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Mau Mau von Katha

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Vorwort

Short-Cut: McKay will unbedingt eine Revanche. Dass Sheppard ihn immer wieder bei irgendwelchen Spielen besiegt, kann der Wissenschaftler einfach nicht auf sich sitzen lassen.
Spoiler: -
Charakter: Sheppard, McKay
Kategorie: Humor, Friendship
Rating: G-6
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne! - Katha

Mau Mau


Mitten in der Nacht wurde John von einem Klopfen an seiner Quartiertür aufgeweckt.
Schwer schlug er seine Lider auf und hob müde seine Hände, mit denen er sich den Schlaf versuchte aus den Augen zu reiben. Das Klopfen wurde immer lauter.

Gebeutelt schwang sich Sheppard aus dem Bett und geriet um ein Haar ins Stolpern, weil er mit seinem Schienbein kräftig an der Kante von irgendetwas Hartem hängen blieb. Fluchend und sich die schmerzende Stelle reibend, schlurfte John zur Tür und öffnete diese.

Als die Hälften auseinander geglitten waren, blickte er direkt in McKays Gesicht, der mit einem Stapel Karten vor ihm herumfuchtelte und nörgelte: "Das hätte ja auch ein bisschen schneller gehen können. Ich stehe mir hier die Beine in den Bauch!"

"Das ist doch jetzt nicht Ihr ernst?", fragte der Soldat fassungslos. Das durfte doch nicht wahr sein. Sheppard wartete erst gar nicht Rodneys Antwort ab. Ohne mit der Wimper zu zucken schloss er einfach kopfschüttelnd die Tür, machte auf dem Absatz kehrt und setzte sich wieder in Richtung Matratze in Bewegung.

Dumpf hörte er den Wissenschaftler rufen: "Hey. Das können Sie doch nicht machen!"

Oh doch, das kann ich, dachte sich John zufrieden und ließ sich mit Schwung wieder ins Bett zurückfallen.

"Sheppard! Nun stellen Sie sich nicht so an!"

Der Soldat schloss die Augen.

"Sheppard!"

Wegen ihm konnte sich Rodney die Seele aus dem Leib schreien und er würde ihn trotzdem ignorieren. So, wie er es schon die letzten Tage gemacht hatte.

"Lassen Sie mich gefälligst herein!"

Mit einem Schmatzen drehte sich John auf die Seite.

"Ach, kommen Sie! Niemand kann so schnell einschlafen!"

Sheppard rückte noch einmal sein Kopfkissen zurecht.

"Ich bleibe hier so lange, bis Sie mir die Tür öffnen! Das schwöre ich!"

Na dann viel Spaß dabei, freute sich Sheppard und schlief keine fünf Minuten später ein.


Der Wecker gab in einem schrillen Ton regelmäßig Meldung. Brummend schlug Sheppard die kreischende Uhr aus und schlug dann die Augen auf. Es war fünf Uhr. Frühaufstehen war noch nie seine Stärke gewesen. John streckte sich kräftig, bevor er aufstand und unter die kalte Dusche sprang. Als er mit dem Handtuch um die Hüfte gebunden vor den großen Fenstern stand und den Sonnenaufgang betrachtete, war er hellwach. Kaltes Wasser half eben immer. John versuchte erst gar nicht, seine Haare in irgendeine gewünschte Form zu bringen. Es würde so oder so nicht funktionieren. Also rubbelte er sie mit einem Handtuch kurz trocken, besah sich sein Werk einen Augenblick im Spiegel und beschloss, dass er annehmlich aussah.

Der Drei-Tage-Bart war schnell rasiert und das Anziehen dauerte nur ein paar Minuten.
Er hatte ja auch keine allzu große Auswahl bei seiner Kleidung. Zufrieden mit sich selbst stand Sheppard vor der Tür und öffnete diese.

Mit weitaufgerissenen Augen starrte er auf den Boden. An der Wand lehnend saß schnarchend McKay. Den Stapel Karten hatte er noch immer fest in den Händen. Ein langer Faden aus Spucke bahnte sich gerade den Weg auf seine Brust. Der Wissenschaftler hatte tatsächlich die ganze Nacht hier verbracht. Wie wichtig konnte ihm das nur sein?

John trat Rodney gegen den Oberschenkel und weckte ihn damit. Völlig benommen schreckte McKay hoch und wankte gefährlich.

"Sind Sie eigentlich verrückt?", fragte Sheppard.

"Ich habe es doch geschworen", nuschelte der Wissenschaftler vor sich hin.

"Das darf doch nicht wahr sein", sagte John genervt und fügte noch hinzu: "Sie brauchen dringend einen Kaffee und ein Psychiater wäre auch nicht schlecht."


In der Cafeteria angekommen, ließ sich Rodney müde mit einem Becher der schwarzen Brühe auf den Stuhl fallen und nahm ein paar große Schlücke. Sheppard setzte sich zu ihm und betrachtete seinen Freund. McKay hatte dunkle Augenringe und war etwas blass. Wen brauchte das aber zu wundern? Dieser Idiot hatte die ganze Nacht vor seiner Tür geschlafen. John schüttelte bei dem Gedanken den Kopf. Wie stur konnte ein Mensch sein? Aber gut. Wahrscheinlich würde Rodney ihn jetzt endlich in Ruhe lassen.

