Wir erhalten ein Signal...es ist.....SG1, Sir!", berichtete der Sergeant und Hammonds Gesichtszüge hellten sich auf und er gab einen erleichterten Seufzer von sich. Doch erst als die vier auf die Rampe stolperten, konnte er sich sicher sein, dass SG1 dem Teufel wieder einmal von der Schaufel gesprungen war.

"Sir, schicken Sie sofort ein medizinisches Notfallteam hierher. Colonel O'Neill ist verwundet!", schrie Sam. Hammond befolgte die Aufforderung und wenig später eilte Doc. Janet Frasier zusammen mit einem Trupp von Sanitätern in den Stargateraum.

"Hey Doc.!", grinste Jack schwach.

Janet schob ungerührt von Jacks sarkastischer Begrüßung sein T-Shirt nach oben und sah sich die Bescherung an.

"Schön Sie im Ganzen zu sehen, Colonel.", sagte sie und wies ihre Helfer an, ihn sofort auf die Krankenstation zu verfrachten. Sam wollte den Ärzten folgen, aber Janet gebot ihr Einhalt. "Hey. Wo wollen Sie hin, Sam?", fragte sie. Sam sah sie verwirrt an, nickte dann aber verstehend und folgte Daniel und Teal'c aus dem Gateraum.

Hammond wartete bereits hinter der schweren Betontüre.

"Besprechung in einer Stunde...schön Sie wieder zu haben, SG1.", begrüßte er die drei. Sam nickte knapp und umrundete den General. Diesen wunderte das jedoch nicht weiter, denn auch er erinnerte sich an die schweren Augenblicke, in der er noch im Feldeinsatz war, wenn ein Teamkamerad verletzt wurde.

Sam duschte schnell und versuchte dann, Janet dazu zu bringen, sie zu Jack zu lassen. Sie musste ihn einfach sehen.

"Nein Sam. Er braucht jetzt Ruhe. Er spielt das ganze zwar runter, Sie kennen ja unseren Colonel. Aber es ist eine ernsthafte Verletzung, die übrigens schon erstaunlich gut heilt.", sagte Janet.

"Es gibt einen besonderen Grund für die schnelle Heilung, aber das werden Sie alles im Bericht lesen. Es ist schon schwer genug, es dem General zu erklären...es ist nämlich eine...seltsame Geschichte. Und deshalb möchte ich zuvor noch zu ihm. Bitte, Janet!", flehte Sam.

Janet wiegte ihren Kopf zögernd hin und her.

"Eine seltsame Geschichte?", fragte sie. Sam nickte, immer noch mit flehenden Augen.

"Ja es geht um Zwerge...", flüsterte Sam geheimnisvoll und wusste, dass Janet nun endgültig darauf brannte, mehr zu erfahren.

"Zwerge?", wiederholte die Ärztin ungläubig und zog die Stirn kraus.

"Ich würde Ihnen ja alles erzählen...aber...", begann Sam wieder und sah die junge Ärztin herausfordernd an.

Janet seufzte. "Sam...er schläft...", wehrte sie ab.

Sam zuckte die Schultern: "Ich will ihn doch nur kurz sehen...Janet, Sie wissen, wie ich für ihn fühle, ich habe es Ihnen oft genug gesagt oder?", versuchte sie und schließlich nickte diese resignierend. Sam lächelte triumphierend und rauschte wie eine Blitz an der verdutzten Ärztin vorbei.

"Hey, und wann erzählen Sie mir von den Zwergen?", schrie Janet ihr noch protestierend nach, aber ein kleines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.

Sam hörte den Doc nicht mehr. Leise trat sie ein und sah Jack auf dem ersten Krankenbett liegen. Seine Augen waren geschlossen und sein nackter Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Lediglich der Verband an seinem rechten Unterbauch zerstörte das friedliche Bild, das der schlafende Mann gab. Sam lächelte und nahm neben dem Krankenbett auf einem Stuhl platz. Sie nahm Jacks Hand in die ihre und drückte sie leicht.

