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Cleavage von Xily

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Short-Cut: Elizabeth wird vor die Wahl gestellt, ihre Beziehung zu Steven öffentlich zu machen oder ihn zu verlieren.
Spoiler: -
Charakter: Weir/Caldwell
Kategorie: UST, Romance
Rating: PG-13
Author's Note: Ich schleppe die Idee schon länger mit mir herum und jetzt wird es endlich Zeit, sie zu schreiben ;)
Widmung: Für KTJ, hier hast du mal eine Weir/Caldwell FF und jetzt möchte ich nichts mehr hören ;) Und für Kat, die mich beim Schreiben immer wieder angespornt hat *g*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: feff@gmx.de

Cleavage


Es war einer dieser Morgen, wo sie nur langsam und träge aufwachte und Elizabeth streckte sich genüsslich, als sie die Satinbettwäsche angenehm über ihren nackten Körper gleiten spürte.
Leise summend schlug sie die Augen auf und blinzelte, bis sich ihren Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, die durch die Fenster hinein schimmerte.
Es war schon spät, aber sie hatte heute frei und genoss es daher, sich einfach auf den Rücken zu drehen und die Augen wieder zu schließen.
Diese Tage kamen viel zu selten vor und so sollte sie jede einzelne Minute des heutigen Tages genießen und sich erholen.
Sie zuckte zusammen, als sich plötzlich eine warme Hand auf ihren Bauch legte und sie hielt die Luft an, als sie lächelnd die Lippen verzog und die Augen wieder aufschlug.
„Guten Morgen“, murmelte sie und beugte sich über Steven, um ihm einen Guten-Morgen-Kuss zu geben.
„Ich hoffe, du hast in deiner neuen Bettwäsche gut geschlafen“, meinte er und hielt sie an der Taille umschlungen.
„Sehr gut“, schmunzelte sie und legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb.
Es beruhigte sie, seinen Herzschlag zu hören und zeigte ihr gleichzeitig auf erwärmende Weise, dass sie nicht alleine war.
Zufrieden kuschelte sie sich an ihn und schloss wieder die Augen. Nicht mehr lange und er würde sie wieder für mehrere Wochen verlassen müssen, um zur Erde zurück zu fliegen.
Es fiel ihr jedes Mal schwer ihn gehen zu lassen, aber es gab keine andere Wahl und so sollte sie die Zeit nutzen, in der er noch hier war.
So, als hätte er ihre Gedanken gelesen, rüttelte er leicht an ihrem Arm, der immer noch um seine Taille lag und sie schaute ihn fragend an.
„Ich habe noch eine Neuigkeit, die ich dir bis jetzt nicht gesagt habe“, begann er und sie zog die Augenbrauen nach oben. Normalerweise war es nicht seine Art ihr Dinge vorzuenthalten und ein ungutes Gefühl schlich sich in ihre Magengrube.
Er musste in ihren Augen das kurze Aufflackern von Panik gesehen habe, da er ihr sofort den Arm tätschelte und sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen schlich.
„Du solltest nicht immer sofort vom Schlimmsten ausgehen, Liz“, meinte er tadelnd und sie atmete aus; erleichtert.
„Dann solltest dir angewöhnen Neuigkeiten etwas ungezwungener zu verkünden“, gab sie zurück und er grinste, ehe er wieder ernst wurde.
„Das Stargate Kommando ist der Ansicht, dass es nicht schaden kann, wenn man die Daedalus längerfristig in der Pegasus-Galaxie lässt und sie als Unterstützung von Atlantis dienen soll.“
Für einen Moment sah sie ihn nur an, bis endlich ihr Gehirn registrierte, was er soeben gesagt hatte.
Dann bildete sich ein großes Lächeln auf ihrem Gesicht und sie beugte sich über ihn, um ihm einen langen Kuss zu geben.
„Das ist doch gut, Steven!“ Sie küsste ihn wieder und dann sah sie den ernsten Blick in seinen Augen und richtete sich wieder auf.
„Das war noch nicht alles?“, fragte sie und er schüttelte den Kopf.
