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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 13

„Wir empfangen die erwarteten Energiesignaturen", sagte Iron, als er in den Darthangar des Kreuzers trat.

Guide nickte. „Gut. Sind wir noch im Mondschatten?"

„Ja. Wir sind jederzeit bereit. Wie sieht es hier aus?", fragte der Commander und schaute sich um. Die Drohnen waren schwer bepackt mit Ausrüstung und mit Stunnergewehren bewaffnet, die Clevermen bis auf Guide nervös und die Blades des Sonderkommandos zusätzlich zu ihren Schwertern mit eigentümlich anmutenden neuen Handfeuerwaffen gerüstet. Mini-Stunner hatte Guide sie genannt. Klein und handlich, mit der gleichen Wirkung wie die größeren Gewehre.

„Bereit", sagte Guide und stellte sich zu Bonewhite. Ein Dart nahm die Gruppe von fünfundvierzig Wraith in seine Speicher auf und wartete auf das Starsignal.

Die Sharp Sword umkreiste den kleinsten der drei Monde um Othos und schwenkte in den Orbit des Planeten ein. Einem Schwarm wütender Hornissen gleich stürzten annähernd zweihundert Darts auf die Oberfläche des Planeten zu – zu viele Ziele und zu breit gefächert, um alle von der Lanteaner-Basis ausgelöscht zu werden. Der Dart, in dessen Speichern sich die Missionsteilnehmer befanden, setzte diese gut einen Tagesmarsch von der errechneten Position der Basis ab und kehrte mit den meisten der anderen Darts zurück an Bord des Kreuzers, der daraufhin unverzüglich in den Hyperraum sprang.

Die Drohnen und Blades sicherten die Umgebung, während die Clevermen ihre Scanner zückten. „Position?", fragte Bonewhite knapp und Guide antwortete: „Planmäßig. Zwanzig Stunden zu Fuß in Richtung Osten, der Wald wird uns die meiste Zeit Sichtschutz von oben bieten."

„Lebenszeichen sind verschleiert", meldete Fever. Auf den Scannern der Lanteaner sollten sie nun als eine Gruppe von Waldtieren erscheinen. Bis sie die Stadt erreichten, hatte sein Bruder das Kommando über alle Teilnehmer der Mission, was der Cleverman als etwas gewöhnungsbedürftig empfand. Sie waren in der Vergangenheit schon oft gemeinsam auf Außeneinsätzen gewesen, aber dann hatte Guide sie normalerweise angeführt. Hier hatte auch der Meister der Clevermen vorläufig keine Befehlsgewalt und hielt sich zurück.

Lasting ging mit drei Drohnen vor, dann setzte sich der Rest des Zuges in Bewegung. Es war kühl und diesig, der Herbst auf diesem Planeten begann gerade. Aber noch trugen die meisten Bäume ihre Blätter, die in verschiedensten Gelb-, Rot- und dunklen Grüntönen über ihnen im Wind raschelten. So angespannt und nervös wie Fever auch war, entging ihm die Schönheit ihrer Umgebung nicht. Er verließ nicht gern den Hive, aber Anblicken wie diesem konnte er sich nur schwer entziehen.

Sie marschierten schweigend den Rest des Tages und die halbe Nacht hindurch, dann ließ Bonewhite sie eine Pause machen. Sie hatten noch weitere fünf Stunden Weg vor sich, aber der Blade wollte erst am späten Nachmittag in Sichtweite der Stadt kommen. Also Zeit genug, in wechselnden Schichten zu schlafen und die Ausrüstung zu kontrollieren. Sie kampierten auf einem bewaldeten Bergkamm, dessen dichtes Unterholz ihnen noch zusätzlich Sichtschutz bot, während sie selbst näher Kommende schon frühzeitig entdecken können würden.

Nachdem er die Wachen eingeteilt hatte, hockte Bonewhite sich zu Guide und Fever, die ihre Umgebung scannten. „Status?"

„Mehrere kleine Ansiedlungen in der Umgebung des Sternenrings und der Stadt. Eine nur etwa sechs Meilen südlich von uns", antwortete Guide. „Eine Gruppe Menschen ist gerade von dort in die Wälder aufgebrochen, nur drei. Wahrscheinlich Jäger. Sie bewegen sich aber von unserer Position weg."

„Sofortige Meldung, wenn sich das ändert", befahl Bonewhite knapp, bevor er wieder aufstand und zu den anderen Blades hinüber ging. Fever hatte seinen Bruder schon oft beobachtet, wenn dieser ein Kommando führte, aber an diese unterkühlte und noch wortkargere Art als sonst von ihm würde er sich nie gewöhnen können.

