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Dépendances variables (3) von silverbullet27

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Kapitel 15

Es war bereits dunkel, als alle Gerätschaften, die sie mitgebracht hatten, zusammengebaut und auf die einzelnen Gruppen verteilt waren. Weder die Dunkelheit noch der immer dichter werdende Nebel beeinflussten die Wraith, ebenso wenig allerdings auch die Scanner der Basis im Tal unter ihnen. Aber genau dorthin mussten sie, um ihre neuesten Waffen positionieren zu können: hinunter ins Tal, verteilt auf fünf Koordinaten. Bonewhite beobachtete immer noch die Stadt und fragte sich, wie so ein Gebilde fliegen können sollte. Im All waren die Formen von Raumschiffen unerheblich, aber spätestens bei Eintritt in die Atmosphäre eines Planeten gab es durch die einzelnen Gebäude und Türme viel zu viel Reibungspunkte, um nicht zu verglühen. Er bezweifelte, dass Guide mit seiner Theorie Recht hatte.

„Sir, es ist alles bereit", sagte Ease und schaute ebenfalls in das Tal hinunter. Spätestens jetzt würde ihre Tarnung als Hirschrudel ihnen nichts mehr nutzen.

Wenn Bonewhite nervös war, zeigte er es nicht. Er drehte sich um und nickte seinen Offizieren zu. Sie würden sich erneut in fünf Gruppen aufteilen zu je zwei Blades, sechs Drohnen und einem Cleverman, dessen Aufgaben er in seiner Gruppe selbst übernehmen würde. Guide und Fever hatten ihm die letzten Tage an Bord der Sharp Sword genau erklärt, was er zu tun haben würde. Dass er selbst einmal als Technikanwärter begonnen hatte, kam ihm jetzt zugute, trotzdem wäre es ihm lieber gewesen, noch einen weiteren Cleverman dabei zu haben.

Ease hatte er Fever's Gruppe zugeteilt, was den Cleverman ziemlich verwirrte, Ease jedoch nicht. Nicht mehr. Misstrauisch beobachtete der junge Blade seinen Vorgesetzten und hoffte, dass seine Befürchtungen sich nicht bewahrheiten würden.

Auf einen Wink hin setzten sie sich in Bewegung und rannten hinunter ins Tal, verteilten sich und setzten einen Minenring um die Stadt, bis sie ihre einzelnen Positionen in einiger Entfernung zu den Ausläufern der Basis erreicht hatten. Dann schlug die Stunde der Clevermen: eilig bauten sie die Geräte auf, die ihnen hoffentlich einen Kampf ersparen würden, richteten sie aus und suchten Deckung.

Bonewhite aktivierte das Gerät, das er ohne größere Schwierigkeiten hatte ausrichten können, ging aber nicht in Deckung, sondern fluchte innerlich. Sie waren entdeckt worden und nun beantwortete sich ihm auch die Frage, ob diese Stadt wirklich fliegen konnte: ein schimmerndes Schutzschild war aktiviert worden, das sämtliche Gebäude umschloss. ‚Was nun?', fragte er Guide, der gut mehrere Kilometer von ihm entfernt auf seiner Position lauthals fluchte.

‚Minen zünden, was sonst? Wenn wir Glück haben, wird dadurch auch das Schutzschild deaktiviert und unsere Betäubungswellen kommen durch bis zur Stadt!' Schon seit Jahren arbeiteten seine Männer daran, eine größere Anzahl von Menschen gleichzeitig zu betäuben, um die Ernte einfacher zu gestalten. Dabei war es nicht schwierig, eine Frequenz auszusenden, die Menschen und Lanteaner gleichermaßen außer Gefecht setzte, sondern die dementsprechenden Gerätschaften so effizient und handlich anzufertigen, dass deren Aufbau nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen würde als die normalen Ernteflüge. Einen der Prototypen dieses Betäubungswellengenerators hatten mit sich geführt und aufgebaut, aber der Schutzschild der Stadt erwies sich dagegen als höchst wirksam.

Die ersten Einschläge von Abwehrbomben gingen um ihn herum nieder, als Bonewhite den Befehl zum Zünden der Minen gab. Die Minen bohrten sich etliche Meter in den Erdboden, bevor sie ihre Richtung änderten und unter dem Schutzschild hindurch unter die Stadt gelangten. Die folgenden Explosionen rissen sie Wraith von den Füßen. ‚Bist du sicher, dass ihr auch genug Sprengstoff verwendet habt?', fragte Bonewhite bissig seinen Bruder, der jedoch nicht zum Scherzen aufgelegt war. ‚Nein. Der Flugantrieb der Stadt mag zerstört sein, aber der Schutzschild hält immer noch stand.'