„Will das Stargate Kommando einen anderen Kommandanten?“, stellte sie zögerlich die Frage, die sich hinter ihr Stirn gebildet hatte.
„Nein, sie wollen mich auf dem Posten“, sagte er und sie atmete erleichtert aus.
„Aber ich weiß nicht, ob ich den Posten möchte“, sprach er weiter und sie setzte sich auf.
„Was?“
Sie schaute ihn irritiert und auch ärgerlich an. Wie hatte sich die Stimmung nur innerhalb weniger Sekunden so verändern können.
„Wieso nicht?“
Verständnislos schaute sie ihn an. Hatte sie sich getäuscht und ihm lag nicht genug an ihr? Und was bedeuteten dann die letzten eineinhalb Jahre ihrer Beziehung?
„Liz…“, fing er an und legte ihr eine Hand auf den Arm, die sie sofort abschüttelte, während sie versuchte, sich aus den Decken zu befreien.
„Du solltest mich aussprechen lassen, bevor du dir dein Urteil bildest.“
Seine Stimme hatte sich verändert und klang nun hart und sie vernahm einen leisen Ton von Wut.
Verstimmt hielt sie inne und seufzte dann. Er hatte Recht. Sie sollte nicht überreagieren und sich ihre Meinung bilden, wenn er ihr noch nicht alles gesagt hatte.
„Okay“, sagte sie schließlich und blieb im Bett sitzen.
Nervös blickte sie ihn an und wartete auf die Erklärung, wieso er nicht hier bleiben wollte.
„Wenn ich den Posten habe, dann werden wir uns sehr viel öfters sehen, Liz“, meinte er und sie zog wieder die Augenbrauen nach oben.
„Und das ist… nicht gut?“
Ein kurzes Lachen erklang, aber sie fand nichts Komisches an der Situation.
„Doch, es ist gut. Es geht nur darum, dass im Moment keiner von unserer Beziehung weiß und es schwerer wird, das unter Verschluss zu halten, wenn ich fast jeden Tag hier sein werde.“
Sie vernahm seine Worte, aber es kam ihr vor, als würde ihr immer noch die letzte Information fehlen, um vollkommen zu verstehen, was er meinte.
„Ich möchte dieses Versteckspiel einfach nicht mehr, Liz“, sagte er und sie nickte langsam.
„Wenn ich den Posten annehme und hier bleibe, dann möchte ich es öffentlich machen.“
Für einen Moment wusste sie nicht, was sie darauf antworten sollte. Es war genau der Satz, vor dem sie sich immer gefürchtet hatte.
Sie war ein sehr privater Mensch und es hatte ihr schon immer Unwohlsein bereitet, wenn sie eine Beziehung öffentlich gemacht hatte.
Und nun, wo sie die Leiterin dieser Expedition war, käme sie nicht umhin, dass jeder sie beobachten und nach interessanten Dingen Ausschau halten würde.
Ihr Blick wanderte wieder zu Steven und sie konnte ihm ansehen, dass er auf eine Reaktion wartete. Eine Reaktion, von der sie nicht wusste, wie sie aussehen sollte.
„Ich… bist du dir sicher?“, fragte sie schließlich und er nickte, auch wenn der kleine Funken von Hoffnung in seinen Augen verschwand. Ihr Herz zog sich zusammen, als sie es sah, aber ihr Gehirn konnte die Worte, die er hören wollte, nicht an ihren Mund weiterleiten.
„Ja, ich bin mir sicher.“ Seine Stimme klang fest und sie fühlte sich noch schlechter, als sie sah, wie ernst es ihm damit war.
„Wir führen dieses Versteckspiel nun schon seit eineinhalb Jahren. Ich möchte irgendwann damit aufhören und mich nicht jedes Mal, wenn ich herkomme, umsehen müssen, damit mich keiner sieht.“
„Es ist unsere Beziehung, Steven. Es geht niemanden sonst an“, sagte sie und hatte das Gefühl, dass dieser Morgen seine Schönheit nun vollkommen verloren hatte.