Sie wollte ihn nicht aufwecken, also blieb sie einfach nur dort sitzen, mit einem Lächeln im Gesicht und betrachtete seine entspannten Züge.

"Sam?", drang nach einer Weile die Stimme von Daniel an ihr Ohr und weckte sie aus ihrem Tagtraum.

Sam seufzte und drehte sich ihm entgegen. "Wir müssen zur Besprechung. Hammond wartet schon auf uns.", sagte er vorsichtig und Sam nickte.

Nach einer anstrengenden und für Hammon höchst unbefriedigend verlaufenden Sitzung, in der mehr Kaffee getrunken wurde, als gesund war, stürmte Sam, gefolgt von Teal'c und Daniel, sofort aus dem Besprechungsraum und ging schnurstracks zur Krankenstation.

Dort trafen sie auf Janet, die ihnen zulächelte.

"Er ist gerade aufgewacht.", sagte sie, ihre Stimme mit einem verheißungsvollen Ton unterlegend. Sam strahlte.

Sie schob sich an der Ärztin vorbei und trat an Jacks Bett. Als er ihre Anwesenheit spürte, schlug er seine Augen auf. Sam nahm, ohne einen weiteren Gedanken and die Richtigkeit ihrer Handlung zu verschwenden, seine Hand in die ihre, wie sie es in letzter Zeit immer öfter tat. Seine Hand war warm und weich und sie konnte nicht genug davon bekommen, ihren Daumen über seinen rauen Handrücken streifen zu lassen. Auch Jack begrüßte ihre sanfte Berührung mit einem schwachen Lächeln. Müde erwiderte er den Händedruck.

"Hi", schaltete sich Daniel ein und unterbrach damit den intimen Augenkontakt, den Sam und Jack mittlerweile hergestellt hatten.

Jack nickte erschöpft und hob die Hand. "Hi Danny Boy, wie geht's?", fragte er Unpassenderweise. "Hey, das sollte ich Sie fragen.", sagte dieser leise und grinste. "O'Neill.", sagte Teal'c schließlich und trat ebenfalls näher.

"Kumpel!...Warte noch ein paar Tage, und ich schlage dich wieder beim Boxen!", sagte Jack großspurig und Sam lächelte schwach. Ein gutes Zeichen, wenn Jack O'Neill wieder seine großen Sprüche klopfte.

"Wochen....", warf Doc Frasier ein, die ebenfalls wieder zum Bett ihres Patienten zurückgekehrt war.

"Wie?", fragte Jack sichtlich schockiert.

"Nicht Tage, Wochen. Colonel, das ist eine ernst zu nehmende Verletzung und ich werde Sie hier erst wieder rauslassen, wenn ich der Meinung bin, Sie sind gesund. Verstanden?", sagte sie und grinste.

Jack warf ihr einen vernichtenden Blick zu, aber das matte Leuchten in seinen Augen verriet Janet, dass sie diese Drohung vorerst nicht sehr ernst zu nehmen brauchte. Denn eigentlich wusste Jack selbst, dass er eine Weile brauchen würde, um wieder vollständig zu genesen. Zur Zeit mühte er sich unter Schmerzen ab, in eine Sitzende Position zu gelangen und verlangte nach einem T-Shirt.

Janet seufzte und reichte ihm eines. Jack zog es sich unbeholfen über und sah ein wenig belustigt in die Runde.

"Was ist, wollt ihr hier bleiben und dem alten Colonel zusehen, wie er gelangweilt herumliegt?", fragte er mit bekanntem Sarkasmus.

Teal'c wiegte einfach den Kopf und machte seine Entschuldigungen, bevor er den Raum verlies. Daniel folgte nach einer Weile.

Sam wollte auch gehen. "Ach Sam? Könnten Sie mir mal kurz helfen?", fragte Janet plötzlich.

Sam trat zu der jungen Ärztin, die sich gerade bei einigen Blutproben zu schaffen machte. Sam ging ihr zur Hand und schickte immer wieder verstohlene Blicke zu Jack, der mittlerweile damit beschäftigt war, an der Kanüle, die in seinem Unterarm steckte, herumzuspielen.