Guide gähnte ausgiebig, dann streckte er seine Beine aus und lehnte sich mit geschlossenen Augen an einen Baumstamm. Neat, einer der beiden Techniker, sollte als erster die Scanneranzeigen im Auge behalten. ‚Versuch zu schlafen', meinte er zu Fever, der seinen Bruder immer noch irritiert beobachtete.

‚Kann ich nicht, Sir', entgegnete dieser. ‚Ich bin zu nervös.'

‚Das bringt jetzt auch nichts. Du musst ausgeruht sein, wenn wir bei der Basis eintreffen. Danach ist es vorbei mit Pausen', wandte Guide ein und folgte Fever's Blick. ‚Ungewohnt, heute nicht streiten zu können?', fragte er amüsiert.

‚Wir haben schon seit Tagen nicht mehr gestritten. Aber das wäre mir jetzt wirklich fast lieber, als…' Er beendete den Satz nicht, sondern zuckte nur leicht mit den Schultern. Dann setzte er sich ebenfalls an einen Baumstamm und tippte auf ein kleines Datenpad ein.

Im Laufe des Tages setzte leichter, aber stetiger Niederschlag ein. Bonewhite war davon nicht begeistert. Kurz nach Mittag ließ er die Gruppe weitermarschieren. Allmählich weichte der Waldboden auf und das bereits gefallene Laub wurde zunehmend rutschiger. Fever überwachte in Minutenabständen die Scanneranzeigen. Die Gruppe von drei menschlichen Lebensformen, die Guide für Jäger hielt, kam ihnen immer näher. Hoffentlich haben die von den Lanteanern keine Lebenszeichendetektoren bekommen und halten uns für ihr Abendessen, schoss es Fever durch den Kopf. Er teilte seine Bedenken Guide mit, der inne hielt und seinen Schützling kurz musterte, bevor er still zu Bonewhite meinte: ‚Wir könnten ein Problem bekommen.'

Kurze Zeit später waren sie in fünf Gruppen aufgeteilt: Eine, die den Lockvogel spielen würde und vier, die sich in der Umgebung verteilten und in unvorhersehbaren Mustern liefen. Bonewhite und Ease blieben in der ersten Gruppe und kletterten rasch auf einige Bäume. Still warteten sie ab. Dem Scanner zufolge kamen die Menschen nun direkt auf sie zu.

Als die Menschen in Sichtweite kamen, rümpfte Ease die Nase. Primitive, in Lumpen und Fell gehüllte Menschen, bewaffnet mit Pfeil und Bogen, aber ganz offensichtlich mit einem Scanner der Lanteaner ausgerüstet. Bonewhite gab das Zeichen zum Angriff und Sekunden später lagen die drei Menschen betäubt am Boden. Eine der Drohnen wollte sich gerade an einem der Jäger nähren, aber Bonewhite hielt sie zurück. Wenn die Lanteaner die Umgebung scannten, wäre es höchst ungewöhnlich, wenn Jäger von ihrem Wild erlegt werden würden. Sie ließen die Menschen gut verschnürt und geknebelt in einem dichten Gebüsch zurück und Ease warf einen Blick auf den Scanner, den sie ihnen abgenommen hatten. Hirsche? Wir laufen als Rudel Hirsche getarnt herum? Ease verdrehte die Augen und steckte das Gerät in seinen Mantel. Auch ihn verfolgte die Episode auf Sena in Anspielungen, Witzen und dämlichen Fragen. Ich muss wohl mal ein Wörtchen mit Fever reden…

Schweigend gingen sie weiter. In einer Stunde würden sie sich mit den anderen Gruppen am Fuße eines Berges treffen, hinter dem die Stadtbasis lag. Ease warf einen Blick auf Bonewhite und runzelte die Stirn. Sein Kommandant war nie besonders gesprächig gewesen, aber seit ihrer Unterhaltung in der Trainingshalle des Kreuzers war er noch zurückhaltender geworden. Sicher, er hatte Ease wirklich zu seinem Stellvertreter ernannt, ihn in die wesentlichen Aufgaben eingeführt, Berechtigungscodes zugewiesen, aber sonst? Zuvor konnte Ease wenigstens ab und zu mal ein Gefühl von Bonewhite schmecken – meist war es Abneigung oder Verärgerung gewesen – aber nun hätte er auch vor einer Wand stehen können. Wäre es nicht logischer gewesen, wenn sie nun offener miteinander umgegangen wären, statt noch reservierter?

Der Nieselregen und die Kälte krochen ihnen langsam aber sicher in die Knochen. Selbst der wasserscheue Bonewhite wünschte sich inzwischen ein warmes Bad in einer der Lagunen des Hives. Aber darauf würde er noch Tage, wenn nicht sogar Wochen verzichten müssen. Iron, der Kommandant des Kreuzers Sharp Sword, hatte sich bei ihm mental gemeldet. Sie waren wieder im Sonnensystem und hielten sich im Funkschatten eines Planeten bereit, die Missionsteilnehmer wieder einzusammeln, sollte etwas schief gehen. Aber Bonewhite hatte nicht vor, die Mission scheitern zu lassen.