Wie sollte sie ihm bewusst machen, dass es nichts an ihren Gefühlen für ihn änderte, wenn sie die Beziehung geheim halten wollte.
„Du möchtest also weiterhin dieses Hin und Her und diese Unsicherheit, ob uns nun jemand gesehen hat?“
Langsam wurde ihr bewusst, dass er damit gerechnet hatte. Von vornherein hatte er nicht sehr hoffnungsvoll ausgesehen und es schmerzte, als ihr das klar wurde.
„Es ändert nichts an meiner Einstellung. Ich möchte diese Beziehung.“
„Aber du möchtest sie nicht öffentlich machen?“
„Nein“, gab sie leise und zögerlich zu und legte ihm die Hand auf den Arm. „Ist das denn so wichtig, Steven? Es geht niemanden etwas an.“
Er schnaubte und richtete sich dann auf. Als sie versuchte, ihn an seinem Arm zurück zu halten, streifte er ihre Finger von sich ab.
„Es ist wichtig, Liz. Für mich. Es geht mir nicht darum, dass es jeder weiß. Es geht mir darum, dass ich mit dir zusammen in die Kantine gehen kann, ohne dass es gleich Gerüchte gibt. Ich möchte mich mit dir in der Öffentlichkeit zeigen und nicht jedes Mal zwei Meter Abstand halten.“
Als keine Reaktion von ihr kam schüttelte er nur den Kopf und stand auf.
„Steven!“
Sie schlug die Decken zurück und sprang auf. „Was hast du vor?“, fragte sie und lief ihm nach, als er ins Bad ging und nach seiner Hose griff.
„Ich werde gehen“, meinte er nur und sie seufzte.
„Sollten wir nicht erst einmal darüber reden?“
Wieder erklang ein leises Schnauben.
„Worüber, Liz? Darüber, dass du seit eineinhalb Jahren immer wieder das Gleiche sagst? Ich habe es verstanden. Du möchtest keine öffentliche Beziehung. Ich verstehe zwar nicht wieso, aber ich verstehe inzwischen, dass du dich nicht davon abbringen lässt. Wir haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was wir in einer Beziehung wollen.“
Er knöpfte sich seine Hose zu und zog sein Hemd über. Sie wusste nicht, wie sie ihn vom Gehen abhalten konnte.
„Wir sollten trotzdem darüber sprechen“, versuchte sie es erneut, aber er sah sie nur an.
„Das haben wir immer wieder getan, Liz. Und wir stehen immer noch hier.“ Mit diesen Worten drehte er sich herum und verließ das Quartier.

Sie fühlte sich erschöpft und schlecht, als sie nach einer Stunde langsam in Richtung Kantine lief.
Es war nicht der erste Streit in ihrer Beziehung, aber sie hatte das Gefühl, dass es der bedeutendste war.
Was würde nun passieren? Ihre Angst bestand darin, dass er tatsächlich den Job ablehnen würde und das würde bedeuten, dass er aus ihrem Leben verschwinden würde.
Alle Härchen auf ihrem Körper stellten sich bei dieser Vorstellung auf. Sie wollte ihn nicht verlieren. Nicht auf diese Weise.
Und doch wusste sie nicht, wie sie das vermitteln sollte. Er hatte Recht, sie hatten tatsächlich unterschiedliche Vorstellungen davon, wie es in der Beziehung weitergehen sollte. Aber war dies ein Grund, alles hinzuwerfen und zu beenden?
Sollte man nicht erst einmal über alles reden und versuchen, es wieder in Ordnung zu bringen?
Das haben wir immer wieder getan, Liz. Und wir stehen immer noch hier. Seine Worte formten sich in ihrem Kopf und sie musste sich eingestehen, dass er damit nicht ganz Unrecht hatte.
Sie hatten wirklich schon oft über dieses Thema gesprochen und sie hatte den Fehler gemacht nicht zu registrieren, wie wichtig es ihm war.
Gleichzeitig mit diesem Gedanken fragte sie sich, wieso sie zurück stecken sollte. Er wusste ebenfalls, wie wichtig es ihr war, dass die Beziehung privat blieb.