Janet grinste. Sam schenkte ihr einen gleichgültigen Blick aber Janet grinste weiter.

"Ich muss diese Proben hier ins Labor bringen. Ich bin sicher, Sie werden einstweilen gut auf den Colonel aufpassen.", sagte sie ironisch.

Sam äffte ihre Freundin nach, die sich mit einem nicht enden wollenden Lächeln schließlich verzog. Sam ging zurück zu Jack.

"Hey, das solltest du lieber drin lassen.", sagte sie zu Jack, der immer noch an der Infusion werkelte.

"Meinst du?", sagte er versunken. Sam nickte grinsend und nahm auf dem Stuhl neben dem Bett platz.

"Wir haben es geschafft.", sagte sie nach einer Weile und Jack sah sie erstaunt an.

Wenn er gedacht hatte, nach dem "Gefühlsausbruch" vorher auf dem Planeten würde der übliche beherrschte Air Force Major wieder überhand über Sams Emotionen nehmen, wurde er enttäuscht und ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Ja, das haben wir.", gab er entspannt zurück.

Sam nahm wieder seine Hand, aber das genügte Jack dieses Mal nicht und er schaute Sam tief in die Augen, bevor er seine Hand aus der ihren löste und sie auf ihre Wange legte. Sam spürte die Spannung, die sich zwischen ihren Körpern gebildet hatte und wusste, wenn sie jetzt nicht eingriff, würde etwas passieren, das sie beide wollten, aber ein großer Fehler wäre. Sie trat einen Schritt zurück und Jacks Hand fiel auf das weiße Laken zurück. Seine dunkelbraunen Augen sahen sie enttäuscht, aber verstehend an. Mit einem letzten Blickkontakt und einem verabschiedenden Lächeln verlies sie den Raum. Jack seufzte.

eine Woche später

Jack lag gelangweilt auf seinem Krankenbett und spielte mit seinem blauen Jojo. Er wollte endlich hier raus und mit Sam sprechen. Er hatte sie seit nunmehr...einer Woche nicht mehr gesehen! Sie hatte ihn gemieden, und er wusste auch wieso.

Schließlich trat Doc. Frasier ein und lächelte kurz.

"Na Col., wie geht's uns heute?", fragte sie.

"UNS geht's gut und WIR wollen endlich HIER RAUS!", gab er ein wenig unwirsch zurück. Janet sah ihn abschätzend an.

"Dann werden WIR uns das ganze mal ansehen, einverstanden?"

Jack nickte abwesend und schob sein T-Shirt hoch.

Während Janet sich die rasend schnell verheilende Wunde ansah, die fast nur mehr eine große Narbe war, spielte er mit ihren Haaren.

"Was soll das?", fragte sie gespielt verärgert.

"Mir ist einfach nur langweilig!", schrie er fast. Aber Janet wusste, warum er eigentlich so gereizt war. Sam hatte ihr erzählt, dass sie einfach gegangen war und sich jetzt nicht mehr traute, ihm unter die Augen zu treten. Janet hatte sie zwar zu überzeugen versucht, aber ohne Erfolg.

"Mir geht's wirklich wieder gut. Ich könnte Bäume ausreißen!", prahlte Jack und machte eine dementsprechende Geste - zuckte aber kurz zusammen, als sich seine Bauchmuskeln streckten und schmerzhaft an der Narbe spannten. "Ja ja, und mein Gartenzaun ist die Chinesische Mauer!", gab Janet leicht amüsiert zurück.

Sie klebte einen neuen Verband über Jacks Unterbauch.

"Ganz schön viel Streicharbeit im Frühling, was?", witzelte er.

"Was?", fragte Janet und sah ihn verständnislos an.

"Na die Mauer in Ihrem Garten...", antwortete er. Janet schüttelte lächelnd den Kopf und zog ihm sein T-Shirt wieder an seinen Platz.