Immer öfter rutschten die Drohnen beinahe auf dem Laub und dem Schlamm aus, der den Waldboden bedeckte. Dazu wurde das Gelände immer steiler und schwieriger. Bonewhite hielt inne und kontrollierte die Lebenszeichen der anderen Gruppen auf dem Scanner, den Guide ihm gegeben hatte. Alle bewegten sich nach Plan auf ihren Treffpunkt zu. Menschliche Lebenszeichen erhielt er nur aus der direkten Umgebung der Siedlungen, wahrscheinlich Feldarbeiter, die ihre letzte Ernte des Jahres einbrachten. Aus den Augenwinkeln sah er gerade noch, wie Ease, der weiter gegangen war, plötzlich verschwand.

Bonewhite ließ den Scanner fallen und lief zu der Stelle, wo er seinen Stellvertreter das letzte Mal gesehen hatte: unter ihm tat sich ein Abgrund auf und er begann zu straucheln, als sich weiterer, vom Dauerregen aufgeweichter Boden unter seinen Füßen löste und Dutzende Meter tief fiel. Ease hielt sich verzweifelt an einer Baumwurzel fest, die von dem Erdrutsch freigelegt worden war, von dem er mitgerissen worden war. Mit vor Panik weit geöffneten Augen schaute dieser nach oben: Die Drohnen verharrten bewegungslos, während Bonewhite ihn kühl musterte.

Ich wusste, dass er sich irgendwann dafür rächen würde, dass ich seinen Bruder in Gefahr gebracht habe, dachte Ease und versuchte strampelnd, mit den Füßen irgendwo Halt zu finden, doch der lockere Sandboden bröckelte sofort weg, wenn er daran stieß. Ein Blick nach unten verriet ihm, dass selbst ein Wraith die Landung höchstwahrscheinlich nicht überleben würde. Gut sechzig Meter ging es hinunter, auf dem Boden große Kalksteinbrocken und ein seichtes Flussbett, in dem kristallklares Wasser plätscherte. Keine guten Aussichten.

Er schaute wieder nach oben: keine Drohnen und kein Bonewhite mehr zu sehen, beinahe, wie er erwartet hatte. Dann umfasste plötzlich eine Hand seinen linken Unterarm und Bonewhite's Oberkörper erschien über ihm. Der Blade hatte sich bäuchlings auf den Boden gelegt und versuchte nun, auch mit der zweiten Hand nach Ease zu fassen, was nach einigen Schwierigkeiten auch gelang. Schmierig von Schlamm und Regen glitten ihre Hände mehrfach auseinander.

Dann wurde Ease nach oben gezogen. Als er über die Bruchkante schauen konnte, sah er, dass zwei Drohnen an Bonewhite's Füßen zogen und er so nach oben gehievt worden war. Als sie beide wieder in Sicherheit waren und einige Meter vom Abgrund entfernt auf dem Boden saßen, atmeten beide Blades schwer. Mit lautem Knacken kugelte Ease sein ausgerenktes Schultergelenk wieder ein und presste vor Schmerz auf die Lippen aufeinander.

„Pass demnächst besser auf, wo du lang stolperst", fuhr Bonewhite ihn an, bevor er aufstand und sich im Gehen einige nasse Blätter vom Mantel wischte.

Ease sprang auf und setzte wütend hinterher. „Was habe ich Ihnen eigentlich getan… Sir?", fauchte er und blieb stehen, als sein Kommandant abrupt vor ihm angehalten hatte. Er schluckte, als Bonewhite sich langsam zu ihm umdrehte und ihn mit einem Blick bedachte, aus dem pure Mordlust zu ersehen war. Doch sein Kommandant sagte nichts, sondern drehte sich nur um und lief weiter.

„Es ist wegen Fever, nicht wahr? Das auf Sena tut mir Leid, aber…"

„Beweg dich jetzt endlich", unterbrach Bonewhite ihn, ohne sich umzuschauen oder noch einmal im Gehen inne zu halten.


weiter: Kapitel 14

Schlusswort:

A/N: Okay, dies war vorläufig das letzte Kapitel für ca. eine Woche. Ich habe eine anstrengende Schicht vor mir und werde wohl nicht zum Schreiben kommen, sorry. Ich weiß, immer dann, wenn es spannend wird… eigentlich wollte ich Ease erst noch eine Weile baumeln lassen, aber das wäre ein zu böser Cliffhanger (im wahrsten Sinne des Wortes) gewesen ;)

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