Seufzend trat sie um die Ecke und gestand sich ein, dass es eine wahrlich schlechte Situation für einen Kompromiss war. Es gab keine Mittellinie. Es gab nur seine Vorstellung und ihre.

Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, wie sich Teyla ihr Gegenüber an den Tisch setzte.
Die Athosianerin musste sich erst räuspern, bis Elizabeth leicht zusammen zuckte und dann aufblickte.
„Teyla… Guten Morgen. Tut mir Leid, ich war mit den Gedanken woanders“, entschuldigte sie sich und ihr Gegenüber lächelte nachsichtig.
„Das war nicht zu übersehen. Gibt es ein Problem, Elizabeth?“, fragte die junge Frau und griff nach ihrer Tasse mit heißem und köstlich duftenden Kaffee.
Elizabeth runzelte leicht die Stirn und fragte sich, wie Teyla auf ihre Beziehung mit Steven reagieren würde.
Würde sie es gut heißen oder es ablehnen?
In der Vergangenheit hatten Teyla und Steven nicht unbedingt sehr viel miteinander zu tun gehabt und wenn doch, dann hatte es doch meistens Konflikte gegeben.
Also würde die Athosianerin lächeln und ihr alles Gute wünschen oder es lieber sehen, wenn es so blieb, wie es im Moment war. Funkstille.
Sie war sich nicht sicher und wusste auch nicht einmal, ob sie es überhaupt herausfinden wollte.
Seufzend trank sie einen Schluck Kaffee und fing dann doch an zu sprechen: „Es ist ein privates Problem. Es geht um zwei Vorstellungen, die nicht unbedingt für einen Kompromiss geeignet sind.“
Teyla zog die Augenbraue nach oben und nickte, während sie noch nicht so recht zu wissen schien, was sie davon halten sollte.
„Und nun überlegen Sie, wie Sie das Problem lösen können?“
Elizabeth nickte. „Wie löst man etwas, wenn kein Kompromiss möglich ist?“
Teyla lächelte und trank noch einen Schluck Kaffee.
„Generell ist immer ein Kompromiss möglich. Nur nicht immer so, dass beide Parteien die gleichen Zugeständnisse machen können. Manchmal muss eine Seite mehr aufgeben, als die Andere.“
Elizabeth schmunzelte wider Willen. Es war eine Antwort, die zu Teyla passte. Es klang so einfach. Nur war es manchmal eben nicht einfach. Oder sie machten es sich bewusst immer wieder so schwer.
Egal, wie sie es drehte, einer Lösung kam sie nicht näher.
Sie wollte gerade wieder etwas erwidern, als sich die Türen der Kantinentüre öffneten und Steven eintrat. Sie hatte ihn den ganzen Morgen nicht mehr gesehen und ihr Herz hüpfte unweigerlich, so wie es das immer tat, wenn sie ihn sah.
Instinktiv wünschte sie sich, dass er sich zu ihr setzen würde. Es tat immer gut, wenn er in ihrer Nähe war und ihr Herz tat weh, als er nur einen schnellen Blick in ihre Richtung schweifen ließ und sich dann zu Sheppard und McKay an den Tisch setzte.
Ja, sie machten es sich wirklich immer wieder bewusst so schwer.

*~*~*

Der nächste Morgen war noch trüber und dunkler, als der am Tag zuvor und Elizabeth zwang sich mit jahrelang geprobter Kontrolle unter die Dusche und anschließend in die Klamotten.
Es sollte ihr nicht so schwer fallen, sagte sie sich immer wieder. Wieso bedurfte es nur eines Streits und sie war so durcheinander?
Bei all den anderen Diskussionen und Meinungsunterschieden im Laufe der Beziehung hatte sie nie derart reagiert.
Aber, so musste sie sich eingestehen, hatten sie auch noch nie an einem Punkt gestanden, bei dem ihre Beziehung nur noch an einem seidenen Faden hing.
Sie fühlte das, auch wenn keiner es angesprochen hatte. Es stand bleischwer und lähmend im Raum und es erschreckte sie, wie sehr es sie mitnahm.