"Eigentlich würde ich sagen, Sie brauchen noch ein paar Tage Ruhe...aber Colonel, ehrlich gesagt, ich halte Sie hier keine zehn Minuten mehr aus. Raus hier, bevor ich es mir anders überlege und sie ans Bett fessle...", sagte sie und musste sich ein Grinsen verkneifen.

Jack seufzte erleichtert. "Fesselspielchen, was?", sagte er noch im rausgehen, bei dem er sich bemühte, nicht zu aufrecht zu gehen, um die Narbe nicht zu belasten.

Janet kicherte leise und hoffte, Jacks erster Weg würde der zu Sam sein.

Sie hatte recht, Jacks vorsichtige Schritte lenkten ihn zu Sams Quartier und er klopfte behutsam.

Als sich nichts rührte, klopfte er resoluter. Bis er leise Schritte hörte und die Tür sich langsam öffnete.

Ein wenig erschrocken blickte sie ihn an. "Sir...ich...", begann sie und ließ dann ihren Kopf sinken.

Jack musterte sie, streckte dann seine Hand aus und zwang sie, ihn anzusehen, indem er ihr Kinn hob. Dann schob er sie nach innen und schloss die Tür hinter sich. Er legte ihr seine Hand auf die Schulter.

"Du brauchst nichts erklären Sam. Ich weiß genau, wie du fühlst. Glaub mir...aber ich hatte jetzt eine Woche genügend Zeit, darüber nachzudenken und bin zu dem Schluss gekommen. Dass ich so nicht mehr weitermachen kann.....ich kann es einfach nicht mehr, Sam.", sagte er traurig. Dann waren plötzlich beide Hände auf ihren Wangen und Sam hielt ihre Tränen zurück, als er sie verliebt ansah. Sein Gesicht kam immer näher an das ihre.

"Sam...ich weiß, dass wir das nicht tun sollten, es falsch ist und....du brauchst nur ein Wort zu sagen und ich werde den Raum verlassen...aber ich weiß, was du fühlst, Sam und.......", sagte er und seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, als er schließlich mitten im Satz abbrach. Sam sah ihn an, auch sie hatte eine Woche lang an nichts anderes gedacht und war zu einem ähnlichen Schluss gekommen. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht fühlen und ihre Augen weiteten sich. War sie wirklich im Begriff, diesen Mann zu küssen? Er war ihr Vorgesetzter und es war gegen die Regeln...und es war...falsch. Aber wollte sie es? Ja...und wie. Also schloss sie ihre Augen und öffnete ihre Lippen ein wenig. Und schon waren sein weichen und warmen Lippen auf den ihren. Tausende kleine Blitze durchzuckten ihren Körper, als Jack langsam begann, seine Lippen auf den ihren zu bewegen. Wenn sie erwartet hatte, dass es anders werden würde, Jack zu küssen, als anderen Männer in ihrem bisherigen Leben, dann wurden ihre Erwartungen weit übertroffen. Dieser Mann wusste, wie man eine Frau küsste...sanft, fragend...fast schüchtern und vorsichtig. Und doch so voller Leidenschaft und Versprechungen für die Zukunft. Jack war trotzdem ein wenig überrascht, dass Sam den Kuss erwiderte und ihre Hände um seinen Nacken legte. Er lächelte und diesmal übernahm Sam die Kontrolle über seine Lippen. Jack verlor sich in ihrer Nähe, als ihr Körper sich an den seinen presste. Als ihre Hüfte gegen sein Becken drückte , stöhnte er kurz vor Schmerz. Sofort brach Sam den Kuss ab und sah ihn erschrocken an. "Hab ich dir weh getan?", fragte sie schnell. Aber Jack lächelte nur und zog sie wieder an sich. Glück war ein Wort, dass das, was Jack O'Neill in diesen Momenten fühlte, nicht beschreiben konnte.

Und wenn der Weg der Zukunft auch voller Steine, Hindernisse und Hürden war, er wusste, dass er nur genau so weiterleben wollte - mit der Frau, die er seit Jahren liebte, in seinen Armen...

Ende
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