Die gesamte Stadt war mehrere Meter in den Boden abgesackt und einige der Türme eingestürzt durch die Erschütterungen, aber der Schild schimmerte immer noch in der Dunkelheit und ließ keine Betäubungswellen hindurch, wobei bereits zwei der fünf Stationen des Generators ausgefallen waren. Wenigstens wurden derzeit keine weiteren Flugbomben auf die angreifenden Wraith abgefeuert. Dafür starteten vom Turm in der Stadtmitte aus mehrere kleine Schiffe, die Bonewhite aus den Erinnerungen seines Bruders an Sena kannte: Sternenringschiffe. Klein, wendig, schwer bewaffnet.

Knurrend wies Bonewhite seine Offiziere an, sofort auf den Antrieb der Schiffe feuern zu lassen, sobald diese den Schutzschild verließen. Wenn sie die Schiffe zum Absturz brächten, könnten sie gegen die Besatzungen im Bodenkampf wesentlich eher bestehen. Zeit, Iron zu kontaktieren. ‚Wir brauchen die Darts', meinte er mental zum Commander der Sharp Sword und erhielt sofortige Bestätigung.

Iron hatte die Geschehnisse auf dem Planeten mithilfe einer als Wrackteil getarnten Aufklärungssonde im Orbit verfolgt und brachte seinen Kreuzer unverzüglich in Position, um die Kampflieger starten zu lassen.

Während die Drohnen und Blades vom Boden aus auf die kleinen Schiffe der Lanteaner feuerten, verwickelten die kreischenden Darts sie in gewagte Flugmanöver. Dann meldete sich Guide: ‚Der Kreuzer soll auf den Schutzschild der Stadt feuern! Ich empfange hier Schwankungen im Energiefeld, vielleicht bringen wir ihn so zum Zusammenbruch!'

Bonewhite gab dies an Iron weiter, der jedoch verneinte. ‚Wir bekommen hier oben Gesellschaft. In spätestens zwanzig Minuten werden drei Kriegsschiffe der Lanteaner eintreffen, bis dahin will ich euch an Bord haben und weg sein!'

‚Nein, wir bleiben hier. Sammle die Clevermen und die Ausrüstung ein – und Ease. Dann verschwindet, wir kommen allein zurecht', entgegnete Bonewhite und nickte Cove zu. Er hatte nicht vor, diese Stadt bestehen zu lassen und eigene Vorkehrungen getroffen, wenn es ihnen nicht gelingen sollte, sie einzunehmen. Er kontaktierte noch einmal Fever: ‚Für dich ist hier Schluss – stell keinen Unsinn an, hörst du?'

‚Was meinst du damit?', fragte Fever zurück.

‚Halte dich einfach von Guide fern. Und ärgere Ease nicht immer so, wie du mich manchmal genervt hast. Der Junge ist noch ziemlich grün hinter den Ohren', antwortete Bonewhite, dann riss der Kontakt ab, als Fever vom Transportstrahl eines Darts erfasst wurde.

Wenige Minuten später wurden die Clevermen und Ease aus den Transportspeichern der Darts rematerialisiert und der Blade fluchte: „Wenn die anderen dort unten bleiben, gehöre ich da auch hin! Bringt mich gefälligst zurück!"

Fever strauchelte und lehnte sich gegen eine Wand. Das kann alles nicht wahr sein, dachte er und versuchte, sich halbwegs zusammen zu reißen. Will er etwa gar nicht zurück?

Guide kümmerte sich nicht um den zeternden Pallax oder den kreidebleichen Fever, sondern forderte Zugang zu der Kommunikationskonsole, der ihm auch gewährt wurde. Er kontaktierte ihren Hive und sprach kurz mit Snow, dann wandte er sich an Iron, der zwischenzeitlich im Darthangar eingetroffen war: „Änderung des Plans: in fünf Minuten ist der erste Teil unserer Flotte hier und wird sich um die Lanteanerschiffe kümmern, anschließend den Planeten bombardieren. Gibt es eine Möglichkeit, unsere Männer noch einzusammeln?"

Der Commander setzte zum Sprechen an, hielt dann jedoch inne und lauschte auf eine Mitteilung von seiner Brücke. „Wenn sie die Explosion überlebt haben, die sich gerade bei der Stadt ereignet hat… haben wir trotzdem keine Zeit mehr dafür, nach ihnen zu suchen. Die Lanteaner sind hier. Ich habe bereits Order erteilt, so bald wie möglich in den Hyperraum zu springen. Tut mir Leid."

Fever, der bisher wie vom Donner gerührt geschwiegen hatte, schrie plötzlich: „Leid tun? Das ist alles?"

„Fever, beruhige dich. Dein Bruder wusste, worauf er sich eingelassen hat. Es war seine Entscheidung, dass seine Männer und er nicht ebenfalls aufgesammelt wurden", meinte Guide ruhig und ging langsam auf den völlig aufgelösten Cleverman zu. „Sie sind Blades und sie werden die Mission beenden, egal was es sie kostet."

Ease schüttelte den Kopf. Nein, so nicht!, dachte er, bestieg den nächstbesten Dart, startete und verließ den Hangar nur Sekunden, bevor die Tore geschlossen wurden. In seinem Kopf dröhnte Guide's Stimme: ‚Was wird das? Bist du wahnsinnig geworden?'