Hatte sich die Beziehung im Lauf der Zeit geändert? War es mehr, als es anfangs gewesen war?
Sie wusste es nicht und doch fühlte es sich wie ein Verlust an, als sie daran dachte, wie es wäre, wenn er den Job ablehnen würde.
Seufzend und immer noch in Gedanken versunken, verließ sie schließlich ihr Quartier und machte sich auf den Weg zur Kommandozentrale.
Die ganze Nacht hatte sie wach gelegen und darüber gegrübelt, bis sie schließlich in den frühen Morgenstunden eingeschlafen war.
Es war ihm ernst und sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er seine Meinung nicht wieder ändern würde. Das hatte er bisher immer getan, wenn es zu diesem Thema gekommen war, aber sie fühlte, dass es ihm wichtig war, nun den nächsten Schritt in der Beziehung zu gehen.
Sie konnte ihm das nicht verübeln, nur weil sie eben nicht bereit dazu war.
Immer wieder fragte sie sich, ob es wirklich so schlimm sein würde die Beziehung öffentlich zu machen?
Sie hatte von jeher eine Abneigung gegen diese Öffentlichkeit gehabt, aber nun wurde sie gezwungen, ihre Einstellung zu überdenken.
Es verursachte ihr Magenschmerzen, wenn sie daran dachte, dass sie dann regelmäßig zu den Klatschthemen gehören würde und das war etwas, was sie unter allen Umständen vermeiden wollte.
Sie wollte nicht der Inhalt von Gerüchten sein und es würde definitiv dazu kommen, wenn man die Posten bedachte, die sie beide auf Atlantis inne hatten.
Mit immer noch wirren Gedanken kam sie schließlich auf der Kommandozentrale an und lief nach einem schnellen ‚Guten Morgen‘ sofort in ihr Büro.
Auf ihrem Schreibtisch lag bereits Arbeit, aber sie war immer noch so aufgewühlt und viel zu unkonzentriert, um nun Büroarbeit zu tätigen.
Kaum hatte sie sich hinter ihren Tisch gesetzt, als auch schon die Erinnerungen kamen und sie fesselten.
Viel zu oft hatte Steven ihr hier gegenüber gesessen und statt beruflichen hatten sie in der Abgeschiedenheit ihres Büros private Dinge diskutiert.
Erst jetzt, als sie nicht wusste, ob sie es je wiederhaben würde, fielen ihr all die kleinen Dinge ein, die ihre Beziehung ausgemacht hatten.
Es sollte eigentlich beschämend sein, dass es ihr erst jetzt wirklich auffiel, aber sie war noch so in Erinnerungen versunken, dass sie lediglich mit einem kleinen Lächeln an ihrem Schreibtisch saß und sonst nichts wahrnahm.
Als es an ihrem Büro klopfte, fielen die Erinnerungen in einem blassen Schleier von ihr ab und sie blinzelte einige Male, ehe sie wieder wusste, wo sie war.
Ein schneller Blick zum Eingang und ein Nicken reichten und Officer Harris trat ein.
Sie schüttelte kurz den Kopf und versuchte, ihre Gedanken auf den Neuankömmling zu fokussieren, was ihr nur mit Mühe gelang.
„Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie und lächelte zur Begrüßung.
Harris trat mit einem Nicken näher und reichte ihr ein Pad, welches sie entgegennahm und ihn dann fragend ansah. Ein schneller Blick zeigte, dass es sich um eine Liste handelte.
„Es ist die Güter-Liste, die die Daedalus bei ihrer nächsten Reise mitbringen soll“, erklärte Harris und wirkte kurz erstaunt, als Elizabeth prompt den Kopf hob.
„Die… die Güter-Liste?“, fragte sie und er nickte langsam.
„Ja, Ma’am. Sie sollen sie für die letzte Kontrolle durchgehen“, sagte er langsam und sah sie irritiert an.
