Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Dépendances variables (3) von silverbullet27

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

Kapitel 11

Auf der Brücke des Hives herrschte gedrückte Stimmung. Dies lag vor allem daran, dass der Commander recht offen seine schlechte Laune zeigte und jeder Diensthabende, einschließlich der drei Drohnen, sich extrem bemühte, ihm nicht unangenehm aufzufallen.

Guide setzte sich zu seinem Freund auf die Korallenbank im hinteren Bereich der Brücke und fragte mental: ‚Probleme?'

Sniper schnaubte verächtlich. ‚Könnte man behaupten, ja.'

‚Irgendetwas, bei dem ich helfen könnte?'

‚Bedingt. Treib deine Männer an, damit wir diesen Planeten so schnell wie nur möglich verlassen können', meinte der Commander und stützte beide Hände auf den Knien ab.

‚Von dem Außenposten haben wir alles mitgenommen, was noch zu gebrauchen war. Hasten und sein Team arbeiten rund um die Uhr, um die Sharp Sword wieder flott zu bekommen. Fever und seine Leute stellen gerade den neuen Sternenring auf – viel schneller geht es nicht mehr." Guide fühlte sich beleidigt, zeigte dies jedoch nicht. Sniper war nicht auf die Clevermen wütend, sondern wegen etwas Anderem.

‚Der Sternenring, oh ja!' Der Commander schüttelte den Kopf. ‚Auch so eine Glanzleistung…'

‚Was meinst du damit?', fragte Guide nach.

‚Dass mein Sohn ein Idiot ist!' Sniper wendete sich dem Obersten der Cleverman nun direkt zu. ‚Wusstest du, dass Iron sein Schiff absichtlich auf dem Sternenring hat niedergehen lassen, weil er sichergehen wollte, dass keiner entkommt? Oder dass es auch völlig unnötig war, sich überhaupt abschießen zu lassen? Es hätte durchaus genügt, sich auf die Darts, das Spezialkommando und die anderen Bodentruppen zu verlassen, aber nein, er wollte unbedingt mitmischen! Und nun sieh, was uns das gebracht hat!'

‚Ich denke, so unnötig war das Eingreifen vom Orbit aus nun nicht. Durch den Treffer auf eine der Abwehrkanonen hat er vielen Piloten das Leben gerettet und für genug Ablenkung gesorgt, damit die Einrichtung eher gestürmt werden konnte', verteidigte Guide den Kreuzerkommandanten. ‚Die Bruchlandung auf dem Sternenring war allerdings wirklich von wenig Nutzen. Nun ja… auch das stimmt nicht ganz.'

Sniper verzog den Mund zu einem abfälligen Grinsen. ‚Wegen diesem Gerät, das dein Schützling in meinem Auftrag bauen sollte und wodurch wir Sena verloren haben?'

‚Ja.' Guide seufzte. ‚Aber wir sind weiter gekommen. Der neue Sternenring enthält einige Extras, die von den Lanteanern so schnell nicht entdeckt werden sollten. Also hatte die Übervorsicht deines Sohnes durchaus noch etwas Gutes.'

‚Ich weiß, worauf du hinaus willst, aber ich werde mich nicht beruhigen. Ich habe einfach zu viel Lust, etwas Verstand in diesen Bengel zu prügeln und das werde ich auch tun, sobald ich Gelegenheit dazu erhalte!' Sniper strahlte so viel Zorn und Ärger aus, dass einer der Techniker hinter seinem Monitor in Deckung ging.

‚Weiß er inzwischen, wer du bist?', fragte Guide unbeeindruckt.

‚Nein. Und das bleibt auch so', antwortete Sniper und seufzte innerlich. ‚Es reicht schon, dass ich mich für seine Fehlschläge mitverantwortlich fühle, weil ich weiß, welchen Anteil ich an seiner Existenz trage.'

‚Aber du bist auch stolz auf das, was er bisher erreicht hat', konstatierte Guide. Als der Commander nichts entgegnete, fügte er hinzu: ‚Ich bin froh, dass ich nicht weiß, wo und wer mein Sohn ist. Gefühle lenken zu sehr vom Wesentlichen ab, wenn du mich fragst.'

Sniper starrte seinen Freund lange schweigend an, dann nickte er und etwas Anspannung fiel von ihm ab. ‚Es war gewagt, den Kreuzer eingreifen zu lassen, aber erfüllte einen Zweck. Den Sternenring zu vernichten war übervorsichtig, aber nicht völlig dämlich.'