‚Keineswegs. Ich weiß genau, was ich tue, ob du mir das nun zutraust oder nicht. Jetzt lass mich in Ruhe, ich habe beim Flugunterricht nicht gerade gut abgeschnitten und muss mich konzentrieren', entgegnete er verärgert und hielt auf den Planeten zu, während hinter ihm der Kreuzer in den Hyperraum sprang. Nur durch Glück gelang es ihm, dem Beschuss durch die Kriegsschiffe der Lanteaner zu entkommen, dann hatte er die Stadt erreicht und fing verschiedene Lebenszeichen in der Umgebung auf. Wahllos und vom Nebel in der Sicht behindert sammelte er alles mit dem Transporterstrahl auf und steuerte den Sternenring des Planeten an. Da sich der Hive nicht anwählen ließ, entschied er sich für einen anderen Planeten, von dem er wusste, dass er unbewohnt war und flog durch den bläulich schimmernden Ereignishorizont.

Bonewhite's Verwunderung nach der Rematerialisierung steigerte sich nur noch, als der Dart neben der geretteten Gruppe Drohnen und Blades ungeschickt aufsetzte und Ease aus dem Cockpit stieg. „Ich hatte dich auf den Kreuzer zurückgeschickt!", fauchte er seinen Stellvertreter an.

„Allerdings! Aber so einfach mache ich es dir nicht… Sir!", fauchte Ease zurück. ‚Kann sein, dass Guide dich zu diesem Kommando gezwungen hat, du keine Lust mehr hast, dich um deinen Bruder zu kümmern oder mit deinen Depressionen nicht zurecht kommst: du bleibst gefälligst am Leben, verstanden? Und wenn es nur ist, um mir in den Hintern zu treten!', meinte er still und bleckte die Zähne.

„Worauf du dich verlassen kannst, Grünschnabel!", knurrte Bonewhite und unterdrückte den Respekt, den er für Ease empfand. Er spürte deutlich, dass der junge Blade sich gegen Guide aufgelehnt hatte mit dieser Rettungsaktion, dazu musste er nicht nachfragen. Für einige Sekunden starrten die beiden sich an, dann fiel langsam die Anspannung von ihnen ab.

„Und könnte bitte jemand diesen verfluchten Hirsch erschießen?", blaffte Ease die umstehenden Drohnen und Blades an. Es war wirklich besser gewesen, zuerst fernab des Hives die Transporter zu leeren und nachzusehen, was er alles eingesammelt hatte bei seinem eiligen Blindflug über die Planetenoberfläche von Othos.

Bonewhite lachte laut auf, während die anderen Jagd auf das verschreckte Tier machten und Ease wütend die Fäuste ballte. „Ich hatte mich schon gewundert…"

„Seit Sena verfolgen mich diese Viecher", schnaubte Ease und schaute den anderen hinterher, die über die Sanddünen des Wüstenplaneten hetzten, auf dem sie sich befanden.

Wieder ernst sagte Bonewhite: „Ich werde mich immer um Fever kümmern, solang er das zulässt, das sollte dir klar sein. Mit dem anderen… werde ich leben müssen, so oder so." Er schluckte, dann meinte er versöhnlicher: „Ich danke dir. Ich hatte nicht erwartet, diese Mission zu überstehen."

„Ich weiß", entgegnete Ease ruhig. Er berichtete kurz von dem Gespräch, das Guide mit Snow geführt hatte: anscheinend war es notwendig gewesen, die Primary über die Aktion zu unterrichten, die daraufhin beschlossen hatte, den Lanteanern endgültig den Krieg zu erklären, sollte sich auf Othos wirklich eine Stadtbasis befinden – oder befunden haben. Nach den letzten Explosionen, die durch das Sonderkommando ausgelöst worden waren, stand nur noch der Hauptturm der Stadt, so weit Ease das bei seinem Rettungsflug hatte erkennen können. „Wir sollten bald aufbrechen, der Hive dürfte inzwischen aus dem Hyperraum heraus gekommen und wieder anwählbar sein."

„Ja, das sollten wir. Aber Lasting wird fliegen – du, junger Blade, wirst noch einige hundert Flugstunden nehmen, bevor ich mich je wieder von dir transportieren lasse", meinte Bonewhite und schüttelte den Kopf. Er hatte noch nie einen so derart schlechten Piloten wie Ease erlebt. Als dieser das Gesicht verzog, musste er grinsen. Hornet hatte vielleicht das Spezialkommando erschaffen, aber Bonewhite würde die Einheit neu aufbauen müssen, mit der Hilfe von Ease, der ihn auf einige Ideen gebracht hatte, ohne es zu wissen.

Aber vorher würde er noch Fever begegnen müssen, was ihm jetzt schon Magenschmerzen bereitete.


weiter: Kapitel 16

Schlusswort:

A/N: Tschuldigung, der Hirsch musste sein *g*

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