Elizabeth blinzelte und lächelte kurz. „Ja, Officer, das weiß ich. Aber… die Daedalus fliegt zur Erde zurück?“
„Ja. Commander Caldwell hat den Posten abgelehnt, Ma’am. Ich dachte, das wüssten Sie.“
Nein, sie hatte es nicht gewusst. Es durchfuhr sie wie ein eiskalter Schauer, als ihr klar wurde, dass sie es nicht gewusst hatte.
„Danke, Officer“, sagte sie leise und wartete, bis der junge Mann den Raum verlassen hatte, ehe sie zusammen sackte und den Kopf in den Händen abstützte.
Abgelehnt. Er hatte den Job abgelehnt. Und sie hatte es nicht gewusst. Er hatte es ihr nicht gesagt.
Es fühlte sich schlimmer an, als sie es je vermutet hatte, aber sie hatte Mühe ihre Lungen mit Luft zu fühlen und ihr Herz schmerzte in ihrem Brustkorb.
Wieso hatte er nichts gesagt? Wieso hatte er einfach abgelehnt, ohne noch einmal mit ihr zu sprechen?
Es tat weh sich all diese Fragen zu stellen und sie verkrampfte ihre Hände zu Fäusten, bis die erste Welle des Schmerzes vorbei war und sie wieder ruhiger atmen konnte.
Sie zwang sich ihre Handmuskulatur zu entspannen und hob den Kopf, auch wenn er sich bleischwer anfühlte.
Er hatte sich entschieden, sollte sie es also einfach so hinnehmen? Sollte sie ihn gehen lassen und fertig?
Bei dem Gedanken schlug die zweite Welle des Schmerzes über ihr zusammen und sie presste die Augenlider aufeinander, bis auch dieser Schub vorbei war.
Er hatte ihr die Entscheidung abgenommen, aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er das nur getan hatte, um ihr zu zeigen, dass er im Endeffekt eigentlich gar nicht gehen wollte.
Er wollte, dass sie kämpfte. Und zwar für die Beziehung. Er wollte, dass sie zeigte, dass sie zu ihm stand. Dass sie zu der Beziehung stand. Und das konnte sie nur, wenn sie ihre Angst vor der öffentlichen Verkündung ihrer Gemeinschaft ablegte.
Nur hatte er das Recht dazu, sie derart zu bedrängen? Es war wieder die gleiche Frage, die sie sich immer stellte. Konnte sie einfach von ihm verlangen, für immer in Abgeschiedenheit mit ihr zusammen zu sein? Und konnte er von ihr verlangen genau das Gegenteil zu tun?
Sie hatte keine Antwort auf die Fragen, aber sie hatte Teylas Worte im Kopf, dass zu manchen Zeiten eine Seite mehr Zugeständnisse machen musste als die andere.
War es also nun an der Zeit, dass sie diese Seite einnahm und es akzeptierte und offen zeigte, dass sie glücklich war?
Sie wusste, dass sie wie vergangene Nacht Stunden damit verbringen konnte, sich darüber Gedanken zu machen. Aber sie hatte genug gegrübelt und sie hatte keine Lust mehr sich immer und immer wieder die gleichen Fragen zu stellen und doch keine Antwort zu finden.
All der Kummer und all die Trauer zeigten ihr, dass er ihr wichtig war. Das ihr diese Beziehung wichtig war, aber war es wichtig genug, um den Schritt in die Öffentlichkeit zu tun?

*~*~*

Es war er nächste Morgen und in wenigen Stunden sollte die Daedalus zurück zur Erde fliegen.
Elizabeth hatte die Nacht durchgeschlafen und sie war erleichtert, dass sie nicht wieder die ganze Zeit nur gegrübelt und wachgelegen hatte.
Sie fühlte sich ausgeruht und erfrischt, als sie schließlich vor dem Quartier von Steven Caldwell stand. Er war nicht oft hier, immerhin hatte er seine eigenen Räume auf der Daedalus und wenn er auf Atlantis war, dann hatte er meistens bei ihr geschlafen.
Sie atmete noch einmal tief durch, als sie schließlich den Klingelknopf betätigte und das harsche Herein die Türe öffnen ließ und ihr den Weg frei machte.