‚Er hat einen eigenen Stil, ob es dir gefällt oder nicht.' Guide lächelte schmal. ‚Iron ist ein guter Commander. Irgendwann wird er seinen eigenen Hive führen und nicht nur einen Kreuzer. Aber er wird es auf seine Weise tun, nicht auf deine.'

‚Dann hoffe ich, dass er bis dahin dazu gelernt haben wird!' Sniper lachte fast wider Willen auf. ‚Mit einem Hive kann man nicht nur einen Sternenring, sondern eine große Herdensiedlung auslöschen, wenn man darauf landet. Vielleicht auch mehrere, wenn man es geschickt anstellt.'

‚Ja, das mit den unfreiwilligen Landungen sollten wir ihm noch abgewöhnen – oder eine neue Art Hive erfinden, der wie ein Frosch über die Oberfläche von Planeten hüpfen kann', lachte nun auch Guide.

‚Das könnt ihr Clevermen sofort in Angriff nehmen, nachdem ihr die Hirschkeulen-Waffe perfektioniert habt!' Sniper konnte es nicht lassen, seinen Freund an diesen Zwischenfall zu erinnern. Auf der Brücke setzte langsam ebenfalls Entspannung ein. Da sie sich noch im Orbit um Athos befanden, gab es an sich nicht viel zu tun, außer die Annäherungsscanner im Auge zu behalten, falls doch noch Lanteaner auftauchen sollten. ‚Du bist aber nicht nur hier, um mich aufzuheitern, oder?'

‚Nein, natürlich nicht. Aber es erschien mir sinnvoll, dich zunächst als Freund anzusprechen und nicht als jemand, der eine Bitte vorträgt', meinte Guide und räusperte sich. ‚Ich brauche ein Schiff, das mich und ein etwas größeres Team zu einem Planeten außerhalb unseres Herrschaftsgebietes bringt. Ein Dart wird nicht ausreichen.'

‚Hyperraumfähig?', fragte Sniper und als Guide nickte, meinte er: ‚Ich kann dir im Moment nicht einmal eine Transportfähre anbieten. Unser Schwesterhive ist im Verband der Primary unterwegs und die Kreuzer patrouillieren an den Grenzen. Das einzige Schiff, das infrage käme, liegt dort unten auf der Oberfläche.'

‚Gut. Ich nehme es. Wenn Snow es erlaubt, natürlich', meinte Guide ernst und schürzte die Lippen.

‚Du hast sie noch nicht gefragt?' Sniper war erstaunt. Normalerweise ging Guide anders vor, indem er sich zunächst von ihrer Königin sämtliche Befugnisse zusichern ließ.

‚Die Sache könnte heikel werden', meinte Guide. ‚Mir wäre es lieber, wenn sie so wenig wie möglich davon wüsste. Einige Dinge habe ich schon geregelt, aber zu ihr wollte ich erst zuletzt gehen.' Er war sich nicht sicher, ob Snow nicht doch der Primary Bericht erstatten musste, wenn es sich um eine so derart große Sache wie den Versuch, eine Stadtbasis der Lanteaner einzunehmen, handelte. Schlimmstenfalls würde die Allianz geschlossen auftreten wollen und so ein kleines, unauffälliges Manöver in einen handfesten Krieg verwandeln.

‚Irgendwann werden dich deine Geheimnisse noch einmal den Kopf kosten', meinte Sniper lakonisch. ‚Mein Angebot steht. Sobald die Sharp Sword starten kann, steht sie dir zur Verfügung.'

Guide bedankte sich und machte sich auf den Weg zu den Wachmannschaften. Meine kleinen Geheimnisse…, dachte er und grübelte vor sich hin. Bisher wussten nur Fever und Bonewhite davon, was sie auf Othos erwarten würde. Er hatte sämtliche Aufzeichnungen dazu entweder gelöscht oder so derart verschlüsselt, dass es schon eines Fevers bedurfte, diese wieder lesbar zu machen. Er vertraute den beiden Brüdern. Sie hatten keine Geheimnisse voreinander, allein schon deshalb musste er Bonewhite mit einbeziehen, wenn er auf Fever zurückgreifen wollte. Und er brauchte den jungen Datenspezialisten. Dass Bonewhite das Unterstützungskommando führen konnte, war beinahe ein zu glücklicher Zufall, um nicht vom Schicksal vorherbestimmt zu sein.