Als hätte der Wissenschaftler seine Gedanken gelesen, holte er den Stapel Karten hervor und knallte diesen auf den Tisch. "Also, was ist?"

"McKay!", sagte der Soldat ermahnend. "Lassen Sie es doch endlich gut sein."

"Nein!", gab der Wissenschaftler entschlossen zurück.

John atmete tief durch. Rodney trieb ihn noch in den Wahnsinn. "McKay, ich bitte Sie. Ich habe mich von Ihnen immer wieder breit schlagen lassen. Denken Sie doch mal nach. Ich habe mit Ihnen Schach, Dame, Mühle und sogar Mensch-Ärgere-Dich-Nicht gespielt. Das Letzte ist ein verdammtes Kinderspiel."

"Und selbst da haben Sie gewonnen!", stellte Rodney aufgebracht fest. "Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich das einfach so hinnehmen werde?!"

"Doch, eigentlich schon. So, wie es jeder andere auch tun würde", antwortete Sheppard gereizt.

"Sie sollten mittlerweile wissen, dass ich nicht wie jeder andere bin! Ich bin anders, als die Anderen. Ich bin ein Genie! Ich habe mehr Dinge erfunden, als Sie überhaupt kennen! Ich kann mich nicht von einem dämlichen Soldaten besiegen lassen!"

John stutzte, beugte sich nach vorne und starrte den Wissenschaftler mit drohendem Blick an.

Der wurde sichtlich nervös. "So war das jetzt auch wieder nicht gemeint. Sie sind nicht dämlich. Sie sind nur im Vergleich zu mir dumm."

Sheppard zog seine Augenbrauen zusammen, so dass eine tiefe Furche entstand.
Eigentlich war er überhaupt nicht wütend wegen der Bemerkung des Wissenschaftlers. Er genoss es einfach zuzusehen, wie dieser sich immer mehr verhaspelte.

Rodney begann mit den Händen wild zu gestikulieren. "Das war auch wieder falsch ausgedrückt!" McKay überlegte kurz. "Nein, eigentlich ist es richtig, aber ich habe es nur mit den falschen Worten umschrieben. Ach verdammt, John. Sie wissen doch, wie ich es meine!"

"Nein", sagte der Soldat trocken. Als Sheppard aber McKays verdutzten Gesichtsausdruck sah, konnte er ein breites Grinsen nicht mehr unterdrücken.

"War ja klar", sagte Rodney trotzig.

John hoffte, dass McKay seine Karten endlich vergessen hatte und ihn in Ruhe ließ, denn der Soldat erhob sich gerade. Ehe er sich versah, hatte ihm der Wissenschaftler die Hand auf die Schulter gelegt und drückte ihn wieder in den Stuhl.
"Oh nein. So leicht lasse ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen." Entschlossen mischte Rodney die Karten.

"McKay. Ich will nicht und ich habe keine Lust."

"Diese Unterhaltung haben wir in letzter Zeit schon des Öfteren geführt. Und merken Sie was? Es hat Ihnen nie etwas gebracht." Der Wissenschaftler gab jedem von ihnen ein paar Karten. Eine nahm er vom Stapel und legte sie offen auf den Tisch. Die restlichen Karten stellte er verdeckt daneben.

John riss ungläubig die Augen auf. "Sie wollen jetzt nicht Mau Mau spielen?"

"Oh doch, das will ich." Provokativ sah der Wissenschaftler in Sheppards Augen und schob sein Kinn vor. Dieser verdammte Kerl würde nie aufgeben.

"Wenn Sie nicht mitmachen, werde ich die nächsten paar Nächte mit einem CD-Player unter dem Arm vor ihrem Quartier schlafen. Was mögen Sie? Volksmusik, Hip Hop, Techno oder doch Heavy Metal?"

"Das werden Sie auch machen, wenn ich gewinne. Sie werden so oder so verlieren."

Rodney sah aus, als würde er gleich aus seiner Haut fahren. Sein Gesicht lief rot an, die Augen traten aus den Höhlen und seine Finger krallten sich förmlich in die Tischplatte.
"Vielleicht", zischte der Wissenschaftler.

"Schon gut!" Trotzig nahm der Soldat seine Karten in die Hand.

McKay nervte ihn derart, dass John einen Moment lang allen Ernstes erwog ihn einfach gewinnen zu lassen. Dann hätte er wenigstens endlich seine Ruhe, aber er hätte nichts mehr, womit er den Wissenschaftler ohne große Anstrengung auf die Palme bringen konnte und diesen Genuss wollte sich Sheppard um nichts auf der Welt nehmen lassen. Dann würde er sich eben ein paar Ohrenstöpsel kaufen.


"Mau Mau!", rief John mit einem breiten Grinsen. Der völlig fassungslose McKay hatte bei diesen beiden Worten die Tränen der Verzweiflung in den Augen.

John stand auf und während er die Cafeteria verließ, sagte er so laut, dass Rodney es gerade noch verstand: "Ich fände Rock ganz gut. Heavy Metal ginge aber auch!" Mit diesen Worten verschwand der Soldat und ließ den wütenden Wissenschaftler alleine.

- Ende -
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