Ihr Herz schlug höher, als sie ihn im Wohnzimmer stehen sah, wie er sich über seinen Koffer beugte und diesen füllte.
Er packte für die Reise zurück zur Erde. Sie versuchte, sich davon nicht beirren zu lassen und trat in das Quartier, um dann einige Schritte von ihm entfernt stehen zu bleiben.
„Guten Morgen, Steven“, sagte sie leise und erst jetzt hob er den Kopf.
Er sah sie einen Moment leicht überrascht an und sie konnte für eine Sekunde die Liebe in seinen Augen sehen, bevor er sich wieder unter Kontrolle hatte und sich mit neutralem Gesichtsausdruck aufrichtete.
„Hallo, Liz“, grüßte er und sie lächelte. Er hatte nicht mit ihrem Besuch gerechnet und genau aus diesem Grund war sie gestern nicht noch zu ihm gekommen. Er musste gewusst haben, dass sie von seiner Entscheidung nicht erst Tage später erfuhr und da sie gestern nicht gekommen war, nahm er nun an, dass sie ihm heute lediglich auf Widersehen sagte.
„Du hattest nicht vor, es mir persönlich zu sagen?“, fragte sie mit ruhiger Stimme und schloss die Wut, die sie trotz allem darüber empfand, tief in ihrem Inneren ein. Es war nicht der Zeitpunkt für Streit und über die Fehler, die gemacht worden waren, konnte man sich noch später unterhalten.
Er schüttelte nur den Kopf und sie nickte langsam.
„Wieso nicht?“
Seufzend setzte er sich schließlich auf die Coach, die direkt hinter ihm Stand und sah sie für einen Moment nur an.
„Ich wollte nicht diskutieren, Liz“, sagte er schließlich. „Du weißt, dass wir dieses Thema immer wieder hatten und du kennst meine Einstellung und ich kenne deine. Ich bin nur an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht so weitermachen möchte, wie es im Moment ist. Ich sagte bereits, dass ich dieses Versteckspiel leid bin. Ich habe den Job nicht leichtfertig abgelehnt. Ich wollte noch einmal mit dir sprechen, aber du hast deinen Standpunkt schon so viele Male klar gemacht, dass ich wenig Aussicht auf Erfolg sah.“
„Du hast dich getäuscht“, sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und er starrte sie an. Sie sah einen Funken Hoffnung in seinen Augen und die Liebe in ihrem Herzen wuchs.
„Ich wollte nie eine Beziehung öffentlich machen, weil ich vor Jahren sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich weiß, dass das nicht bedeuten muss, dass es wieder so sein muss, aber die Angst war trotzdem da. Ich hätte mich auch jetzt nicht dafür entschieden, wenn mir in den letzten Tagen nicht klar geworden wäre, dass ich nicht möchte, dass du gehst.“
Es vergingen einige Sekunden in denen keiner von beiden etwas sagte. Schließlich stand Steven auf und ging einen Schritt zu ihr.
„Und das bedeutet…?“, fragte er und trotz ihrer Ansprache traute er sich nicht, den Satz zu beenden, aus Angst, dass er es falsch verstanden hatte.
„Das bedeutet, dass ich dich liebe“, meinte sie leise und ging die letzten Schritte auf ihn zu und legte die Arme um ihn.
„Und dass ich nicht möchte, dass du gehst.“ Sie gab ihm einen Kuss und lehnte sich dann etwas zurück.
„Bitte nimm den Job an, Steven. Ich habe nicht gesehen, wie wichtig mir die Beziehung ist und jetzt, wo ich es sehe, habe ich auch nichts dagegen, wenn es jeder weiß.“
Es wird schon nicht so schlimm werden, dachte sie sich und lächelte, als er sie fest an sich drückte und sie glücklich die Augen schloss und die Umarmung erwiderte.

*~*~*

Es war der nächste Tag, als Elizabeth und Steven Händchenhaltend in die Kantine kamen und somit für den gesamten Tag die Gespräche der Bewohner von Atlantis füllten.

THE END
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