Umso enttäuschter war er, als er in der Abteilung der Wachen eintraf und von Bonewhite nichts zu sehen war. Eigentlich sollte der Blade gerade dabei sein, die Männer für sein Kommando auszusuchen und auf die Aufgaben vorbereiten, die dieses von einer normalen Wachschwadron unterschied. Mit geballten Fäusten verfolgte er das Training der Drohnen, als Firehead sich zu ihm gesellte. „Wenn du deinen Günstling suchst, der ist unten auf dem Planeten", meinte der Oberste der Wachmannschaften gleichgültig.

„Ist er schon zu dir gekommen?", fragte Guide angespannt.

„Mehr oder weniger", antwortete Firehead. „Er fragte, ob ich schon eine Entscheidung zu Hornet's Nachfolge getroffen hätte. Und ob er die Mannschaft führen könnte, die seinen Bruder jetzt begleitet."

Was für ein Dickkopf!, fluchte Guide innerlich.

Auf dem Planeten selbst schritten die Arbeiten an dem neuen Sternenring gut voran. Das Anwahlgerät war wieder hergestellt, nur die notwendigen Verbindungen waren noch nicht alle gelegt. Bonewhite trat neben seinen Bruder und fragte still: ‚Können wir reden?'

‚Während der Arbeit? Du überraschst mich', entgegnete Fever amüsiert und ließ seine Techniker nicht aus den Augen.

‚Ich muss eine Entscheidung fällen', meinte Bonewhite, ‚aber ich will das nicht tun, ohne dich nach deiner Meinung zu fragen.'

‚Guide war doch eindeutig: entweder, du meldest dich freiwillig, Hornet's Posten zu übernehmen, oder er findet einen Weg, dich dazu zu zwingen.' Fever schnaubte, als einem der Techniker Funken um die Ohren stoben bei dem Versuch, eine Leitung an den Sternenring anzuschließen. „Die Stecker haben nicht ohne Grund verschiedene Formen!", fauchte er.

‚Ist das alles, was dir dazu einfällt? Wenn Guide etwas will, ihm einfach nachgeben?' Bonewhite war nicht bereit, so einfach klein beizugeben.

‚Ganz sicher nicht. Ich weiß, was Hornet dir bedeutet hat, aber Guide zu verärgern bringt weder dir noch mir etwas.'

‚Du hast gesehen, was es bedeutet, in diesem Kommando zu sein. Es zu führen heißt nicht, dass ich dann weniger Gefährliches zu tun hätte', merkte Bonewhite an und schickte eine Drohne zum Helfen zu den Technikern, die sich abmühten, einen Graben für die Kabel auszuheben.

‚Ich weiß. Ich wünschte, du wärest bei den Clevermen geblieben, aber das wolltest du nicht. Nein, ich will nicht wieder streiten, das haben wir hinter uns. Wenn ich möchte, dass du weniger häufig auf Einsätze gehst, musst du Karriere machen. Also nimm dieses Angebot an und zeig, was du kannst.' Fever war nicht begeistert von den Aufgaben, die seinem Bruder bevorstanden, aber Guide hatte ihm vom Angebot des Taktikoffiziers Gown berichtet und wie Bonewhite dadurch von den Bodentruppen wegbefördert werden könnte.

‚Und dich zukünftig vielleicht noch mit Ease losziehen lassen, wenn Guide mal wieder eine seiner abenteuerlichen Missionen plant? Das war das letzte Mal schon nicht besonders von Erfolg gekrönt', meinte Bonewhite grummelnd.

‚Du hast selbst gesagt, es war nicht die Schuld von Ease, dass…'

‚Nein, war es nicht!', fiel er Fever ins Wort, ‚Aber Ease ist schon einer der Schlaueren von den jungen Offizieren. Wenn der sich schon so einschüchtern lässt, was glaubst du wohl, was die anderen Anfänger dann alles für Guide tun würden, ohne nachzudenken?'

Eine Zeitlang schauten die Brüder sich schweigend an. Dann meinte Fever: ‚Du nimmst den Posten an und ich sehe zu, dass ich Guide nicht mehr begleite.'

‚Gut.' Für Bonewhite war gar nichts gut. Hornet zu ersetzen war eine unmögliche Aufgabe, befürchtete er. Aber wenn er es nicht zumindest versuchte, würde nicht nur Guide sämtliche Register ziehen, um ihn abzustrafen. Fever's Rache könnte wesentlich schlimmer für ihn werden.


weiter: Kapitel 12
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.